An Englishman in Cologne. Heute wird es bei uns auf dem Blog sehr interessant, denn wir stellen euch eine spannende Marke vor, die man eher ins verregnete Nordengland verorten würde, anstatt ins Rheinland. Paul Tudor gehört zu den Menschen, die sich ihrer Leidenschaft verschrieben haben. Die Schuhmode bestimmt sein Leben und er konnte sich in den letzten zwei Dekaden in der Industrie beweisen. Sein Lebenslauf liest sich sehr spannend, so hat er u.a. bei adidas Originals, Birkenstock, Clarks Originals und Puma gearbeitet. 

Seinen neuen Lebensmittelpunkt hat er nach Köln verlegt, wo er Freude an der Lebensart gefunden hat und sein eigenes Label behutsam aufbaut. Was Oswen so spannend macht ist, das Paul Kernmaterialien verwendet, die möglichst nah am Produktionsstandort liegen. Weiter ist das Leder biologisch abbaubar und Oswen tritt einen weiteren Beweis an, dass die Kombination von Wildleder und Krepp so wunderbar funktioniert. Als Fußbett verwendet Paul Kork von der Korkeiche. 

Ich bin ein großer Fan der Marke und habe mit dem Modell Ewaldi meinen Büro und Freizeit Lederschuh gefunden. Jetzt aber schnell zum Kühlschrank, holt euch ein Bier und viel Spaß mit Paul Tudor und Oswen Köln.

— For the interview in English please scroll down —

Gude Paul! Sehr schön, dass du bei uns bist. Wie war dein Tag?

Großartig, danke. Ich bin gerade in Portugal, wo wir Oswen-Schuhe herstellen. Das ist die Heimat der Schuhherstellung in Europa.

Wir entwickeln gerade einen neuen Sneaker, den wir im Juli auf den Markt bringen werden, also bin ich gerade dabei, die Feinabstimmung vorzunehmen und die Produktion für die Markteinführung vorzubereiten.

Hierzu habe ich natürlich auch Fragen mitgebracht, aber der Reihe nach. Stell dich bitte kurz unseren Lesern vor.

Ich komme ursprünglich aus Manchester in Großbritannien und hatte das Glück, in einer unglaublichen Großstadt mit einer reichen Industriegeschichte und -kultur aufzuwachsen. Ich bin dort in einer Zeit großartiger Kreativität und Musikkultur aufgewachsen und ich glaube, das ist die Quelle meiner eigenen Kreativität und meines Pioniergeistes.

Ich habe in Manchester gelebt und Modedesign studiert, bis ich 2010 nach Deutschland zu Puma ins Hauptquartier in Herzogenaurach kam. Später wechselte ich dann zu adidas, das auf der anderen Seite des berühmten Flusses Aurach liegt. Ich lebe jetzt seit über 10 Jahren in Deutschland!

Paul, dein Lebenslauf liest sich unheimlich spannen. Du hast für einige der größten Schuh- und Sportbekleidungsmarken wie Clarks, Birkenstock, Puma und adidas gearbeitet. Wie bist du zum Schuh- und Bekleidungsdesign gekommen?

Ich habe es wirklich geliebt, für diese Marken zu arbeiten und habe dabei so viel gelernt. Das Zusammensein mit den Besten der Besten hat mir sehr geholfen, zu lernen.

Davor habe ich vier Jahre lang Modedesign studiert und bin dann zur Arbeit mit Marken übergegangen. Ich habe immer weiter gelernt und hatte das Glück, für einige großartige Marken und Menschen zu arbeiten.

Es war eine natürliche Entwicklung, und da es sich um einen kollaborativen und kreativen Prozess handelt, hat mir das sehr viel Spaß gemacht. Ich denke, wenn man das, was man tut, liebt und eine Leidenschaft dafür hat, kommt man relativ schnell voran, und ich habe immer alles in das gesteckt, was ich tue. Ich habe mich voll und ganz den Marken verschrieben, für die ich gearbeitet habe, und ich will in allem, was ich tue, erfolgreich sein.

Meine Zeit bei adidas war erstaunlich und prägend. Das Arbeitsumfeld und die Unternehmenskultur waren wunderbar. Ich habe viel über die Entwicklung eines Konzepts, dem Storytelling mit dem Produkt, den Produktlebenszyklus, die Aktivierung, die Zusammenarbeit und die Teamarbeit gelernt. All die vielen Funktionen und Menschen innerhalb des Prozesses.

