Freunde, was soll ich sagen, die nächsten Tagen und Wochen wird es spannend, denn mit den kühleren Temperaturen können wir wieder unsere Schätze aus dem Keller oder Dachboden hervorholen. Und natürlich schaut der geneigte Outerwear Connoisseur auf die neue Mode, der für unsere Subkultur relevanten Marken.

C.P. Company hat kürzlich seine brandneue Kampagne für die Herbst/Winter-Saison 2022 vorgestellt, in der sechs Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen im Mittelpunkt stehen und die das Projekt fortsetzt, das anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Unternehmens im vergangenen Jahr entwickelt wurde. 

Die vom britischen Fotografen Neil Bedford aufgenommene Saisonkampagne des Labels stützt sich auf die Käufer, Verkäufer und Studenten von C.P. Company-Produkten, die alle aus verschiedenen Kulturkreisen stammen und sich in Alter und Interessen unterscheiden, um die Herbst/Winter 2022-Looks mit ihrem persönlichen Stil zu interpretieren. 

Wir stellen euch kurz die ausgewählten Gesichter vor und werfen einen Blick auf ihren Hintergrund. 

Den Anfang mach der italienische Rapper Gué. Der gebürtige Mailänder weiß genau, in welche Richtung die globalen Trends in seinem Genre gehen. Die recherchebasierte Umgestaltung augenscheinlich einfacher Kleidung (Arbeits-, Sport- und Militärbekleidung) zu hochinnovativen Stücken, der Fokus auf Material und die unglaubliche Detailgenauigkeit haben Parallelen im Hip-Hop: Du nimmst, was dir zur Verfügung steht, fängst unten an, und arbeitest dich an die Spitze hoch. Gué trägt den GORE-TEX 3L Infinium Mixed Goggle Down Parka. 

Weiter geht es mit Marvin Miller, einem 17 Jahren alten Schüler aus Ilsfeld in Deutschland. Ich habe leider noch nie etwas von ihm gehört und wäre ganz interessiert zu hören, wie C.P. Company auf ihn gekommen ist. Er weiß nicht mehr genau, wo er C.P. Company zum ersten Mal entdeckte – entweder irgendwo in den Tiefen der japanischen Kult-Website Sabukaru oder dank eines Instagram-Posts des Websitegründers Mr. Bianco (Grüße gehen raus!).
Das erste Stück, das er erwarb, war tatsächlich eine extrem rare Multitaschen-Pilotenjacke aus dem Jahr 2013, die er über Vinted einem Herren in seinen 50ern für 60 € abkaufte. Was Marvin an diesem Kleidungsstück auffiel und ihn dazu bewegte, weitere Artikel zu erwerben – sofern sein Teenager-Budget dies zuließ –, war die außergewöhnliche Haptik des stückgefärbten Nylons (etwas, was er noch nie zuvor gesehen hatte) und die Vielseitigkeit der Designs von C.P. Company, die sich Jahr für Jahr auf verschiedene Weise tragen lassen. Und es ist ein schönes Beispiel für die generationsübergreifende Faszination für C.P. Company. 
Marvin trägt für die ADV eine stückgefärbte Tie-Dye Ba-Tic Hooded Goggle Jacket.

Der nächste im Bund ist ein Top Boy der Leicester Baby Squad, den jeder auf der Insel kennt und wir auch schon einmal als Gesprächsgast für unseren Blog gewinnen konnten. Das Interview mit Riaz Khan ist eine echte Empfehlung und verlinke ich für euch hier. Der Autor und Lehrer Riaz Khan stammt aus Leicester, England. Er ist seit seinen Jugendjahren Anfang der 1980er ein Fan des Leicester City FC und ist landesweit für seinen klaren politischen Standpunkt zu multikulturellem Leben im Vereinigten Königreich sowie für sein Buch bekannt, das 2012 zum ersten Mal aufgelegt wurde und kürzlich als ein preisgekröntes Theaterstück unter dem Titel „Memoirs of An Asian Football Casual“ adaptiert wurde.

Die Filmemacherin und Aktivistin Alina Akbar kommt aus Rochdale in der Nähe von Manchester, England. Ihre ursprünglich aus Pakistan stammende Familie lebt bereits in vierter Generation in Manchester, das für sie schon immer ihr Zuhause war. Mit ihrer Arbeit untersucht Alina die Familienverhältnisse der Arbeiterschicht, Kulturgeschichte und Identitätsfragen.
Für Alina hat C.P. Company eine kulturelle und persönliche Bedeutung. „Meine Mutter, meine Großmutter, meine Tanten“, sagt sie, „haben sich immer schon sehr traditionell gekleidet. Als Kind fand ich das gar nicht cool. Das hat überhaupt nicht zu mir gepasst. Also habe ich meinen Stil dem der Männer in der Familie angepasst. Mein Papa trug immer eine Jacke von Mille Miglia und mein Onkel setzte nie seine Goggle-Mütze ab. Ich fing früh an, mich anzuziehen wie sie.“
Alinas Vater trägt eine Jacke aus der Metropolis Series und sie eine Kan-D Daunenjacke. 

François Girbaud ist eine lebende Legende der Streetwear, wie wir sie heute kennen. Mit seiner legeren Überarbeitung von Funktionskleidung leistete er in den 70ern, 80ern und 90ern Pionierarbeit. Was Militäruniformen und Outdoor-Bekleidung angeht, ist die Arbeit mit Workwear und Denim von ihm und seiner Frau Marithé modegeschichtlich genauso wichtig wie die von C.P. Company.
Girbaud und Osti begegneten sich in den 1980er-Jahren im italienischen Emilia Romagna immer wieder und „kämpften“ geradezu um Ausrüster, Verfahren, Fabrikanlagen und Ideen. Auch heute noch sprudelt die Kreativität in dem 76-Jährigen. Das zeigt sich nicht nur in seinen Designs, sondern auch in neuen Herstellungs- und Verkaufskonzepten, die er unbedingt einführen möchte. Francois den neuen Flatt Nylon Parka mit abnehmbarer Innenjacke und auffälligen Army-Elementen.

Last but not least komplettiert Linus Nutland die Gesichter der neuen Kampagne. Während seines Modestudiums am London College of Fashion gründete er 2019 die Plattform „Server Shop“. Sie bietet die Möglichkeit, weniger bekannte Modelle beliebter Sportbekleidungsmarken für günstigere Preise zu erstehen. 
Die Website erfreut sich großer Beliebtheit, vor allem seit Linus angefangen hat, wunderschöne, aber wortwörtlich untragbare Sneaker in der Vibram Academy neu besohlen zu lassen. So entstehen einzigartige Hybridschuhe mit robusten Outdoor-Sohlen und einem sportlichen Design. Linus trägt die GORE-TEX Infinium Mixed Jacket. 

Ich gehe mal sehr stark davon aus, dass das nicht unser letzter Artikel zur Herbst- und Winterkollektion von C.P. Company war. Seht den Artikel daher als kleinen Vorgeschmack an, auf das was noch in Sachen italienischer Sportswear uns allen kredenzt werden wird.

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Source: C.P. Company