Unser guter Freund Sebastian von unserer Druckerei, hat mir einen TV-Tipp zugerufen, den ich auch euch gerne zurufen möchte. Ich habe leider mit Fieber nach dem Booster zu kämpfen, so dass ihr hier größtenteils den Originaltext von arte findet.
Der als Cassius Clay Jr. geborene Ausnahmesportler begeisterte Millionen von Boxfans auf der ganzen Welt mit einer faszinierenden Mischung aus Schnelligkeit, Anmut und Kraft. Auch außerhalb des Rings verstand er es, das Publikum mit Charme und spielerischem Imponiergehabe für sich einzunehmen. In acht Stunden erzählt der Vierteiler die Geschichte dieses herausragenden Athleten, der heute am 17. Januar 80 Jahre alt geworden wäre.
Erste Runde: Der Größte (1942-1964)
Cassius Clay steigt vom Amateurboxer zum Olympiasieger von 1960 auf, er wird Profi und geht nach Miami, wo er sich zu einem Genie in Selbstvermarktung entwickelt. Er tritt der „Nation of Islam“ bei und wird ein Vertrauter von Malcolm X. 1964 verblüfft er die Welt, als er gegen den haushohen Favoriten Sonny Liston den Weltmeistertitel im Schwergewichtsboxen erkämpft.
Cassius Marcellus Clay Jr. wird am 17. Januar 1942 in Louisville, Kentucky, geboren und beginnt im Alter von zwölf Jahren zu boxen. Während Clay anfangs nur als durchschnittlich gilt, zahlt sich schnell seine Selbstüberzeugung und seine unbeugsame Willenskraft aus. Durch hartes Training und große Zielstrebigkeit arbeitet er sich als Amateur nach oben und gewinnt 1960 im Alter von 18 Jahren bei den Olympischen Spielen in Rom die Goldmedaille im Halbschwergewicht. Danach wird er Profiboxer und geht nach Miami, wo er mit Angelo Dundee seine Technik perfektioniert und sich zu einem genialen Selbstvermarkter entwickelt.
In dieser Zeit beginnt er die Zusammenkünfte der religiös-politischen Organisation „Nation of Islam“ zu besuchen und freundet sich mit dem charismatischen Prediger Malcolm X an. 1964 sorgt er für weltweite Verblüffung, als er mit gerade einmal 22 Jahren dem haushohen Favoriten Sonny Liston den Weltmeistertitel im Schwergewichtsboxen abnimmt. Der Ausnahmesportler Cassius Clay alias Muhammad Ali begeistert Millionen von Boxfans auf der ganzen Welt mit einer faszinierenden Mischung aus Schnelligkeit, Anmut und Kraft. Auch außerhalb des Rings versteht er es, das Publikum mit Charme und spielerischem Imponiergehabe für sich einzunehmen.
Zweite Runde: Wie heiße ich? (1964-1970)
Nach dem Erlangen des Weltmeistertitels 1964 verkündet der gebürtige Cassius Clay seine Mitgliedschaft bei der „Nation of Islam“ und nimmt den Namen Muhammad Ali an. Drei Jahre lang ist er der führende Boxer in der Schwergewichtsklasse. Doch als er sich 1967 der Einberufung verweigert, wird er zu einem der verhasstesten Menschen Amerikas. Der Weltmeistertitel wird ihm aberkannt.
Mit gerade einmal 22 Jahren erkämpft sich Cassius Clay im Jahre 1964 den Weltmeistertitel im Schwergewichtsboxen. Am Morgen nach dem Sieg über Sonny Liston macht Clay bei einer Pressekonferenz ein deutliches Statement: „Ich muss nicht sein, wie ihr mich wollt. Ich bin frei, zu sein, was ich sein will, und zu denken, was ich denken will.“ Kurze Zeit später macht er seine Mitgliedschaft in der separatistischen religiösen Organisation „Nation of Islam“ öffentlich. Unter dem Einfluss von Elijah Muhammad, dem bewunderten Anführer der Bewegung, ändert er seinen Namen in Muhammad Ali. In den folgenden drei Jahren perfektioniert er seine Technik und dominiert die Schwergewichtsklasse mit eigenen Regeln. Er bleibt nicht nur im Sport, sondern auch im Leben seinen Prinzipien und seinem muslimischen Glauben treu und verweigert den Militärdienst. Dies jedoch stößt auf Empören und Abneigung in der amerikanischen Gesellschaft. Sein Titel und seine Boxlizenz werden ihm aberkannt, er wird wegen Wehrdienstverweigerung verurteilt und gesperrt. Erst 1970 darf er nach dreieinhalbjähriger Pause wieder in den Ring steigen. Sein Kampf für die Rückeroberung des aberkannten Weltmeistertitels beginnt. Er schlägt Jerry Quarry, doch es ist klar, dass wichtige Jahre seiner Karriere ungenutzt verstrichen sind.
