Wenn man an Mods denkt, denkt man automatisch an scharfe Anzüge, blitzblanke Vespas, Soul-Musik – und: Ben Sherman. Die Marke ist fast schon so etwas wie die inoffizielle Uniform der Mod-Bewegung. Doch wie kam’s dazu?

Die Geschichte beginnt Anfang der 60er: Ein Typ namens Arthur Benjamin Sugarman kommt aus den USA zurück nach England, nennt sich fortan Ben Sherman, und bringt den coolen Ivy-League-Style mit über den Atlantik. Seine Spezialität? Button-Down-Hemden aus feinem Stoff, schmal geschnitten, mit kräftigen Karos, Farben und dem gewissen Etwas – völlig anders als das, was der britische Markt damals zu bieten hatte.

Genau das liebten die Mods. Junge Leute mit Sinn für Stil, Musik – und ein bisschen Rebellion. Sie wollten nicht aussehen wie ihre Eltern, sondern modern, frisch und individuell. Und Ben Sherman hatte genau das im Sortiment: Hemden, die smart genug für den Club waren, aber lässig genug für den Alltag. Ein Look, der sagte: Ich weiß, was ich tue – und wie ich aussehe.

In den letzten zehn, zwölf Jahren hat die Marke allerdings einiges von ihrem rebellischen Vibe verloren. Viele Kollektionen wirkten angepasst, beliebig – der Look kaum noch von dem anderer High-Street-Marken zu unterscheiden. Auch die Kampagnen? Oft glattgebügelt, austauschbar, auf den Massengeschmack getrimmt. Und das ist schade. Denn Ben Sherman war mal anders – ein Symbol für Stil mit Haltung.

Dennoch möchte ich euch die neue Signature Collection Spring/Summer 2025 unter dem Motto “Brighton to Amalfi” vorstellen – mit einem Hauch Riviera-Nostalgie, britischem Erbe und mediterranem Flair. 

Die Farbpalette ist sonnendurchflutet: Himmelblau, Seegrün, Terrakottarot und warmes Senfgelb. Leichte Materialien wie offene Strickwaren, French-Terry-Polos und eine neue Interpretation der klassischen Harrington-Jacke mit saisonalem Karo-Futter machen die Kollektion luftig und stilvoll zugleich.

Besonders auffällig: Signature-Strickpolos mit Waffelstruktur, modischen Streifen und offenen Häkel-Details. Dazu kommen Handtuch-Polos (ja, wirklich), die eine interessante, taktile Note reinbringen. Die Hemden? Mutig wie früher – mit knalligem Vichy-Karo, italienisch inspirierten Kachelmustern und sogar gemalten Prints auf Bio-Baumwolle. Seersucker-Hemden und Leinen-Zweiteiler runden das Bild ab. Der Sommer hat Stil – vielleicht wieder Mod-Stil.

Die neue Kollektion wirkt wie eine Einladung: Komm mit auf eine Reise von Brighton bis Amalfi, spür die Sonne, trag den Stil – und vielleicht auch wieder ein bisschen Attitüde. Denn was nützt das schönste Polo, wenn kein Charakter drinsteckt? Ob Ben Sherman damit wieder an alte Zeiten anknüpfen kann? Das wird sich zeigen. Bis dahin stelle ich euch gerne jede folgende Kollektion bei uns vor.

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Source: Ben Sherman