Richtig gelesen. Heute stellen wir euch u.a. die neue Golf Bekleidung von Lyle & Scott vor. Der Grund ist recht einfach zu erklären. Beim Anschauen der neuen Kollektion fühlte ich mich in die „Gründerjahre“ der Football Casuals zurückversetzt. Alleine die Kombination mit dem klassischen V-Neck und dem darunter getragenen Rollneck erinnerte mich an den Look, den die Casual Lads Ende der 1970 Jahre und Anfang der 1980er Jahre getragen haben. 

Leider betreibt die Marke mit dem Golden Eagle meist kein Story Telling zu ihren Kollektionen, so dass wir uns kurz mit der Geschichte des Unternehmens beschäftigen, bevor ich euch meine persönlichen Favoriten kurz vorstelle. 

Das ursprüngliche Unternehmen für Kaschmirbekleidung wurde 1874 in der schottischen Kleinstadt Hawick von William Lyle und Walter Scott gegründet. Im Jahr 1954 war das Unternehmen so etabliert und anerkannt, dass es gebeten wurde, eine Kaschmir-Kollektion mit dem berühmten Designer Christian Dior zu entwerfen.
Das berühmte Adlermotiv wurde vier Jahre später etabliert und nur zwei Jahre später wurde das Unternehmen mit einem Besuch der Queen in seinen Räumlichkeiten in Hawick gewürdigt. Die beiden Gründer, Lyle und Scott, besuchten 1968 zum ersten Mal ein Golf Open und waren ausreichend inspiriert worden, um eine neue Golfbekleidungslinie zu kreieren.

Das Unternehmen war so bekannt für seine Qualität und Verarbeitung, dass es 1975 durch Ernennung von HRH The Duke of Edinburgh den Royal Warrant of Appointment erhielt. Eine Auszeichnung, die das britische Königshaus an Unternehmen vergibt, die Waren oder Dienstleistungen für die englische Krone bereitstellen. Von diesem Zeitpunkt an war die Position von Lyle & Scott in der Golfwelt garantiert.

Nach der Einkleidung des Ryder-Cup-Teams im Jahr 1980 wurde die Lyle & Scott von einer Reihe von Open-Siegern getragen, darunter Greg Norman und Ian Baker-Finch. Die Assoziation der Marke mit den prominentesten Spielern der Golfwelt wurde durch das Sponsoring des Topspielers Lee Westwood und durch Stars wie Sean Connery, die die Golfbekleidungslinie trugen, weiter verstärkt. In diesem Jahrzehnt wurden auch einige der helleren Farben und Schattierungen eingeführt, die noch heute beliebt sind, und immer wieder mal als Archivstücke herausgegeben werden.

In den 1980er Jahren wird die Marke zum Bezugspunkt für verschiedene Bewegungen und Subkulturen, zu denen beispielsweise die Skinheads, Casuals oder auch Mod-79 (auch Mod Revival genannt) gehören.
Im Jahr 2003 beschloss das Unternehmen, das auf eine Altersgruppe von vierzig Jahren aufwärts abzielte, mit der Einführung der ikonischen Vintage-Kollektion, sich einer breiteren kommerziellen Politik zuzuwenden und so ein breiteres Publikum anzusprechen, das die Mode der neuen Generationen anspricht. Die Vintage-Kollektion ist zwar von den Ursprüngen inspiriert, zeigt aber verschiedene moderne Details, die sowohl dem Produkt als auch der Passform einen zeitgenössischen Touch verleihen. Außerdem erscheint bei dieser Gelegenheit wieder das berühmte Logo mit dem „Golden Eagle“.
Im selben Jahr wurde die Vintage-Kollektion auch für das britische Teenager-Drama „Skins“ ausgewählt, dass auf den Geschichten einer Gruppe von Teenagern aus Bristol (UK) basiert, die sich mit wichtigen Themen wie Depression, Sexualität, Mobbing und Drogen auseinandersetzen.

Im Jahr 2007 wurde die „Heritage“-Kollektion eingeführt, bei der die Farben des Logos Ton-in-Ton gehalten sind. Die neue „Club“-Kollektion, die den ganz Jungen der Golfwelt gewidmet ist, erblickte 2009 das Licht der Welt und gleichzeitig landete die Marke mit einem eigenen E-Commerce-Store für Online-Einkäufe im Internet.

Heute ist die schottische Marke mit ihrer 147-jährigen Geschichte ein fester Bestandteil und nahezu ein Must-have am Spieltag. 
In den letzten Jahren hat das Thema Nachhaltigkeit eine Schlüsselrolle für das Unternehmen eingenommen, das sich alle drei Jahre Ziele setzt, die in drei Hauptbereiche unterteilt sind: Menschen, das Produkt und der Planet. Bis 2021 will die Marke drei gemeinnützigen Organisationen beitreten, einen Produktrecycling-Service für Kunden einrichten (was zu einer 10-prozentigen Verringerung des Kohlenstoffausstoßes bei der Produktion führt) und bei mindestens 50% der Produktion nachhaltige Stoffe verwenden. Hierüber werden wir bestimmt noch einmal genauer berichten. 

Kommen wir jetzt aber endlich auf meine Favoriten zu sprechen. 
Bei genauerem Durchsehen des Lyle & Scott Webshops hatte ich entdeckt, dass es sich bei dem Kleidungsstück gar nicht um einen Rollneck handelte, sondern um einen Golf Baselayer. Das langärmlige Top ist wie eine zweite Haut, mit 4-Wege-Stretch, feuchtigkeitsableitend und Flatlock-Nähten, um euch trocken und warm zu halten. Das Kleidungsstück hat eine athletische Passform und nur der Print auf dem Ärmel stört etwas. Aber wie gesagt, in Kombination mit einem klassischen V-Neck sieht das einfach richtig schick nach old school aus. 

Auf den Bildern findet ihr natürlich auch Teile der Womens oder Archive Collection wie zum Beispiel den entspannten L&S Archive Diamond Applique Hoodie, den ich auch sehr gelungen finde. Leider bin ich für den L&S Golf ¼ Zip Pullover in dem hier abgebildeten Colorway etwas zu spät dran, den gibt es nur noch in Schwarz-Grau oder Oliv-Grün. Er ist aus einer atmungsaktiven und feuchtigkeitsableitenden Merinomischung gefertigt, der euch ebenfalls warm und trocken hält.

Ihr seht schon, auch heute bietet euch die Golfkollektion einige Leckerbissen, die auch am Spieltag eine herrliche Alternative sind. Sozusagen auf den Spuren einer Subkultur, die Ende der 1970er Jahre so richtig ins Rollen kam. 

Lyle & Scott 
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Source: lyleandscott.com