Aus meiner 20-jährigen Erfahrung bei diesen Marken habe ich alles Gute und Schlechte mitgenommen.

Ich bin um die ganze Welt gereist, habe mit erstaunlichen und inspirierenden Menschen zusammengearbeitet und – was am wichtigsten ist – erstaunliche Produkte geschaffen, die den Verbraucher angesprochen haben.

Das ist wirklich beneidenswert. Wenn ich richtig liege, hattest du bei JD Sports angefangen und warst zuletzt als Gastdozent für Sportswear Design BA an der Falmouth University in Cornwall tätig. Hast du Lust unseren Lesern gerne etwas über Ihren Werdegang erzählen? 

Nach meinem Abschluss in Modedesign war ich als Designer für die JD Sports Group tätig und wechselte dann ins Produktmanagement für deren eigene Marken. Ich war viele Jahre lang im Design tätig und bin so weit gegangen, wie ich es für möglich hielt, und bin dann ins Produktmanagement, in leitende Funktionen und als Head of Footwear gewechselt. Ich wollte einfach weiter lernen, Erfahrungen sammeln und mich weiterentwickeln.

Die Lehrtätigkeit hat meine persönliche Entwicklung gefördert und unterstützt. Ich unterstützte die Falmouth University als Gastdozentin in Großbritannien und half den Studenten bei ihren Zielen und erstellte für sie einige Briefings. Ich habe es sehr genossen, meine Erfahrungen an künftige Talente weitergeben zu können.

Während der vergangenen beiden COVID-Jahre habe ich auch mein Lehrdiplom erworben, ein PGCHE-Abschluss. Ein Post Graduate Certificate in Higher Education, das ich mit Auszeichnung bestanden habe. Darauf bin ich ebenfalls sehr stolz.

Herzlichen Glückwunsch! Jetzt kommen wir zur spannenden Frage, die unsere Leser natürlich brennend interessiert. An der Gestaltung welcher neuen Silhouetten warst du beteiligt?

Ich hatte das Glück an einigen erstaunlichen Projekten zu arbeiten, so war bei adidas, als wir den ZX FLUX auf den Markt brachten, den STAN SMITH Relaunch, das Jahr des SUPERSTAR und die Einführung des NMD.

Ich glaube nicht, dass ich jemals die 50 Farben des SUPERSTAR mit Pharell Williams vergessen werde. Das definierte das Konzept des Story Tellings völlig neu. Eine großartige Kampagne, die den Verbraucher ansprach.
Ich bin auch ein großer Fan des adidas EQT. Ein Schuh, der reich an Geschichte und Innovationen ist.

Ich habe auch ACTIVE AIR mit Clarks auf den Markt gebracht und eine Zusammenarbeit mit LANDROVER. Ich liebe Marken mit Archiv und Geschichte. Das macht das Erzählen von Geschichten so viel einfacher.

Lass uns jetzt über dein Brainchild Oswen sprechen. Wer oder was hat dich dazu ermutigt, deine eigene Marke zu gründen?

Das ist eigentlich lustig und relativ einfach. Es geschah buchstäblich über Nacht!

Ich hatte ein Vorstellungsgespräch bei einer großen internationalen Schuhmarke, und sie fragten mich, warum ich bei ihnen arbeiten wollte, da ich zu viel Erfahrung hatte und für viel größere Marken gearbeitet hatte. Nach einigen weiteren Gesprächen und als ich den Hörer auflegte, sagte ich zu mir selbst: „Ok, das reicht“ (um höflich zu sein!) und wusste in diesem Moment, dass ich etwas für mich tun musste. Das war im Januar 2021. Oswen startete im September 2021.

Ich habe für einige erstaunliche Marken gearbeitet und ihnen alles von mir gegeben. Meine Kreativität, meine Hingabe, mein Engagement, meine Motivation. Alles von mir selbst. Ich beschloss, das alles mir und Oswen zu geben. All meine Erfahrungen in etwas Sinnvolles zu verwandeln, das mich und meine Erfahrungen widerspiegelt.

Durch meine Arbeit bei den angesprochenen Marken, habe ich Erfahrung in allen Funktionen sammeln können, so dass es mir leichtfiel. Jetzt decke ich die Bereiche Design, Fotografie, Key-Account-Management, Sortimentsplanung, Linien- und Preisarchitektur, Verkauf, Social Media, Website-Design und alles, was dazu gehört, ab. Ich liebe es! Und Gott sei Dank gibt es Kaffee, Gebäck und Musik!

