Ich muss mich kurzhalten. Unser heutiger Gesprächspartner hat uns seine Antworten in acht Din A4 Seiten geliefert. Ihr kennt Scouser von unserer Casual Madness Doppelepisode „F…… German dress like us“. Der gebürtige Niedersache lebt seit zwanzig Jahren auf der Insel, genauer gesagt in Liverpool. Der Fußball, mit allem Drum und Dran eines Spieltags, haben ihn schon früh fasziniert. Erst mit 96 unterwegs, atmete er tief den Einfluss der Casual Culture ins sich ein. Kein Wunder, gilt sein Verein in Großbritannien als eine, wenn nicht sogar die Keimzelle unserer Subkultur. 

Wie schon bei prof, gibt es sehr viel zu unserem heutigen Gesprächspartner zu erzählen. Aber keine Sorge, ich fasse mich kurz, denn Scouser hat alleine die Frage zu seiner Lieblingsjacke mit zwei Seiten beantwortet. Er sollte eine Rolle im Film „Awaydays“ im The Pack übernehmen, wurde dann aber doch leider nur für die Antagonisten ausgewählt. Tommy, so sein richtiger Vorname, ist fest in der Fanszene von LFC verwurzelt und kennt dort wirklich jeden. Davon konnten wir uns bei einem unserer Besuche auf der Insel selbst überzeugen. 
Heute ist er beim City of Liverpool F.C. aktiv, einem im Jahr 2015 gegründeter Verein, der im Besitz der Fans ist (Fanverein). Der COLFC ist derzeit Mitglied der Division One West in der Northern Premier League, die Teil der achten Liga des englischen Fußballs ist.

Holt euch ein Erfrischungsgetränk eurer Wahl aus dem Kühlschrank und viel Spaß mit The Favorites by Scouser!

Zaungast

Jetzt wünschen wir euch viel Spaß mit The Favorites by Scouser!

Dein Vorname

Scouser. Tommy im Alltagsleben

Welches „Baujahr“ steht in deinem Ausweis?

1966

Dein Verein

Hannover 96 seit meiner Kindheit, Liverpool F.C. seit 1977 und City of Liverpool F.C. seit 2015.

Wie bist du mit der Casual Culture in Kontakt gekommen?

Unbewusst bereits ab 1979, weil ich da schon einen Spleen für Tenniskleidung hatte, obwohl ich nie wirklich Tennis gespielt habe. Sergio Tacchini hatte es mir besonders angetan. Es gibt etliche Bilder von mir, wo ich die Sachen im Urlaub usw. trage. 

Zu 96 bin ich in dem Alter mit Kutte ins Stadion gegangen und in der Freizeit sportlich rumgelaufen, darüber muss ich oftmals lachen, aber so war es halt. Ich konnte jedoch ab 1979 das britische Soldatenfernsehen „SSVC“ empfangen und habe auch da schon immer bei Spielen auf die Ränge geschaut und was die Fans, Hooligans so getragen (und gesungen) haben.

So richtig begonnen hat es bei mir aber erst im Sommer 1983, als ein paar Liverpooler Bauarbeiter (Liverpool und Everton Fans) bei uns im Ort aufgetaucht sind und länger da gewohnt haben. Ich habe die Jungs, die ein paar Jahre älter als ich waren, über einen Schulfreund kennengelernt, weil seinem Vater das Bauunternehmen gehörte, wo sie gearbeitet haben. Ich habe mit den Jungs sehr viel abgehangen, viel geraucht und Bier getrunken. Die waren schon echt schick gekleidet und haben mich dann so richtig angesteckt und mir auch regelmäßig das Liverpooler Fanzine „The End“ besorgt, wo allerhand über Klamotten, Musik und das Randgeschehen beim Fußball usw. geschrieben wurde. Im Sommer 1984 habe ich dann auch bei einem Freundschaftsspiel in Dortmund weitere Liverpooler Dressers kennengelernt und so fing der Klamottenwahn bei mir dann so richtig an.

Wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?