Dritte Runde: Rivalen (1970-1974)
Muhammad Ali trifft im „Jahrhundert-Kampf“ auf Joe Frazier. Obwohl Ali verliert, ist er der Held. Der Supreme Court hebt das Urteil gegen ihn auf und erkennt seine Weigerung, im Vietnam-Krieg zu dienen, an. 1974 schlägt Ali seinen Erzrivalen Frazier in einem als „Super Fight“ gehypten Duell. Doch damit sein Comeback perfekt ist, muss er den gefürchteten George Foreman besiegen …
Wo ein Comeback ist, sind auch Rivalen: Während Muhammad Ali noch immer eine fünfjährige Haftstrafe wegen Wehrdienstverweigerung droht, fordert er den neuen Schwergewichtsweltmeister Joe Frazier zum „Fight of the Century“ heraus. Ali unterliegt Frazier in einem der denkwürdigsten Boxkämpfe aller Zeiten, doch gerade diese Niederlage lässt ihn einer Generation von Amerikanern ans Herz wachsen, die ihn zuvor als Angeber und Drückeberger abgelehnt hatte. Als Ali 1970 seine Boxlizenz zurückerhält, haben viele Amerikaner genug von den ständig steigenden Gefallenenzahlen, den negativen Schlagzeilen und den brutalen Bildern, die täglich aus Vietnam übertragen werden. Aufgrund der Anti-Kriegs-Proteste und der wachsenden Black-Power-Bewegung hat Ali auf einmal ein Publikum, das er zuvor nicht hatte, und ist für viele Amerikaner nicht länger der Schurke.
Der Supreme Court, der Alis Haftstrafe eigentlich bestätigen sollte, entscheidet im letzten Moment anders. Er hebt das Urteil auf und erkennt damit Alis Weigerung, im Vietnamkrieg zu dienen, an. 1974 besiegt Ali seinen Erzrivalen Joe Frazier, der inzwischen den Titel verloren hatte, in ihrem mit Spannung erwarteten Rückkampf. Doch damit sein Comeback perfekt ist, muss er den gefürchteten Knockout-Champion George Foreman schlagen. Dass ihm dies tatsächlich gelingen könnte, glaubt damals fast niemand.
Vierte Runde: Der Zauber bleibt (1974-2016)
„The Rumble in the Jungle“ – so tauft Muhammad Ali den Kampf gegen den amtierenden Weltmeister George Foreman 1974 in Zaire. Ali schlägt Foreman und holt den Weltmeistertitel im Schwergewichtsboxen zurück. Für diesen Sieg erntet er internationalen Ruhm. Ein Jahr darauf trifft er in einem dramatischen, als „Thrilla in Manila“ vermarkteten Kampf auf Joe Frazier.
Die ganze Welt schaut gebannt zu, als Muhammad Ali im Herbst 1974 in Kinshasa, Zaire, Schwergewichtsboxweltmeister George Foreman herausfordert. Die vorherigen Befürchtungen des Trainerteams, dass Ali beim Kampf schwer verletzt werden könnte, teilt dieser nicht mal ansatzweise. Ali hat keine Angst, denn sein Vertrauter Elijah Muhammad macht ihm Mut: „Allah ist in deiner Ecke. Er hat keinen Allah.“ Dies wirkt auf Ali wie ein Aufputschmittel. Zu aller Überraschung besiegt Ali, der bereits 32 ist und technisch nachgelassen hat, seinen Rivalen in der 8. Runde durch K. o. Damit ist er wieder Weltmeister und erntet internationalen Ruhm. Ein Jahr darauf trifft Ali zum dritten Mal auf Joe Frazier: Der unerbittliche Kampf geht als „Thrilla in Manila“ in die Annalen ein. Danach boxt er noch fünf Jahre. Doch er ist nicht mehr der gleiche Fighter, es fällt ihm immer schwerer, Schlägen auszuweichen, die er früher mit Leichtigkeit vermieden hätte. 1984 wird bei ihm das Parkinson-Syndrom diagnostiziert. Obwohl körperlich stark geschwächt, reist er weiter als Botschafter für seinen Glauben durch die Welt. 1996 begeistert Ali die Amerikaner nach jahrelanger Abwesenheit, als er bei den Sommerspielen in Atlanta die Olympische Flamme entzündet. Seine Beisetzung im Jahr 2016 gleicht der eines Staatsoberhauptes. Muhammad Ali wird auch heute noch für sein aktivistisches Engagement und seinen Einsatz für Frieden und Verständigung verehrt.
Ihr findet die Dokuserie aus dem Jahr 2021 über den Ausnahmeboxer in der arte Mediathek noch bis zum 11. März 2022.
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