Es ist harte Arbeit und es gibt keine freien Tage, aber es ist jede späte Nacht und jeden frühen Morgen wert, wenn ich jemanden sehe, der ein Paar Oswen trägt. 

Woher kommt der Name Oswen?

Wie bereits erwähnt ist das Storytelling für mich wichtig und alles muss einen Grund haben. Auch der Name Oswen.

Oswens Ursprung ist eigentlich germanisch/altenglisch (angelsächsisch). Dieser Name setzt sich aus zwei Elementen zusammen: aus dem altenglischen (angelsächsischen) „ōs“ aus dem proto-germanischen „*ansuz“ (Gott, Gottheit) plus dem altenglischen „Wine“ (Freund), was „göttlicher Freund, ein Freund Gottes, Gott ist mein Freund, Gottes Freund“ bedeutet.

Oswen († 651) war ein König von Deira in Nordengland.
Oswen trat die Nachfolge von König Oswald von Northumbria an, wahrscheinlich um das Jahr 644, nach Oswalds Tod in der Schlacht von Maserfield.
Mein Name ist Tudor, also kenne ich mich mit königlicher Geschichte aus 😊.

Du hast Köln als deinen neuen Lebensmittelpunkt gewählt. Was war der Grund dafür, dass du auf deiner persönlichen „Job-Weltreise“ dort hängengeblieben bist?

Definitiv nicht in Köln hängengeblieben hahah. Ich liebe es hier.

Ich bin ursprünglich nach Köln gekommen, um für Birkenstock zu arbeiten, habe aber schnell gemerkt, dass ich etwas für mich tun muss. Ich habe viele Jahre in Deutschland gelebt und bin immer gerne hier gewesen. Die deutsche Kultur, die Natur und das Bedürfnis, im Freien zu sein, haben mich schon immer angezogen.

Köln ist eine unglaubliche Stadt, reich an Geschichte, Architektur und Traditionen, in der gutes Bier, Bäckereien, Essen auf Terrassen, Treffen am Kiosk und Radfahren in der DNA verankert sind.  Wir fahren überall mit dem Fahrrad, und das liebe ich. In Köln braucht man eigentlich kein Auto, denn ich fahre überall mit dem Rad hin.

Ich bin auf jeden Fall hier, um zu bleiben!

Was waren für dich die besonderen Herausforderungen bei der Gründung von Oswen?

Die Dinge einfach zu halten. Natürlich gibt es Tage, die hart sind, aber wenn man etwas Sinnvolles für sich selbst tut, bleibt man motiviert. Ich liebe es wirklich. Vielleicht nicht so sehr den Papierkram, die Buchhaltung und die Rechnungsstellung, hahaha.

Du sagst selbst, dass das Modell Ewaldi das Herz der Marke ist. Dem kann ich nur zustimmen. Hast du Lust deinen und unseren Lieblingsschuh von Oswen vorstellen?

Ewaldi ist unser Mann. Er ist eigentlich nach der Straße benannt, in der ich in Köln wohne. Er ist wirklich das Beste von dem, was wir machen. Tolles Design, lokale, nachhaltige Materialien und Innovation mit Komfort und Dämpfung.

Unsere Kunden kommen immer wieder wegen ihm zurück. Wenn man ihn anprobiert, versteht man die Vorteile der Verwendung von Krepp und Kork und den echten Komfort in einem Schuh. Er war der erste Schuh, den ich entworfen habe, also bedeutet er mir sehr viel.

Von was hast du dich bei deinen eigenen Silhouetten inspirieren lassen?

Es geht darum, die Dinge einfach zu halten. Wir haben nur drei Kernmodelle und vier Kernmaterialien und sind in der Lage, geschlechtsneutrale Unisex-Schuhe anzubieten.

Wir verwenden 100% plastikfreie Verpackungen. Wir haben auch eine 2in1-Schuh- und Kurierverpackung entwickelt und ein schönes Verpackungserlebnis. Wir laufen nicht den neuesten Trends hinterher, sondern konzentrieren uns auf das Fundament der Marke und ein sinnvolles Produkt. Das gibt uns Langlebigkeit und eine echte Marken-DNA.