Dresser oder Scally-Look ist mein Ding und mein Stil hat sich über die Jahre leicht gewandelt, aber selbst mit 18, 19 Jahren fand ich bereits Anfang – Mitte der 80ziger Jahre Tweedjacken, Wachsjacken und den „Stonerscal – Scruff Look“ aus Liverpool sehr geil, habe mich aber nicht getraut so in Hannover beim Fußball aufzutauchen.

Anfangs war es bei mir ein Mischmasch aus deutschen Szeneklamotten, mit einem „Liverpooler Touch“.  Ab Sommer 1985, nach meinem ersten Besuch in Liverpool, habe ich mich dann fast ausschließlich nur so gekleidet, wie die Leute in Liverpool rumgelaufen sind und bin von meinen vielen Reisen an die Mersey mit Koffern voller Klamotten wieder nach Deutschland zurückgekommen und habe auch etliche Adidas Schuhe für Freunde auf die Insel mitgenommen. Lacoste war Anfang der 80ziger einer meiner absoluten Lieblingsmarken. 

Momentan, oder besser gesagt seit vielen Jahren, ist es der klassische Erdkundelehrer und Outdoor Stil. Für das Frühjahr und den Sommer habe ich noch ein paar vintage Stone Island Jacken aus den frühen 90ziger Jahren im Schrank, also quasi teilweise sogar ein eher langweiliger Stil, aber das passt zu mir und ist auch sehr praktisch für das Wetter im Nordwesten England’s.

Ich trage wirklich sehr viel Paul & Shark, Bretagne Range Pullover und die klassischen Karohemden, ganz viel Barbour und Patagonia, um es grob zusammenzufassen. Paul & Shark hat es mir bereits seit 1983 angetan, als einer der Liverpooler Jungs die Marke schon getragen hatte. Einige Teile aus der 83er Kollektion gab, gibt es ja wieder zu kaufen unter dem Branding Archivio 1983. Ich trage die Marke seit ca. 1986. In Liverpool gab es die Sachen damals bei einem Herrenausstatter namens Watson & Pickard. 

Seit 2004 bin ich dann beruflich mehrmals im Jahr in Norditalien und dann immer in Varese im Factory Shop gewesen, oder habe in deutschen Läden im Sale eingekauft bzw. ein paar Cardiff Lads sind mehrmals im Jahr nach Varese geflogen und haben dort massenhaft eingekauft und mir Sachen mitgebracht. 

Ich trage auch fast immer Mephisto oder Finn Comfort (ich besitze 3 Paar Baden und 2 Paar Vaasa, plus ein paar andere Modelle) und Jacoform. New Balance made in UK und USA bei Trainern. Den Stil werde ich bis an mein Lebensende beibehalten, das ist mal sicher.  

Bist du bei den Spielen deines Vereins immer in der Kurve anzutreffen?

Ich bin ein Kind der Kurve und so mit 13 Jahren bei 96 in der damaligen Westkurve (wir standen auf den Sitzplätzen) gestartet, natürlich mit Kutte. Erst weiter unten im Block, und dann habe ich immer mehr Leute kennengelernt und bin weiter nach oben gewandert. Später hatte ich dann in der Nordkurve im K-Block meinen Platz, als der Fanblock auf die andere Stadionseite umgezogen ist. Ich hatte direkt neben dem Ultrablock viele Jahre eine Dauerkarte bis ich dann 2003 ausgewandert bin. Ich dem Bereich bin ich bei den momentan eher wenigen Spielbesuchen anzufinden. Für ein paar Jahre war ich sogar mal ein Fanbeauftragter bei 96, was auch sehr spannend war, da zu der Zeit auch gerade die Ultraszenen in Deutschland entstanden sind.

Bei Liverpool habe ich eine Dauerkarte im Kop und bin seit vielen Jahren jetzt im Block 306, dort wo viele der Allesfahrer und Oldschool Leute beheimatet sind und auch alle im Block stehen. Ich bin aber seit Beginn von Corona nur ganze 3 Spiele im Stadion gewesen.

