„Schwer ist der Kopf, der die Krone trägt“, sagt ein altes Sprichwort, und in Bezug auf den irischen Elch, der das Cover von Fontaines D.C.’s drittem Album „Skinty Fia“ ziert, scheint das zu stimmen. Das Tier war einer der stärksten Hirsche, die je gelebt haben, und ein Anführer seiner Art. Dennoch starb es vor 4.000 Jahren aus, als sein Geweih so groß wurde, dass es sich nicht mehr aufrecht halten konnte. Die Entscheidung, diese stolze, exhibitionistische Kreatur zum Artwork dieses Albums zu machen, ist jedoch treffend: wie die Lieder der Band sieht er aus der Ferne stark, glänzend und makellos aus, aber überwältigt und beunruhigt, wenn man ihm zu nahe kommt.
„Skinty Fia“ bedeutet aus dem Irischen übersetzt „die Verdammnis des Hirsches“, und das Dubliner Quintett beschreibt den irischen Elch als Repräsentant ihrer sich ständig weiterentwickelnden Beziehung zur Kultur ihres Landes.
Das Album wurde über einen Zeitraum von zwei Wochen live auf Band aufgenommen und entsprach dem Aufnahmeprozess der Vorgänger, aber die klanglichen Veränderungen auf „Skinty Fia“ sind subtil experimentell. Das Album ist der Sound einer Band, die sich in neue Formen hineinsteigert. Der Titeltrack lässt sie durch eine Falltür in eine düstere Trip-Hop-Party fallen, deren perkussive Abschnitte wie Gänsehaut kribbeln, während sie sich ineinander und übereinander falten. Das Stück schält einige der raueren Kanten des Bandsounds ab, ohne dabei ihre methodische und dunkle Herangehensweise an eine Melodie zu verlieren.
Ich habe jedoch für den Track „Jackie Down The Line“ entschieden, der euch einen Vorgeschmack auf das neue Album geben soll. Zumindest für die unter euch, die „Skinty Fia“ von Fontaines D.C. noch nicht gehört haben.