Wir sind auch bei unserer Lieferkette transparent. Wir produzieren nur verantwortungsvoll in Europa und verwenden nachhaltige und regenerative Materialien. Deshalb haben wir nur einige wenige Kernmodelle, die uns Langlebigkeit und Vertrauen in unsere Arbeit geben. Zu viele Schuhe in einem Sortiment können verwirrend sein und es fehlt an Fokus, Vertrauen und Storytelling.

Was war der letzte Moment der Inspiration, an den du dich erlebt haben?

Ich war vor kurzem mit einem Key Account in Köln und ein Typ kam zu mir und rief ‚it’s the oswen man‘ haha. Er trug den Ewaldi Suede und liebt unsere Schuhe. Das sind die Momente, in denen sich alles lohnt. Das hat mir wirklich den Tag versüßt.

Paul, welchen Wert siehst du in der Handwerkskunst? Führt sie immer zu besseren Ergebnissen?

Das ist der Grund, warum wir in Portugal produzieren. Es ist die Heimat der Handwerkskunst in der Schuhherstellung. Die Herstellung von Schuhen ist eine echte Kunst und erfordert jahrelange Erfahrung, um die vielen Konstruktionen und Produktionsmöglichkeiten zu verstehen.

Viele Hersteller erzielen in Europa weitaus bessere Ergebnisse als auf dem Massenmarkt in Vietnam und Asien, wo die meisten Marken ihre Schuhe produzieren lassen. Sie erhalten einfach nicht die gleiche Qualität und Kontrolle.

In Portugal geht es um Geschicklichkeit und Handwerkskunst, worauf wir sehr stolz sind. Wir sind lokal, agil und verantwortungsbewusst im Umgang mit unserer Präsenz und Lieferkette.

Euer Einzelhandelsgeschäft ist auf dem Vormarsch. Welche Prioritäten oder Schlüsselwerte sind dir bei der Auswahl Ihrer Partner wichtig? Ist eine Vertriebs- oder Marketingagentur hier vielleicht auch hilfreich?

Der Einzelhandel ist für uns ebenso wichtig wie unsere Key-Account-Partner. Die Leute wollen die Schuhe immer anfassen und fühlen, und dessen sind wir uns sehr bewusst.

Wir konzentrieren uns auf Partnerschaften mit unseren Kunden, indem wir ihre Schwierigkeiten verstehen. Wir zeigen unseren Kunden, dass wir uns für sie engagieren. Sie sind Wachstumspartner und wir wollen mit ihnen zusammenarbeiten und sie unterstützen.

Wir haben eine Vertriebsagentur im Vereinigten Königreich, die großartig war und uns auf dem britischen Markt, wo sie über Fachwissen verfügt, wirklich vorangebracht hat. Wir sehen dies als eine echte Partnerschaft. Wir hoffen, dass wir in Zukunft auch in anderen Märkten wachsen können.

Außerdem wollen wir in diesem Jahr einen Concept Store in Köln eröffnen, was sehr aufregend ist und uns eine echte Präsenz in Köln verschaffen wird.

Ich drücke dir die Daumen, dass der Plan mit dem Concept Store in Erfüllung gehen wird. Oswen hat bereits ein tolles neues Produkt am Horizont. Einen Turnschuh, der komplett nachhaltig ist. Was können wir erwarten?

Ja, wir bringen unseren ersten Sneaker im Juli 2022 auf den Markt, worüber ich mich sehr freue. Natürlich war das für mich mit meiner Erfahrung irgendwann eine Selbstverständlichkeit, aber wir haben uns Zeit genommen, um es richtig zu machen, und ich bin sehr stolz auf das Ergebnis.

Ich bin ein großer Sneaker-Fan, aber ich wollte so natürlich wie möglich sein und von der Verwendung von Synthetik und Plastik wegkommen, indem ich nur natürliches Gummi, Kork und Leder verwende. Die drei Kernmaterialien.

Ich vermisse die Zeit der echten Ledersneakers wirklich sehr! Ich habe ein altes Paar Stan Smith aus Leder, die auch nach zehn Jahren noch gut laufen. Man kann sie jetzt nur noch in veganer Ausführung bekommen, was wirklich schade ist. Die Entwicklung hin zu veganen Synthetikmaterialien hat wirklich keine Langlebigkeit mehr. Sie sind einfach nicht für die Dauer gebaut.

