Kennt ihr das vielleicht auch? Ihr seid in einer fremden Stadt angekommen und checkt erstmal auf dem Smartphone in welcher Nachbarschaft euer Hotel oder Appartement liegt oder was Tripadvisor oder ähnliche Plattformen für Restauranttips parat haben. Bei meinem Besuch auf der Fashionweek in Berlin habe ich mit meiner Hotelwahl leicht daneben gegriffen und erst zu spät realisiert, dass ich von meinen üblichen Stammläden viel zu weit entfernt eingecheckt habe. Also schnell mal auf Google Maps die Nachbarschaft prüfen und die Information „Streetartmuseum“ auf der Karte entdeckt. Urban Spree kenne ich, aber was ist Urban Nation? Die Homepage geprüft, sah alles recht vielverprechend aus und die Öffnungszeiten sollten meiner Tagesplanung perfekt in die Karten spielen.
Nach einer erlebnisreichen Nacht in Kreuzberg durch die Bekanntschaft mit den Herren Gin und Tonic, stand ich am nächsten Morgen punkt 10 Uhr vor der Bülowstraße 7. Die URBAN NATION OF MUSEUM OF URBAN CONTEMPORARY ART, so der vollständige Name, ist von außen nicht nur aufgrund des „Space Invader“ gut sichtbar. Schickes großes Gebäude. Hatte ich so wirklich nicht erwartet. Und auch innen überraschte mich das Street art Museum erneut. Ein absoluter Pflichtbesuch für alle unter euch, die sich mit dem Thema Graffiti und Street art beschäftigen. Die Fassade wurde übrigens von dem Künstlerduo Snik in Zusammenarbeit mit Hera von Herakut gestaltet und ist dem Thema Umweltschutz gewidmet.
Urban Nation ist in einem umgebauten Schöneberger Gründerzeitgebäude untergebracht, das durch das Architekturbüro „GRAFT“ zu einem Museum umgestaltet wurde. Im Museumsinnere wird die Straße buchstäblich ins Gebäude verlegt und eine Trasse, ein Galeriesteg, die sich durch das zweigeschossige Innere zieht, ermöglicht es, die ausgestellten Arbeiten und Installationen sowohl aus der Distanz als auch aus der Nähe zu bewundern. Ein meiner Meinung nach großartiges räumliches Konzept.
Ich kann gar nicht alle Werke aufzählen, die mich begeistert hatten, denn die Künstlerauswahl, die Liebe zu den Details und die Präsentation ist einfach sehenswert. Das hatte ich so nicht erwartet und verspreche beim nächsten Besuch viel mehr Zeit einzuplanen. Einige Arbeiten möchte ich euch aber dann doch nennen, wie die zum Beispiel von Tankpetrol und seinem Mix aus klassischer Maltechnik und Stencil-Arbeiten. Ebenfalls nicht zu vergessen Herakut mit ihren eindrucksvollen Bildern und dass ich endlich mal eine „Obey“ Arbeit von Shepard Fairey live bewundern konnte. Und dann natürlich die faszinierende „Abseilen“-Installation von Nuno Viegas, den ich bis dato gar nicht kannte. Einfach überragend.
Falls ihr demnächst in Dickes B. an der Spree zu Gast sein solltet und einen Besuch URBAN NATION OF MUSEUM OF URBAN CONTEMPORARY ART plant, folgen hier ein paar nutzvolle Eckdaten. Euer Zielort mit dem ÖPNV heißt „Nollendorfplatz“ und von hier sind es nur wenige Gehminuten zur Bülowstraße 7. Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr und der Eintritt ist kostenfrei.
Besten Dank an Young.Yasha, dass wir ein paar Bilder knipsen und auf unserem Blog verwenden dürfen!
URBAN NATION OF MUSEUM OF URBAN CONTEMPORARY ART
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