Heute lüften wir im Teil Eins den Vorhang, wen wir als einen der drei Ikonen der Casual Couture am Freitag auf unseren neuen T-Shirt präsentieren werden.
Salute Sapeuristen,
kein Geheimnis dürfte es für euch sein, dass die Redaktion dieses Blog´s eine gewisse Affinität zu der Marke mit den drei Streifen hat. Insbesondere das Schuhwerk erfreut sich einer besonderen Beliebtheit. Aus diesem Grund haben wir uns mal die Mühe gemacht und für euch in diversen Medien gestöbert. Das Ziel war es dabei ein Portrait über den Gründer unserer Hausmarke, Adolf “Adi” Dassler zu schaffen. An dieser Stelle müssen wir allerdings einräumen, dass wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben, weil wir einfach damals nicht dabei gewesen sind.
Ziemlich gesichert gilt das Adolf “Adi” Dassler (zur Vereinfachung verwenden wir ab jetzt nur noch seinen Kurznamen “Adi”) zwei Jahre nach seinem Bruder Rudolf am 03. November 1900 in der fränkischen Kleinstadt Herzogenaurach das Licht der Welt erblickte.Schon in seinen jungen Jahren und wahrscheinlich inspiriert vom Beruf seines Vaters soll Adi ein Interesse für die Herstellung von Schuhen gehabt haben. Insbesondere die Idee eines leichten Schuhes für den Sport tat es ihm an. Nach seiner Schulzeit sollte allerdings erst eine Lehre als Bäcker folgen und das harte Brot des Einsatzes im 1. Weltkriegs.
Nach seiner Rückkehr in die fränkische Heimat machte er sich aber schnell wieder daran seine Idee eines leichten Sportschuhes zu realisieren. Auch die Unterstützung seines Vaters soll ihm gewisse gewesen sein. Einige Zeit später erkannte auch sein Bruder Rudolf das Potential in Adi´s Ideen und gemeinsam wurde die durchaus erfolgreiche “Gebrüder Dassler Schuhfabrik” ins Leben gerufen. Privat lernte Adi in diesen ereignisreichen Jahren auch seine zukünftige Frau Käthe kennen, welche als eine sehr moderne und lebensfrohe Frau galt.
Die olympischen Spiele 1936 in Berlin sollten für das Brüderpaar ein voller Erfolg werden. Viel der teilnehmenden Sportler sollten ihre Erfolge in den Schuhen der Gebrüder Dassler feiern. Sehr zum Unmut von Adolf Hitler feierte auch der Afroamerikaner Jesse Owens vier Goldmedaillen in den Schuhen der Dasslers. Ein Schwarzer in deutschen Schuhen hängte vor den Augen des Führers die sogenannte Herrenrasse ab. Allerdings konnten unsere Recherchen keine Erkenntnis in Erfahrung bringen, ob es deswegen Sanktionen gegen die Schuhfabrik gegeben hat. Scheinbar nicht.
Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde auch das Leben in Herzogenaurach immer schwerer und auch die Gebrüder Dassler mussten zum Kriegsdienst antreten. Adi durfte allerdings nach einem Jahr schon wieder nach Hause und die Geschäfte weiterführen. Ein Umstand wie auch die Tatsache, dass man Adi´s Frau Käthe ein Verhältnis mit Rudolf andichtete, führten zu einer deutlichen Verschlechterung des Klimas zwischen beiden Brüdern.
Zum Zeitpunkt des Kriegsendes produzierte Adi in der heimischen Fabrik keine Schuhe, sondern Panzerabwehrwaffen. Auch der Einsatz von französischen Kriegsgefangenen in der Fabrik ist kein Geheimnis. Nach der Machtübernahme durch die Amerikaner musste sich Adi deswegen auch dafür vor den regionalen eingesetzten amerikanischen Behörden verantworten. Die Amerikaner erinnerten sich allerdings daran, dass die Dassler’s bei den olympischen Spielen auch ihre Sportler mit Schuhen versorgten und so wurde das Entnazifizierungsverfahren sehr schnell eingeleitet.