Bei COLFC, City of Liverpool F.C. (wir sind 100% fan-owned) bin ich mittlerweile seit dem Sommer mit im Vorstand und aktiv an Spieltagen eingebunden. Ich kümmre mich um unseren kleinen Fanshop, habe Kontakt zu anderen Vereinen und Fans in UK und Europa und kümmere mich um alles was sonst noch so anfällt. Hier stehe ich bei Heimspielen meistens in der Nähe von der Bar. Der Verein ist quasi für mich die Zukunft des Fußballs. 

Ich bin ein klassischer Oldschool „Fußballassi“ und entferne mich immer mehr vom modernen Fußball, was sicher von vielen Leuten die diese Zeilen lesen ebenfalls so gehen wird. Ich war bis kurz vor Covid sehr aktiv in der Liverpooler Fanszene unterwegs, im Vorstand der Fangewerkschaft „Spirit of Shankly“ und auch sonst fast überall dabei, aber irgendwie war die Luft raus, man wird eben älter und die Prioritäten ändern sich auch mit den Jahren.   

Dein Lieblingsstadion? (neben deinem Club)

Da gibt es gleich zwei in Europa. 

An erster Stelle das San Siro in Mailand, was mir schon bei Italia 90 super gefallen hat. Dann war ich auch noch mit Liverpool dort, plus ein paar Spiele von Inter in der Curva Nord (lange Geschichte 😊). Das Stadion hat irgendwas Magisches an sich, was ich nicht wirklich beschreiben kann. 
Mir gefällt auch das Luigi Ferraris Stadion in Genua. 1992 war ich mit Liverpool dort und fand es einfach nur geil. Leider war ich danach nicht mehr bei einem Spiel dort, was ich unbedingt nochmal nachholen muss.

Wie sieht dein typischer Ablauf am Spieltag aus?

Früher bei 96 habe ich mich immer in den gängigen Szenekneipen rumgetrieben, oder bin sehr oft mit dem erlebnisorientierten Haufen unterwegs gewesen. Wenn ich immer mal wieder in Deutschland bin, treffe ich mich mit vielen Freunden aus der Szene in den Läden, in denen die so abhängen, gern auch mal in der Markthalle.

In Liverpool wurde sich früher auch immer in Szenepubs oder in der Innenstadt mit den Kumpels getroffen. Die letzten Jahre wurde das aber auch immer weniger oder ein kurzes „Hallo“ vor Spielbeginn, da ich jetzt auch oft mit dem Auto zum Spiel fahre bzw. seit Februar 2020 fast gar nicht mehr im Stadion war.

Bei COLFC bin ich immer gut ein-zwei Stunden vor Spielbeginn vor Ort. Wir haben momentan ein Groundsharing mit Bootle F.C. und befinden uns in der Planung für unser eigenes Stadion, was aber leider aufgrund der Unfähigkeit von der Liverpool City Council nur sehr schleppend voran geht und packe mit an wo immer es geht. 

Dein bevorzugtes Bier?

Ich bin schon seit vielen Jahren ein Real Ale „CAMRA“ Nerd, am liebsten trinke ich Golden Ales oder solche, die geschmacklich dem klassischen Pils ähnlich sind.

Meine Top 3:
Cumbrian Ales – Loweswater Gold
Badger – Golden Champion
Marston’s – Wainwright

Als gebürtiger Hannoveraner ist natürlich auch das Herri (Herrenhäuser) mein absoluter Favorit in Deutschland. Ich probiere aber auch immer gerne mal neue Biersorten, aber die obigen sind schon die Besten.

Welche ist deine Lieblingsjacke? (In deinem Besitz und dein Holy Grail)

Da gibt es ein paar Jacken die mir sehr am Herzen liegen.

Die Paul & Shark Scoop Fotografenjacke ist mein Holy Grail. Die war ganze 3 Stunden in meinem Besitz im Jahr 2011, bevor mir ein elender Bastard diese in Como aus dem Kofferraum eines Leihwagens gezockt hat.