Leder hat einen echten Vorteil. Es ist ein natürliches Bioprodukt. Langlebigkeit und Reparierbarkeit sind für mich wichtig.

Unsere Verpackungen sind bereits plastikfrei, und wir arbeiten mit Nachdruck daran, bis 2023 ein vollständig plastikfreies Unternehmen zu werden.

Wie bist du auf den Namen Oswen Eleven gekommen?

Wir alle haben unsere Lieblingsschuhe oder -sneaker und können eine Geschichte über unsere gemeinsamen Erlebnisse erzählen.

ELEVEN ist nach dem Kölner Stadtwappen benannt, das sich auf den Kurfürsten und Erzbischof von Köln bezieht. Das Wappen der Stadt gibt es seit etwa 1000 Jahren.
Das Wappen enthält elf Tränen, die an Kölns Schutzpatronin, die heilige Ursula, eine britannische Prinzessin, und ihre legendären 11.000 jungfräulichen Gefährtinnen erinnern, die 383 in Köln von Attila dem Hunnen für ihren christlichen Glauben gemartert worden sein sollen.

Diese Schuhe bedeuten uns sehr viel und haben einen Namen wie du und ich.

Was trägst du gerade? Von oben bis unten.

Bed Hair Day, graues T-Shirt, schwarze Skinny Jeans und Ewaldi Suede Chestnut!

Welche fünf Schuhmodelle trägst du aktuell am häufigsten?

Ich habe gerade ein Paar satta x adidas gazelle gekauft. Ansonsten adidas hook shot, oswen ewaldi suede, oswen rhine home shoe und adidas og boston.

Eine hervorragende Daily Rotation. Was können wir von Oswen in Zukunft erwarten? Sind irgendwelche Kooperationen in der Pipeline?

Ja, wir bringen zum Beispiel den ELEVEN-Sneaker mit HIKERDELIC auf den Markt und wir werden auch einige prominente Endorsements haben.

Die Dinge entwickeln sich für uns organisch und wir sprechen mit einigen großartigen Leuten über eine Zusammenarbeit und die Entwicklung von großartigen Geschichten mit Kooperationspartnern.

Ich glaube nicht daran, dass wir nur um der Sache willen zusammenarbeiten, sondern mit Partnern, die uns verstehen und an das glauben, was wir tun. Wir sind zum Beispiel dabei, mit einem Schuhmacher in Köln zusammenzuarbeiten, um einen Reparaturservice anzubieten, von dem ich sehr begeistert bin. Die Verbraucher können dann ihre Schuhe zur Reparatur bringen und ihre Lebensdauer verlängern, und ich habe das Gefühl, dass die Verbraucher jetzt besser und langfristiger kaufen. Es geht um weniger Konsum, mehr um Erfahrung.

Das klingt alles wirklich unheimlich spannend. Ich drücke dir die Daumen für die Zukunft von Oswen! Vielen Dank für dieses großartige Projekt im klassischen nordbritischen Stil, den wir alle so sehr lieben. Jetzt holen wir noch einmal die große Glaskugel raus: Wo siehst du deine Marke in fünf Jahren?

Es geht wirklich um weniger Konsum und mehr Erfahrung. Langlebigkeit und etwas, das mehr Bedeutung hat, und ich habe das Gefühl, dass unsere Kunden sich mit uns und unserer Botschaft identifizieren können.

Dieser Wandel der Zeiten nach Covid schafft ein positives Bewusstsein für das, was wirklich wichtig ist. Unsere Liebsten, unsere natürliche Umgebung, unsere Bewegungsfreiheit, unsere Work-Life-Balance… unsere Zerbrechlichkeit. 

Wir beginnen mit Oswen eine neue Ära, einen neuen Ansatz für unsere Marke mit einem etwas anderen Vorgehen. Ein neuer und durchdachter Ansatz für Verantwortung und Branchenpraxis, der die Branche verändern wird. Eine integrative und positive Botschaft für künftige Generationen.

Vielen Dank für das Gespräch. Wie du bestimmt schon weißt, hast du hier bei Sapeur – One Step Beyond eine Menge Fans. Ich hoffe, das wir uns in der Sommerpause auf ein Bier oder einen Apfelwein treffen können. Die letzten Worte dieses Interviews gehören selbstverständlich dir. 

