Könnt ihr euch noch an die Zeit erinnern, in der Fußballwettbüros als Sponsoren als halbseiden galten und vom DFB & Co nicht erlaubt wurden? Zu lange her? Na dann werdet ihr euch aber sicherlich noch an den DFB Schiedsrichter Robert Hoyzer erinnern. Wir reisen heute ins Jahr 2005 zurück als der Fall des deutschen Schiedsrichters Robert Hoyzer die Fußballwelt erschütterte. Hoyzer hatte zugegeben, mehrere Spiele manipuliert zu haben, darunter das DFB-Pokalspiel zwischen dem SC Paderborn und dem Hamburger SV.

Zur Erinnerungsauffrischung für euch mehr zur Person Robert Hoyzer, der seine Schiedsrichterkarriere im Jahr 1998 und wurde schnell zu einem der bekanntesten „Unparteiischen“ in Deutschland. Er pfiff mehrere Spiele in der Bundesliga und im DFB-Pokal und wurde als aufstrebendes Talent in der Schiedsrichterbranche angesehen.
Im Jahr 2004 geriet Hoyzer jedoch in finanzielle Schwierigkeiten, nachdem er eine Wohnung gekauft hatte, die er sich nicht leisten konnte. Er geriet in Kontakt mit einer Gruppe von Kriminellen, die ihm anboten, Spiele zu manipulieren, um Geld zu verdienen. Hoyzer willigte ein und begann, Spiele in der Regionalliga und im DFB-Pokal zu manipulieren. Er manipulierte nicht nur das Spiel zwischen Paderborn und Hamburg, sondern auch das Spiel zwischen dem Hamburger SV und dem FC Bayern München sowie das Spiel zwischen dem SC Paderborn und dem VfB Stuttgart. Die Partner Hoyzers setzten große Geldbeträge auf die von ihm manipulierten Spiele und er selbst erhielt mindestens 67.000 Euro an Bestechungsgeldern und einen Plasmafernseher.

ARD

Der ARD-Podcast „Hoyzer – Verrat am Fußball“ vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und Ikone Media ist in der ARD Audiothek erschienen. In dem Format rollen Host Laurenz Schreiner, selbst Schiedsrichter in Berlin, und Autorin Zita Zengerling den Wettskandal um den ehemaligen Fußballschiedsrichter Robert Hoyzer ausführlich auf. Sie sprechen mit einem der Drahtzieher des Skandals, mit dem Mann, der Hoyzer vor der Öffentlichkeit versteckte, mit einer Frau, die eine seiner versuchten Manipulationen scheitern ließ, Spielern, die zum Betrug aufgefordert wurden, mit Staatsanwälten, DFB-Präsidenten, Schiedsrichtern und vielen anderen am Skandal Beteiligten. 
Sie begeben sich auf die Spuren des mysteriösen Café King in Berlin-Charlottenburg und beleuchten sowohl das undurchsichtige System der Schiedsrichterei als auch das enorm lukrative Geschäft mit Sportwetten. Und sie wollen wissen, welche Rolle der heutige Spitzenschiedsrichter und damalige Hoyzer-Kumpel Felix Zwayer spielte. In einem exklusiven Interview bezieht Zwayer ausführlich Stellung.

Der Fall Robert Hoyzer hatte nicht nur Auswirkungen auf den deutschen Fußball kurz vor der WM im eigenen Land, sondern auch auf die Karriere des Schiedsrichters. Hoyzer wurde wegen seiner Verbrechen zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten verurteilt und leistete seine Strafe im Gefängnis ab. Er wurde auch aus der Schiedsrichtervereinigung ausgeschlossen und verlor seine Lizenz als Schiedsrichter.

Hoyzers Geständnis inklusive seinem Fernsehauftritt bei Johannes B. Kerner führte zu einer landesweiten Diskussion über die Integrität des deutschen Fußballs und darüber, wie leicht es war, Spiele zu manipulieren. Infolgedessen wurden neue Maßnahmen zur Bekämpfung von Spielmanipulationen eingeführt, darunter eine stärkere Überwachung von Wetten und die Gründung eines unabhängigen Gremiums zur Untersuchung von Fällen von Spielmanipulationen.

Den sechsteiligen ARD Podcast Hoyzer – Verrat am Fußball findet ihr seit dem 27. März 2023 in der ARD Audiothek.

Wenn euch das Thema „Sportwetten“ oder viel mehr die hiermit verbundenen Abgründe interessiert, empfehlen wir euch auch den Podcast „Verzockt – Das System Sportwetten“ von Spotify und der Süddeutsche Zeitung.  

Ikone Media