Ich war oft in der Region Como, Mailand mit der Arbeit unterwegs und natürlich auch immer in Varese bei Paul & Shark. Ich konnte es kaum fassen, als die Scoop da in meiner Größe bei einem der vielen Besuche am Jackenständer hing. Da ich vor meinem Geschäftstermin an dem Tag noch etwas Zeit hatte und auch hungrig war, bin ich in eine  Pizzeria gefahren und auf dem Parkplatz dort wurde dann in mein Auto eingebrochen und der Kofferraum leergeräumt. Ich hatte echt Tränen in den Augen. Es wurden noch andere Autos aufgebrochen, aber das war echt bitter für mich, purer Hass auf den Dieb, Bastardi!

Am nächsten Morgen habe ich meinen Geschäftstermin verschoben und bin dann nochmals nach Varese gefahren, aber leider war keine Scoop mehr in meiner Größe vorhanden. Irgendwann finde ich sie ja vielleicht noch einmal im Netz oder irgendwelchen Foren. Die Hoffnung habe ich noch nicht aufgegeben. Aber nach Italien komme ich momentan beruflich leider nicht mehr. 

Ich finde auch meinen original vintage Gloverall Monty Dufflecoat sehr gut. Eine originale Barbour Dryfly Fishing Jacke gehört auch dazu. Auf die werde ich auch oft bei Spielen angesprochen. Ansonsten gefallen mir auch meine vintage Barbour Border sowie Durham und Durham Stowaway Jacken, sowie 2 vintage Barbour Beauforts. 

Ich hätte auch nochmal sehr gern einen klassischen Stone Island Dufflecoat, mit dem oldschool Badge, grüne Umrandung. Leider habe ich den bis jetzt noch nicht in meiner Größe zu einem bezahlbaren Preis gefunden. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Einer meiner besten Freunde, der leider bereits vor 2 Jahren viel zu früh verstorben ist, hat bei der Messe in Hannover gearbeitet und wir sind immer zur Pferd & Jagd Messe gegangen, bevor die offiziell eröffnet wurde. Da gab es einen Stand der immer super Preise für Barbour Jacken gemacht hat. Dort ist auch meine oben genannte Dryfly Fishing Jacke her. Mein Kumpel hatte da einen Longshoreman Overhead Smog geschossen, quasi fast geschenkt. Den habe ich dann kurze Zeit später von ihm abgekauft und dann aber nie wirklich oft getragen. Das war bereits 1998. Vor ein paar Jahren habe ich den Smog dann bei Ebay für richtig viel Patte vertickt und ich ärgere mich jetzt echt tierisch darüber. Wenn man jetzt die Preise bei eBay sieht, werde ich den wohl nicht nochmal kaufen. Aber dem Teil heule ich aus vielerlei Gründen echt noch hinterher.

Als ich mit meinem damaligen Chef im Januar 2001 in Stockholm für eine Woche auf einer Messe war, habe ich mich auch so richtig in Fjallraven verliebt. Samstagmorgen beim Standaufbau lernte ich einen Szene-Typen von Djurgarden kennen, der auch Klamotten affin war. Da es saukalt war, viel kälter als geplant, schlug er uns vor am Sonntag in das Mc Arthur Glen Outlet in Soedertaelje zu fahren. Das gibt es leider seit vielen Jahren nicht mehr, aber seine Frau leitete damals den Fjallraven Laden. Also kam der gute Oskar Sonntagmorgen zu unserem Hotel und wir fuhren ins Outlet. Das war echt der Hammer, selbst vintage Stone Island gab es da zu Ramschpreisen. Ich schlug auch bei Fjallraven zu. Eine Iceland Jacke für die wärmeren Tage und einen Forest Parka für die schwedische Kälte. Beide Jacken sind noch in meinem Besitz. 

Der Forest Parka hat mich auf vielen Fussballtouren durch Europa begleitet. Bei einer Flugreise wurde er leider beschädigt, weil so einem Depp ein Kugelschreiber im Handgepäck ausgelaufen ist und meine Jacke zu Schaden kam. Der Fleck ist zwar kleiner geworden durch Spezialreinigungen, aber man sieht ihn noch und ich Weiß, dass er da ist. Bei TKMaxx in Liverpool habe ich dieselbe Jacke im Jahr 2004 nochmal gefunden, aber sie mir leider viel zu groß und ich habe sie weiterverkauft. In hindsight, wie der Brite sagen würde, hätte ich sie mal im Schrank hängen lassen sollen, weil sie jetzt bestimmt gut gepasst hätte. Den Parka würde ich liebend gerne nochmal in meiner Größe und gutem Zustand kaufen. Mein altes Modell passt noch gerade so und eignet sich noch gut für Spaziergänge mit unserem Hund.