Vielen Dank, dass ihr an uns geglaubt habt. Das bedeutet uns so viel. Ich freue mich auf viele weitere Gespräche und ein gemeinsames Kioskbier.

Oswen
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— The Interview in English —

An Englishman in Cologne. Today it’s going to be very exciting on our blog, because we’re introducing you to an exciting brand that you would rather place in the rainy north of England than in the Rhineland. Paul Tudor is one of those people who are dedicated to their passion. Shoe fashion defines his life and he has been able to prove himself in the industry over the last two decades. His CV reads very excitingly, he has worked for adidas Originals, Birkenstock, Clark Originals and Puma, among others. 

He has moved his new centre of life to Cologne, where he has found joy in the way of life and is carefully building up his own label. What makes Oswen so exciting is that Paul uses core materials that are as close as possible to the production site. Furthermore, the leather is biodegradable and Oswen provides further proof that the combination of suede and crepe works so wonderfully. For the footbed, Paul uses cork from the cork oak tree. 

I am a big fan of the brand and have found my office and leisure leather shoe in the Ewaldi model. But now quickly to the fridge, get a beer and have fun with Paul Tudor and Oswen Cologne.

Hello Paul! Very nice to have you with us. How was your day?

Great, thank you.

I am actually curently in Portugal where we manufacture oswen shoes. The home of shoe making in Europe. We are currently developing a new sneaker which we will launch in July so I‘m fine tuning and preparing production for the launch.

Please introduce yourself briefly to our readers.

I’m originally from Manchester in the UK and was really lucky to grow up in an incredible, metropolitan city with a rich industrial history and culture.

I grew up there during a period of amazing creativity and music culture. I think it’s the source of my own creativity and pioneering spirit.

I lived and studied fashion design in Manchester until I moved to Germany to join Puma at the HQ in Herzogenaurach around 2010. Then later moving to adidas which is just across the famous river Aurach.

I‘ve lived in Germany for over 10 years now!

Your CV reads very exciting and you have been able to work for some of the biggest shoe and sportswear brands like Clarks, Birkenstock, Puma and adidas. How did you get into footwear and apparel design?

I honestly loved working for these Brands and learned so much from the experience. Being around the best-in-class individuals has been really beneficial to my learning.

Before then I studied Fashion Design for 4 years and progessed to working with Brands.

I kept learning and have been lucky to work for some amazing Brands and individuals. It’s been a natural progression and as its such a collaborative and creative process, it’s something I’ve really enjoyed.

I think when you love and have a passion for what you do, progression comes relatively quickly and I always put everything into what I do. I fully committed to the Brands I worked for and commit to being successful in whatever I do.

My time with adidas was amazing and defining. Wonderful working environment and culture. I learnt a lot about building a concept, storytelling with product, product lifecycle, activation, collaboration and team work. All the many functions and people within the process.

I’ve taken all the good and bad from my 20-year experience from these Brands.

I’ve travelled the world, worked with amazing and inspiring individuals and most importantly created some amazing product which has connected to the consumer.

If I’m correct, you started with JD Sports and your last stop before Oswen was as a guest lecturer for Sportswear Design BA at Falmouth University in Cornwall. Would you like to tell our readers about your career? 

After completing my degree in fashion design, I was a designer for the JD Sports Group and then progressed to product management for their own brands.

I was in design for many years and went as far as I felt I could go and then moved onto Product Management, Senior and Head of Footwear roles and functions. I just wanted to carry on learning, experiencing and developing myself.

Lecturing and teaching has helped and supported my own personal development. I supported Falmouth University as a guest lecturer in the UK and supported students with their aspirations and created some briefs for them to complete. I loved being able to pass on my experience to future talents.

During Covid I actually also passed my Degree qualification in teaching, a PGCHE Degree. A Post Graduate Certificate in Higher Education, passing with Honors. Something I‘m very proud of.

Were you involved in creating new silhouettes at any of your stations?

Yes, I was lucky enough to work on some amazing projects.

I was with adidas when we launched ZX FLUX, the STAN SMITH relaunch, Year of SUPERSTAR, NMD launch. I dont think I will ever the forget the 50 colours of SUPERSTAR with Pharell Williams. It defined the concept of story telling. An amzing campaign which engaged the consumer.

I‘m also a big fan of adidas EQT. A shoe rich in history and inovation.

I also launched ACTIVE AIR with clarks along with a collaboration with LANDROVER.

