Hackett erreichte in den 1990er Jahren seinen Höhepunkt als die Poloshirts der Marke zum festen Bestandteil der Männergarderobe gehörten. Nicht gerade von der Marke gern gesehen, aber auch im Stadionumfeld waren die plakativ gestalteten Polohemden der Briten hoch im Kurs. Nachdem Hackett gefühlt einige Jahre abgetaucht war, kommt die Marke wieder stärker zurück ins Rampenlicht. Für uns Grund genug euch Hackett London endlich einmal auf unserer Blogbühne vorzustellen.

Hackett London wurde einst wie folgt beschrieben „Eine witzige britische Version von schicker Eleganz, die erst durch eine Melone und einem zusammengerollten Regenschirm komplettiert wird. Die Kleidung soll weder die Pferde erschrecken, noch den Bankmananger alarmieren.“

Jeremy Hackett

Das Label wurde 1979 von Jeremy Hackett und Ashley Lloyd-Jennings gegründet, die zuvor beide als Verkäufer in der edlen Savile Row, London´s Schneiderei-Mekka, tätig waren. Gemeinsam besuchten die beiden Jungunternehmer den Portobello Antiquitätenmarkt und diverse Second Hand Shops, um die Kleidung zu kaufen, die einst eine Generation zugunsten der Swinging Sixties aufgegeben hatte.

Um 1983 fing Hackett als Marke auch erst einmal „nur“ damit an, am „bescheideren Ende“ der angesagten Kings Road im Londoner Stadtteil Chelsea, gebrauchte Kleidung zu verkaufen. Schon bald sollte allerdings das Angebot nicht mit der Nachfrage an hochwertiger Kleidung mithalten können. Mit einer wachsenden Kundschaft wusste Jeremy Hackett, dass er seine eigene Bekleidungslinie herstellen musste. Dies führte schließlich im Jahr 1985 zu der Geburt der Marke, so wie wir sie heute kennen. Hackett London überzeugte sehr schnell mit einem großen Auge für die Materialqualität, den Stil und vor allem dem Schnitt.

In den frühen Neunziger hatte Hackett den englischen Preppy-Stil neu definiert. Insbesondere das Polohemd, das dank seines plakativen Branding unverkennbar sein sollte, feierte seine Hochzeit. Das Polo von Hackett wurde überall auf der Insel getragen und war auch bei den Football Casuals sehr angesagt gewesen. Gerade bei den britischen Länderspielfahrern sah man sehr häufig die Polo- oder auch Rugbyhemden der Marke Hackett London.

Diesen Trend fand jedoch wie so häufig auch hier nicht auf die gewünschte Gegenliebe und Hackett reagierte ziemlich sensibel auf die Bilder der Europameisterschaft 2000, als sich Teile der Kundschaft in Handschellen auf den Titelblättern der heimischen und internationalen Presse wiederfanden. Es ist nicht eindeutig geklärt, aber es schien damals fast so, dass man daraufhin die Produktion des Dauerbrenners stoppte. Das muss man sich mal vorstellen, denn die Polo´s waren damals auf der Insel das Textil, das jeder haben wollte und demzufolge rosige Zahlen der Marke einbrachten.

2003 kam sogar das Gerücht auf, dass Hackett London zum Verkauf stehen würden, weil die Lad-Culture, Casuals und Hooligans das Bild der Marke getrübt und ramponiert haben. Der Kundenstamm wäre eine gefährliche Schnittmenge –  irgendwo zwischen Prince William und Fußball Hooligans –  und das könne auf die Dauer nicht gut gehen.

Seit ein paar Jahren ist Hackett London auch wieder stark in der exklusiveren Freizeitgarderobe zurück und präsentiert für diesen Winter eine schicke Kleidung, die sich auch ohne Probleme am Spieltag tragen lässt. Das alte Branding, das Inspiration nicht nur für unser kleines Projekt hier war, findet natürlich weiterhin seine Verwendung. Persönlich haben es mir die Sweatshirts sehr angetan, die ich mir auch sehr gut in den deutschen Casual Stores vorstellen könnte. Das Branding ist hier zwar vielleicht etwas plakativer, aber keineswegs aufdringlich gestaltet worden.

Hackett London ist heute in 16 Ländern vertreten und führt in Deutschland diverse Flagship Stores wie z.B. in Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg und München.

In Deutschland ist die Marke vermutlich heute in die Kategorie Freizeituniform für Banker einzuordnen. Ich bin deshalb sehr gespannt, ob sie zukünftig auch wieder im Stadionumfeld getragen werden wird. Das Potenzial und die Verbindung zur Casual Culture…ob gewollt oder nicht…sind auf alle Fälle gegeben.

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Source: Hackett London