Wer ist denn dieser Herr und warum ist er mir bisher unbekannt gewesen? Supporting Act von Liam Gallagher und seine Konzerte gleichen Volksfesten. What the f… was habe ich verpasst?

Ich bin kein großer Musikkritiker, aber mir ist seit einer Ewigkeit kein einzelner Musiker bekannt, der  mit einer akustischen Gitarre und Songs mit authentischen und kämpferischen Texte derart durchgestartet ist wie Gerry Cinnamon. Der aus Glasgow stammende Künstler spielte noch vor kurzer Zeit vor Freunden in Pubs und heute füllt er diverse Hallen und spielt auf Festivals. Ende April war er auch hier bei uns zu Gast und spielte in Hamburg, Berlin und Köln. Und jetzt im Juni wird er Liam Gallagher bei seiner Tour in Cork, Irland supporten.

Der Beginn jedes Konzerts gleicht sich vom Aufbau her. Es ertönt „Give it up“ und die Halle fängt an ihren Held herbeizurufen. Kurz darauf erscheint Gerry auf der Bühne und löst einen Orkan aus, der nicht selten in das Zünden von Pyrotechnik gipfelt. Absolute Ekstase und das bei künstlerischen Eigenheiten. Denn der Singer-Songwriter schärft mit seinem herrlichen schottischen Akzent zynische Gesellschaftskritik, die er nicht gerade zwischen den Zeilen verpackt. Offensiv, ehrlich, entwaffnend.