I love brands with archive and history. It makes story telling so much easier.

Let´s speak about Oswen now. What or who encouraged you to start the brand?

It’s funny actually and relatively simple. It happened literally overnight!

I had an interview for a large international footwear brand and they actually asked me why I wanted to join them as I had too much experience and had worked for much bigger brands. After some further conversation, and when I put the phone down, I actually said to myself ‘ok, that’s enough’ (to be polite!) and knew right then I had to do something for myself.

This was January 2021. Oswen launched September 2021.

I’ve worked for some amazing Brands and gave them everything of myself. My creativity, dedication, commitment, motivation. All of myself. I decided to give this all to myself and oswen. To use all my experience into something more meaningful and a reflection of myself and my experience.

I have experience in all the functions I had with the Brands I worked with before so it came easy. I now cover design, photography, key account management, range planning, line and price architecture, sales, social media, website design, everything of the process. I love it! Thank God for coffee, pastries and music!

It’s hard work and there are no days off, but it’s worth every late night and early morning when I see somebody wearing a pair of oswen. 

Where does the name Oswen come from, mate?

Story telling is important for me and everything has to have a reason. Even the name oswen.

Oswens origin is actually germanic / old english (anglo-saxon).

This name is composed of two elements: from the Old English (Anglo-Saxon) “ōs” from the Proto-Germanic “*ansuz” (god, deity) plus the Old English “Wine” (friend), meaning “divine friend, a friend of God, God is my friend, God’s friend”.

Oswen († 651) was a King of Deira in northern England.
Oswen succeeded King Oswald of Northumbria, probably around the year 644, after Oswald’s death at the Battle of Maserfield.

My name is Tudor so I know about a royal history 😊

You chose Cologne on the Rhine as your location. What was the reason that you got stuck there on your personal „job world tour“?

Definately not stuck in Cologne ha. Love it here. I came to Cologne originally to work for Birkenstock but quickly realised I had to do something for myself. I’ve lived in Germany many years and always enjoyed being here. I’ve always been attracted to the German culture, nature and the need to be outdoors.

Cologne is an incredible city, rich with history, architecture and tradition where good beer, bakeries, eating on terraces, meeting at the kiosk and cycling is embraced within its DNA. We cycle everywhere which I love. You actually don’t need to own a car in Cologne, as I cycle everywhere.

For sure I am here to stay!

What were the special challenges for you during the founding of Oswen?

I have to stay it came naturally. I have over 20 years of Brand, Product and Design Innovation and Experience so used all of that to create oswen. I learnt a lot during my past experience in regards to product lifecycle and architecture.

To keep things simple. Of course there are days which are tough but doing something meaningful for yourself keeps you motivated.

It‘s hard work and there are no days off, but it’s worth every late night and early morning when I see somebody wearing a pair of oswen. I really love it. Maybe not so much the paperwork, accounting and invoicing part ha.

You’re saying the Ewaldi is the heart of the brand. I can only agree with that. Would you like to introduce our readers to your and our favourite Oswen shoe?

Ewaldi is our man. He‘s actually named after the street I live in Cologne. He‘s really the best of what we do. Great design, local sustainable materials and innovation with comfort and cushioning.

Our cosumers come back all the time for him. Once you try it on you can understand the benefits of using crepe and cork and having real comfort within a shoe. He was the first shoe I designed so means alot to me.

Where did you/do you look for inspiration for your own silhouettes?

It‘s about keeping things simple. We only have 3 core Models and 4 core Materials and are able to offer Unisex, genderless shoes. We use 100% plastic free packaging. We also developed a 2in1 shoe and courier box and a beautiful box experience. We dont chase latest trends but we focus on the brands foundation and meaningful product. This gives us longevity and a real Brand DNA.

We are also transparent with our supply chain. Only producting reposnsibly in Europe, using sustainable and regenerative materials. Thefore having only a few core models gives us longevity and confidence in what we do. Too many shoes in a range can be confusing and lacks focus, confidence and storytelling.

What was the last moment of inspiration you experienced?

I was with a Key Account in Cologne recently and a guy came to me and shouted ‚it‘s the oswen man‘ haha. He was wearing Ewaldi Suede and loves our shoes. These are the moments when everything becomes worth while. Really made my day.

Which value do you see in craftmanship? Does it always lead to better results?

