Fußballstadien sind für die Fans vergleichbar mit Kathedralen, uneinnehmbare Festungen oder auch das „Wohnzimmer“. Treffpunkt mit den Kumpels und verbunden mit festen Ritualen wie der Stammplatz in der Kurve, der Stand an dem die Stadionworscht gekauft wird oder wer die erste Runde Getränke holen darf. 

Ein weiterer herrlicher Aspekt in meinen Augen ist die Rivalität zwischen den Fans wie sie sich nur in den Fußballstadien abspielt. Sei es durch Choreographien, die den eigenen Verein durch immer neue und frische Ideen hochleben lassen, der Verwendung von Stilmitteln wie wir sie normalerweise nur zum Jahresende erleben oder vor allem durch eine lautstarke Unterstützung in den Kurven. Die Rivalität manifestiert sich in den meisten Fällen durch Sprechchöre, die der Durchschnittsbürger vermutlich als beleidigend empfinden würde. Aber in Wirklichkeit ist es eben genau das Geplänkel zwischen den Fangruppen, das, was die Fußballspiele so einzigartig machen und warum jeder kleine Bub auch mindestens vom Drumherum genauso fasziniert ist, wie vom Spiel selbst.

Dieses Szenario fehlt momentan komplett und die Geisterspiele lassen den Spielbetrieb zu einer Farce verkommen. Ein Affront gegenüber der aktiven Fanszenen, der zeigt, dass man vermutlich selbst nur noch ein Teil des Events wurde und, daß die Ligen selbst bei der Gefahr einer weltweiten Pandemie ihren Spielbetrieb nicht einstellen werden. Zwar hat das Ganze hier sehr wenig mit „Brot und Spiele“ wie im alten Rom zu tun, denn die TV-Zuschauerzahlen sind rückläufig und das auch völlig zurecht, wirkt das Gekicke in den leeren Stadien doch wie ein Vorbereitungsspiel vor dem Bundesligastart.  

Das ein Fußballstadion jedoch ein magischer Ort ist, steht außer Frage. Es sind eben die großen Arenen der Neuzeit mit einer beeindruckenden Architektur. Sie sind vollgepackt mit Erinnerungen und einer Geschichte, die man förmlich schmecken kann.
Auch an dem Illustrator Marcus Marritt ist diese Faszination nicht spurlos vorbeigezogen und er zeigt in seinem charakteristischen Stil Fußballstadien aus der ganzen Welt, die dank ihrer Architektur einzigartig sind.

„Es gibt kein Stadion auf der Welt, das ich nicht gerne illustrieren würde. Mein Interesse an der Architektur führte mich dazu, die visuell interessantesten Stadien hervorzuheben. La Bombonera und das Nouveau Stade de Bordeaux, sowie Stadien, die zwar kleiner und älter als die meisten in der Liga sind, aber dennoch voller Charakter und Geschichte stecken. Loftus Road, die Heimat von QPR, ist ein Beispiel für letzteres. 
Da jeder Klub eine einzigartige Identität hat, die sich in der physischen Struktur der Stadien widerspiegelt, ist es wichtig, dass wir allen eine Plattform bieten, um sie der Welt zu zeigen. Und wenn meine kleine HOME-Serie dazu beitragen kann, die einzigartige Architektur und Geschichte des Klubs vorzustellen, macht mich das glücklich.“

Dem können wir uns nur anschließen. Und falls ihr auf der Suche nach einem neuen Wandschmuck seid, werdet ihr vielleicht in Marcus´ Webshop fündig.

Marcus Marritt | Homepage  Instagram

Source: marcusmarritt.com