Ach ja, eine C.P. Company Mille Miglia Jacke war auch für ein paar Jahre in meinem Besitz, von 2003 bis 2008. In Beige, mit dem aufklappbaren Watchviewer. Das Modell ist von Anfang der 90ziger Jahre und auch in einem der CP Bücher abgebildet. Abgekauft hatte ich die damals von einem Aberdeen Lad über ein Forum, für einen sehr fairen Preis. Mit dem Typen habe ich dann für ein paar Jahre viele Sachen getauscht oder ver – und eingekauft. Auf einer meiner vielen Geschäftsreisen nach Europa, diesmal nach Frankfurt, ging eine der Lensen aus der Kapuze verloren. Also einfach mal im Flughafen am Lufthansa Service Schalter nachgefragt, ob jemand das Teil eventuell im Flieger gefunden hat und siehe da, eine aufmerksame Stewardess hatte das Teil doch wirklich gefunden und bei der „Lost & Found“ Stelle abgegeben. Was für ein Happy Ending.

Gibt es vielleicht eine besondere Errungenschaft, auf die du ganz besonders stolz bist?

Jo, sicher – meine New Balance 577 vintage, die vor ein paar Jahren auf den Markt kamen. Ich konnte beruflich recht häufig nach Flimby in das UK New Balance Werk, was an sich schon echt geil war. Da ich mit einigen Herren aus der Produktion regelmäßigen, freundschaftlichen Kontakt hatte, durfte ich mir quasi meinen eigenen 577er fertigen. Ich war nicht bei allen Arbeitsschritten dabei, aber bei einigen habe ich selbst mit Hand angelegt und dann später noch am selben Tag den fertigen Schuh mit nach Hause genommen. Leider muss ich jetzt nicht mehr nach Flimby beruflich, aber darauf bin ich echt noch stolz und es waren zwei tolle Jahre mit den regelmäßigen Besuchen im Werk einer meiner absoluten Lieblingsmarken.

Ich hatte ja fest damit gerechnet, dass du uns ein Bild von deinem eigenen NB schickst. Dann beim nächsten Mal 😎 Welche Marken kicken dich aktuell am meisten?

Patagonia, Barbour, Paul & Shark, einige vintage Stone Island Jacken und Pullis, Mephisto, Finn Comfort, Jacoform, Danner, Fracap, Astorflex, New Balance (made in UK & USA only), Woolrich, Fjallraven, Harris Tweed Sackos……das sind so meine absoluten Favoriten und das schon seit vielen Jahren.

Seit gut 20 Jahren trage ich auch sehr gern eine Paramo Pajaro Jacke. Die Marke Paramo ist für ihr Nikwax Material bekannt, welches ähnlich wie Goretex ist und hervorragend gegen Regen schützt. Da mein Gewicht oft schwankt und die Jacke dann nur mit einem Hemd darunter zu tragen ist, oder manchmal auch gar nicht passt, hat mich im Jahr 2011 ein damaliger schottischer Arbeitskollege mit ähnlichem Problem auf die Firma Cioch Outdoor aufmerksam gemacht. Die sind auf der Isle of Skye ansässig und schneidern ihre eigenen Jacken unter Lizenz von Nikwax, quasi made to measure. Da habe ich mir dann das Modell Sligachan maßgeschneidert bestellt und die Jacke gehört immer noch zu meinen absoluten Favoriten. Auch weil man so gut wie nie jemanden mit derselben Jacke antrifft. Ich wurde auch schon häufiger auf die Jacke angesprochen.