It‘s the reason we produce in Portugal. It‘s the home of craftsmanship in shoe making. Shoe making is a real skill and takes years of experience to understand the many construcitons and production capabilities. You getfar better results by manyfacturing locally in Europe than in the mass market in Vietnam and Asia where most brands produce their shoes. You just do not get the same quality and control.

It‘s about skill and craftsmanship in Portgal and something we are very pround of. Being local, agile and responsible with our footprint and supply chain.

Your retail business is on the rise. What priorities or key values do you concern when choosing your partners? Does a sales or marketing agency perhaps also help here?

Retail is vital for us as are our Key Account partners. People will always want to touch and feel the shoes and it‘s something we are very aware of.

We focus on partnerships with our accounts by understand their difficulties. We show accounts we are committed to them. They are growth partners and we want to be collaborative and support them.

We have a sales agency in the UK which have been amazing and have really pushed us in the UK market where they have expertise. We see this a a real partnership. We hope to grow with other markets too going forward.

We are also looking to open a concept store in Cologne this year which is very exciting and will give us a real footprint in Cologne.

Oswen already has a great new product on the horizon. A sneaker that is completely sustainable. Would you like to introduce it to us?

Yes, we are launching our first sneaker In July 2022 which I‘m excited about. Of course for me this was a given at some point with my experience but we took our time to get it right and I‘m very proud of the result.

I’m a big sneaker fan but I wanted to be as natural as possible and move away from the use of synthetics and plastic by only using natural rubber, cork, and leather. 3 core materials.

I actually, really miss the days of real leather sneakers! I have an old pair of leather Stan Smith which are still going strong after 10 years. You can only really get them in vegan now which is such a shame. The move to synthetic vegan really has no longevity. They are just not built to last. There’s a real benefit to leather. It’s a natural bi-product. Longevity and repairability for me is important.

We are already plastic free with our packaging and we are pushing hard to become a fully plastic free company by 2023. Watch this space!

And then, how did you come up with the name Oswen Eleven?

We all have our favorite pairs of shoes or sneakers and can tell a story of your experiences together. Each shoe has a name which is meaningful to us.

ELEVEN is named after the coat of arms of Cologne which refers to the Elector and Archbishop of Cologne. The arms of the city have existed for some 1000 years.

The coat of arms contains eleven tear drops which recall Cologne’s patron, Saint Ursula, a Britannic princess, and her legendary 11,000 virgin companions who were supposedly martyred by Attila the Hun at Cologne for their Christian faith in 383.

These shoes mean a lot to us and have a name like you and I.

What are you wearing right now? From top to toe.

Bed head, grey t-shirt, black skinny jeans and Ewaldi Suede Chestnut!

Which five shoe models are currently in your frequent rotation?

I just bought a pair of satta x adidas gazelle, adidas hook shot, oswen ewaldi suede, oswen rhine home shoe, adidas og boston super.

What can we expect from Oswen in the future? Any collabs in the pipeline?

Yes, we are launching the ELEVEN sneaker with HIKERDELIC for example and we will also have some celebrity endorsments.

Things are moving organically for us and we are speaking with some great people about collaborating and creating some great story telling with collaborative partners.

I dont believe in just collaborating for the sake of it but doing it with partners who understand us and believe in what we are doing.

We are about to collaborate with a shoe-maker in Cologne for example to offer a repair service which I’m really excited about. Consumers can then bring their shoes for repair and prolonging their shoe life and I just feel consumers are now buying better, buying long term.

It’s about less consumerism, more experience.

I’m keeping my fingers crossed for the future of Oswen. Thank you for such a great project in the vein of that classic northern british style we all love so much. Where do you see your brand in five years?

It’s really about less consumption and more experience. Longevity and something more meaningful and I feel our consumer can connect with us and our message.

This change of times post Covid, is generating a positive awareness of what is really important. Our dear ones, our natural environment, our freedom of movement, our work life balance… our fragility. 

We are starting a new era with oswen, a new approach for our brand with a somehow different action. A new and considered approach to responsibility and industry practice that will change the industry. An inclusive and positive message for future generations.

Thank you very much for the chat. As you may know, you have a lot of fans here at Sapeur – One Step Beyond. I hope we will meet for a beer or a Apfelwein this year. The last words of this interview are yours:

Thank you so much for believing in us. It means so much to us. Look forward to many more conversations and enjoying a kiosk beer together.

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