Als ich mich Anfang der 1990er Jahre für den Look beim Fußball begann mich zu interessieren, gab es neben Fred Perry und Ben Sherman auch immer weitere Marken. Sie waren präsent und man sah sie auch bei Konzerten immer wieder, aber irgendwann verschwanden sie in den letzten Jahren aus meinem Blick . Ein Label auf, das dies zutraf, war Merc, auf das ich endlich nach neun Jahren bei uns auf dem Blog hinweisen möchte.

Der Geist von ’67. Merc sind stolze Briten mit der Heimat in der Londoner Carnaby Street. Das rotblütige, in Anzug und Stiefeln gekleidete, trendsetzende Zentrum einer radikalen Welt. Die Straße, in der Mode und Musik in einer Explosion von Jugend und Haltung zusammenkamen. Designer und Boutiquen, die eine ganze Generation prägten. Modische Kleidung und ein scharfer Stil. Bands, die den Soundtrack zu einer kulturellen Revolution lieferten.

Merc ist mit dem modischen Lebensgefühl der sechziger Jahre aufgewachsen, verkörpert durch den Gründer, einen Unternehmer aus den 1960er Jahren, kurz genannt MR J. Und seinem Credo ist die Marke bis heute treu geblieben. Niemals Mainstream. Niemals gewöhnlich. Für immer sharp.

Seit dem Tag, an dem das Label seine Pforten öffnete, fühlten es sich zu den Anderen, der Diversität und den Gefährlichen hingezogen. So hatte die Marke Reggae-Heads mit Tonic-Anzügen ausgestattet, als in den Pubs noch „no blacks, no Irish“ angesagt war. Und es hat wütende Punks mit Harrington-Jacken ausgestattet, während Sid Vicious mit den Sex Pistols bei Top of the Pops auftrat.
Weiter verkaufte Merc Loafer an Suedeheads, Nadelstreifen an Rudeboys und kleidete Mods in Fishtail-Parkas und Monkey Jackets, als die Subkulturen ihren Stil fanden und das Londoner Label sie alle vertrat.

Merc wird durch das eigene Erbe definiert, das aber keinesfalls ein Rückschritt ist. Jede Generation findet ihren eigenen Stil, und die Briten sind genau an ihrer Seite. So mischen sie alt und neu oder erfinden neu und wiederentdecken. Passformen und Mode neugestalten, um die Moderne zu treffen.

Es geht aber auch um Langfristigkeit. Vergesst Fast Fashion. Looks, die den Test der Zeit bestehen, und Kleidungsstücke, die für mehr als eine Saison gemacht sind. Dieselbe Qualität, die von Mods, Punks, Skins und der Britpop-Brigade geschätzt wird.

Mehr als fünfzig Jahre, in denen Merc sich dafür entschieden hat, sich einen Dreck um Trends zu scheren. Es geht darum die perfekte Passform und den richtigen Stoff zu finden. Sich um Kleinigkeiten zu kümmern. Das ist Merc.

Neben der aktuellen Sommerkollektion findet ihr Impressionen aus der vorangegangen Winter- und auch der Sommerkollektion ´22. Ich denke so erhaltet ihr einen sehr guten Eindruck für welchen Look die Brand steht und welche Kleidungsstücke vielleicht sogar eure Garderobe ergänzen könnten. Der Flagshipstore auf der Carnaby Street der heute immer noch Familiengeführten Marke ist leider schon lange geschlossen, aber in Fragen schicker Alternativen sollte man Merc immer noch in die Entscheidung einbeziehen oder nicht?

Merc London
Homepage    Facebook    Instagram

Source: Merc London