Es gibt natürlich momentan etliche gute Marken, meistens aus Japan und den USA, die mir auch sehr gut gefallen, die mir aber entweder nicht passen oder einfach nicht erschwinglich sind. Irgendwann kaufe ich mir auch noch ein Paar „bezahlbare“ Yuketen.

Wie sah dein letztes Matchday Outfit aus?

Gestern bei COLFC hatte ich folgendes Outfit an:
New Balance 992 in grau, Chupp Socken, Patagonia „Cordhose“ Climbing Organic Cotton Gi pants navy, Paul & Shark Fisherman Jumper grau, darunter ein klassisches Paul & Shark Karohemd, dann noch meinen Patagonia MARS DAS US Army issue Parka in olive und eine Patagonia Recycled Wool Earflap Cap. 

Was sind deine Top3 Sneaker/Trainer?

New Balance 992 in grau
New Balance 991 in navy-grau
New Balance 997 in grau

Die folgenden Schuhe müssen auch noch unbedingt genannt werden:
Mephisto Rainbow (verschiedene Farben), Mephisto Cruiser (schwarz und hellbraun) und Danner Mountain Light GTX in braun.

Welche Bands und Künstler finden wir auf deiner Awaydays-Playlist?

Die Liverpooler Bands Shack, Pale Fountains – jetzt Michael Head & the red elastic Band, Cast, The La’s, Echo & The Bunnymen, Pink Floyd, Professor Yaffle, Jamie Webster, The Specials, The Clash….dies sind so meine absoluten Favoriten seit vielen Jahren.

Welche Film- und Serienempfehlung gibst du uns mit auf den Weg?

„Gomorrah“ und „The Sopranos“ muss man unbedingt gesehen habe. Ich finde auch „The Wire“ sehr geil. Aus den 80zigern aus England finde ich auch „Auf Wiedersehen Pet“ super. Es gibt bestimmt noch mehr, aber die oben genannten Serien schaue ich mir immer wieder gerne mal an.

Bei Filmen sind es „The Warriors“, „La Haine“, „City of Gods“, mir gefällt auch „Blutiger Sonntag“ der Ultrafilm aus den 90zigern (oder kam der schon in den 80zigern raus?) „Awaydays“ muss man auch mal gesehen haben. Ich finde auch die West Ham ICF Dokumentation „Hooligan“ sehr geil. 

Principe! „Ultra – Blutiger Sonntag“ einfach früher gesichtet. Buch und Kultur: Was sind hier deine Favoriten?

Kultur ist nicht wirklich mein Ding, da bin ich nicht so gut informiert, was ich aber richtig gut finde ist das Buch von einem Autor aus Hannover namens „Sick“ mit dem Titel „Schore, Stein, Papier“, was ja auch bereits in unserer Podcastfolge bei euch genannt wurde. Ansonsten finde ich noch folgende Bücher absolut lesenswert:

Patagonia Yvon Chouniard – Let my people go surfing
Tim Parks – „Unterwegs mit Verona“
Barbara Smit – „Pitch Invasion“
Simon Hughes – „There She Goes“
Alexander Hoh – „In kleinen Gruppen ohne Gesänge“
„Münchener Bande“ von Emmes
Das „Soul Crew“ Buch, „Northern Monkeys“ von Bill Rutledge, „Awaydays“ und „Extra Time“ von Kevin Sampson, natürlich auch Phil Thornton’s „Casuals“ und die beiden 80s Casuals Bücher von Dave Hewitson, sowie „Dressers“ – das Buch aus Motherwell.

Der absolute Hammer, quasi meine Bibel ist das „The End“ Buch, das alle Ausgaben des legendären Liverpooler Fanzines in einem Buch zusammengefasst hat.

Ach ja, „Stadionrebellen“ hat mir auch gut gefallen, um ehrlich zu sein. 
Auf die Schnelle sind das meine „must reads“ wie der Brite sagen würde.

Kultur ist nicht seine Ding… kurz darauf nennt er die wichtigsten Bücher 😎 Vielen Dank Scouser! Sehr ausführlich und die Emotionen sind deutlich herauszulesen. „Boss that!“ wie ihr in Merseyside zu sagen pflegt.