Cleethorpes, Whitby, Holkham, Brighton – gleiches Format, andere Stimmung. Bei allen trifft das Meer auf den Sand, aber die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Das ist es, was die gute alte britische Küste so ikonisch macht. Ob man nun wehmütig an den Dünen entlang spaziert, um Trost zu finden, oder mit einer Gemischten Tüte die Spielautomaten in den Vergnügungsparks zusteuert – diese Küstenorte werden von fast jedem geliebt, unabhängig vom sozioökonomischen Status.
Das Konzept der Seebäder wurde um 1700 entwickelt, als Ärzte begannen, das Eintauchen in Meerwasser als Heilmittel für grausame Krankheiten zu verschreiben. Scarborough war einer der ersten offiziellen „Kurorte“ im Vereinigten Königreich – vor allem dank der vermeintlichen gesundheitlichen „Vorteile“ des sauren Wassers, das angeblich von den Klippen herabfloss. Ein Spritzer in diesem PH-ausgeglichenen Wasser und die Gicht war weg…
Diese Art von verrücktem Seemannsgarn zog sich noch eine Weile hin: ein paar hundert Jahre, um genau zu sein. Und lange bevor die britischen Küsten mit Waffeln und Wellensittich-Schmugglern überschwemmt wurde, waren Bademaschinen der letzte Schrei. Ja, richtig gelesen – Bademaschinen! Es handelte sich um eine schwere, menschengroße Holzkiste, die auf tragenden Stangen stand und von Pferden ins Meer gezogen wurde. Und das alles nur, damit sich eine arme Frau in die Brandung stürzen konnte, ohne auch nur einen Knöchel zu bewegen… Zum Glück erfand jemand in den 1890er Jahren Strandhütten, und dann ging es an den verwüsteten Ufern von Blighty erst richtig los. Ursprünglich für vornehme Leute gedacht, bedeutete ihre Installation, dass die Hosen nun privat auf festem Boden gewechselt werden konnten.
In der Nachkriegszeit ging es an der Küste erst richtig los. Die Zeiten von gepudertem Ei und Rationen waren vorbei, und die Briten strömten zu Tausenden an die Küste, verzweifelt auf der Suche nach einer Runde Walzer oder einer Partie Minigolf. Was die hochnäsigen Viktorianer begonnen hatten, wurde bald von Großvätern aus der Arbeiterklasse mit verknoteten Taschentüchern auf dem Kopf und rotznäsigen Kindern, die auf einem stinkenden Esel reiten, demokratisiert. Die lustigen alten Kasperletheater wurden nach und nach zugunsten von Zuckerwatte, Kusshüten und dirty Postcards abgeschafft.
Wenn es darum geht, neue Energie zu tanken, sind Fish & Chips ein großartiges Hilfsmittel. Ganz gleich, ob ihr barfuß und mit einem Buch in der Tasche über den Kiesstrand von Hove humpelt oder im Regen mit beschlagenen Fenstern am Strand von Bournemouth stehen – Fish & Chips sind das Futter, für das die Küstenstädte einfach gemacht sind. Klassenwidersprüche sind vergessen, wenn die Chance auf einen heißen Chip Butty besteht. Bewährt, zeitlos, lecker: Sogar die Möwen stürzen sich auf einen Bissen.
Aubin hat mit seiner aktuellen Sommerkollektion eine Hommage an eben diese britischen Seebäder gebaut. Die Kleidung ist für einen Tag am Strand gemacht und wie wir alle wissen, kann man dort gut und gerne vier Jahreszeiten an einem Tag erlebt haben.
Aubin hatten wir euch bereits auf unserer Blogbühne vorstellen können. Und für alle, die es im Sommerurlaub nach London zieht, einfach mal nach Sohl und dort könnt ihr den sehr schicken Store der Marke besuchen.
Die Marke steht für einen sportlich-eleganten Stil und ist einer der Antagonisten von Fast-Fashion. Aubin hat einen hohen Qualitätsanspruch und so bewertet das Label stets seine Prozesse und Auswirkungen neu. Dies fördert die Nachhaltigkeit und ermöglicht es den Kunden, bewusste und wohlüberlegte Entscheidungen über die Kleidung zu treffen, die sie kaufen. Das Ziel ist es, die besten Kleidungsstücke zum richtigen Preis herzustellen und die richtige Kleidung zu produzieren, nicht nur mehr davon.
Kommen wir zu meinen persönlichen Favoriten. Ich liebe Oxford Shirts und das Aldridge Oxford Butto Down Shirt gefällt mir hier richtig gut. Laut Beschreibung im Webshop verkörpert das Motto „Better is Greater Than More““, das im Mittelpunkt des Handelns steht. Dieses Oxford-Hemd aus 100 % Baumwolle hat einen erstklassigen Griff und ein authentisches, gewaschenes Aussehen. Es fühlt sich weich und dennoch kompakt an, ein zeitloser Klassiker.
Weiter geht es mit der Melton Chino, die mit einer flachen Vorderseite und dezenten Seitennahttaschen umgesetzt wurde. Aubin stellt nur eine Beinlänge her, sodass diese Chinos mit oder ohne Umschlag getragen werden können.
Bei den Jacken gefällt mir die Cartmel Canvas Harrington ins Auge. Die Jacke ist aus Baumwoll-Canvas gefertigt, das wir einer Waschbehandlung unterzogen haben, damit es sich superweich und eingefahren anfühlt. Das Moleskin-Futter macht sie ideal für die kalten Monate. Weiter wurde ein kontrastierender Kordkragen und gestrickte Rippbündchen an Ärmeln und Saum hinzugefügt.
Wenn ich euch neugierig auf Aubin gemacht haben sollte, empfehle ich euch den Besuch des offiziellen Webshops.
Source: Aubin