Rund ein Jahr später kehrte auch sein Bruder Rudolf in die Heimat zurück, welcher allerdings deutlich weniger Glück hatte. Erst wäre er fast für Fahnenflucht im KZ Dachau gelandet und anschließend saß er wegen Spionage für ein Jahr im Kriegsgefangenenlager der Amerikaner. In dieser Zeit sollen ihm die Amerikaner auch gesteckt haben, dass dieser Vorwurf aus seinem engsten Umfeld stammen würde. Für Rudolf war es wohl bis zum Ende seines Totes klar, dass dieser Vorwurf von seinem Bruder geäußert wurde. Das Tischtuch zwischen beiden Brüdern war somit für immer zerschnitten. Die gemeinsame Firma wurde aufgeteilt und die Belegschaft vor die Wahl gestellt, unter welchen Chef sie in Zukunft arbeiten möchte. Am Ende konnte Adi die Mehrzahl für seine neue Firma mit dem Namen Adidas gewinnen. Sein Bruder verblieb dafür in der Fabrik in der Innenstadt und gründete die Firma “Puma”.
Nach der Gründung seiner Firma machte sich Adi wieder direkt ans Werk und ließ sich die drei Streifen als Markenzeichen schützen. Der eigentliche Durchbruch seiner Marke war allerdings die WM 1954 in der Schweiz, obwohl am Anfang alles danach ausschaute, dass die Nationalelf dort in Schuhen von Puma auflaufen sollte, aber der Reihe nach.
Sepp Herberger soll damals seines Zeichens ein guter Bekannter von Rudolf Dassler gewesen sein und die Nationalmannschaft hatte großes Interesse an Schuhen mit Schraubstollen. Im Gegensatz zur oft geäußerten Meinung, daß die Schraubstollen von Adi Dassler erfunden wurden, muss man wohl sagen, dass deren Ursprüngen in England liegen. Die Dassler Brüder haben diese Patent wohl nur aufgegriffen und dann perfektioniert. Puma lag sogar eine Nasenlänge vorne, weil schon einige deutsche Teams (u.a. Eintracht Frankfurt) mit Puma Schraubstollenschuhen in dieser Zeit aufgelaufen sind.
Der Nationaltrainer machte sich also eines Tages auf den Weg nach Herzogenaurach, um den Deal mit Puma für die WM 1954 auf den Weg zu bringen ohne nicht dabei einen eigenen finanziellen Vorteil (1.000 Mark) zu erfragen. Genau dieser finanzielle Vorteil traf aber auf wenig Gegenliebe bei Rudolf Dassler. Es wird sogar davon berichtet, dass dieser regelrecht empört gewesen sei. Der Herberger Sepp verließ also das Haus von Rudolf Dassler, aber fuhr nicht nach Hause, sondern eben weiter zum anderen Dassler in der Stadt. Adi erkannte seine Chance und stimmt gerne dem kleinen Entgelt zu. Der Rest der Geschichte ist bekannt….Rahn schießt…der Toni, der Toni, ein Teufelskerl…Aus! Es ist Aus! Wir sind Weltmeister…..und Adi somit auch.
Diese und viele andere Episoden sollen dazu geführt haben, dass die Gebrüder Dassler bis zu ihrem Tode kein Wort mehr gewechselt haben. Adi Sohn Horst Dassler stieg später auch noch in das Geschäft ein und expandierte nach Frankreich und gründete noch die Schwimmartikelmarke Arena.
Am 06.09.1978 verstarb Adolf “Adi” Dassler im Ort seiner Geburt und hinterließ eines der größten Sportartikelunternehmen der Welt. Seinen Traum von einen leichten Sportschuh konnte er sich nicht nur erfüllen, er war quasi der Pionier in dieser Sache und doch bleibt wohl immer der Schatten des Bruderstreites, welcher uns immerhin einen weiteren Globalplayer der Sportartikelindustrie mit Puma schenkte.
Die Leitung des Unternehmens übernahm seine Witwe Käthe und sein Sohn Horst. Nach einigen Krisen und Veränderungen in der Konzernstruktur befindet sich Adidas heute nicht mehr im Besitz der Familie Dassler. Eine Entwicklung die auch der andere Familienteil bei Puma erleben sollte. Bis heute gilt das Verhältnis zwischen beiden Familienteilen als angespannt. Auch die Unternehmen halten diese Tradition bis heute aufrecht.
Und jetzt soll es an dieser Stelle genug über den Gründer gewesen sein. Geht jetzt raus und führt eure Schätze mit den drei Streifen aus.
Cheers, Vilbel M.
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