Wir reisen fünf Jahre zurück in die pre-Corona Zeit und vor dem Brexit. Destination Dublin und das Debütalbum von Fontaines D.C. wird veröffentlicht. Musik, die so klingt, wie sich Dublin anfühlt. Ein stark akzentuierter Gesang, es gibt Verweise auf bestimmte Gegenden, Pubs und Wahrzeichen sowie eine Reihe von Charakteren, die die Songs bevölkern. Aber es geht um mehr als nur um Porträts. Die raue Produktion und die wackeligen Rhythmen beschwören vertraute Dubliner Stimmungen herauf.

Das Album von Fontaines DC wirkt live und unproduziert. „Man will, dass es roh klingt, vielleicht voller Fehler, in seiner stärksten Form, wie ein lebendiges Ding“, sagt Frontmann Grian Chatten. „Der Akt des Loslassens in seiner natürlichen Form entspricht unseren Prinzipien als Künstler: zu akzeptieren, dass die erste Art und Weise, wie du etwas formulierst, wahr ist.“

Dieses sehr irische Album erscheint zu einer Zeit, in der die anglo-irischen Beziehungen so angespannt sind wie seit Jahren nicht mehr, da die Brexit-Verhandlungen die beiden Nationen in die entgegengesetzte Ecke drängen. „Man kann definitiv die wachsende Anglophobie spüren“, erinnert sich Chatten.
Dieser Gedanke wird in dem Song „Boys in the Better Land“ aufgegriffen, in dem ein Taxifahrer mit multikulturellem Hintergrund sein irisches Selbstverständnis behauptet, indem er Carrolls-Zigaretten raucht und schreit: „Brits out!“ Er hat plötzlich einen Sinn darin gefunden, sich selbst als irisch und anglophob oder anti-britisch zu betrachten“, erklärt die Band. „Es geht nur darum zu zeigen, wie leichtfertig diese Dinge sind und wie sehr sie auf dem Ego und dem Wunsch, sich als Teil von etwas zu fühlen, basieren, im Gegensatz zu einem echten Hass auf etwas anderes.“ In anderen Worten: Sucht nicht danach was euch teilt, sondern eint.