Heute möchte ich euch einen japanischen Taschen-Hersteller vorstellen, dessen Tanker Serie euch bestimmt schon einmal begegnet ist. Die legendären Taschen von Porter Yoshida & Co. aus Japan haben sich in den letzten Jahrzehnten einen herausragenden Ruf, was Qualität und vor allem Funktionalität betrifft, erarbeitet.
Jedes Bauteil der Taschen wird nach wie vor per Hand zugeschnitten und vernäht. Zudem verfügen alle Modelle über eine hochgradig ausgeklügelte Raum- und Fachaufteilung, sowohl außen, als auch innen. Keine Tasche dient nur einem Zweck, sondern ist vielseitig einsetzbar. Ob als Reisetasche, Office Bag oder verlässlicher Alltagsbegleiter. Alle Taschen sind natürlich Made in Japan.
Kichizo Yoshida begann seine Reise als Täschner in Tokio im Jahr 1918. Der entscheidende Moment kam während des großen Kanto-Erdbebens im Jahr 1923, als die Stadt in Trümmern lag. In der Eile, die Stadt zu evakuieren, bündelte er eilig seine Werkzeuge und wertvollen Besitztümer und sicherte sie mit einem Seil für den praktischen Transport. Dieser Vorfall war der Auslöser für einen Grundsatz, der bei Yoshida & Co. noch heute gilt: „Eine Tasche sollte in erster Linie als Werkzeug zum Transport von Waren dienen”.
„One stitch all souls“
1935 gründete Yoshida sein Zubehörgeschäft, das zunächst als Yoshida Kaban Seisakujo bekannt war und später in Yoshida & Co. umbenannt wurde. Einen wichtigen Meilenstein setzte das Unternehmen 1953 mit der Einführung der Elegant Bag. Dieses für die damalige Zeit bahnbrechende Design war mit einem verstellbaren Reißverschluss ausgestattet, der es ermöglichte, die Breite der Tasche zu verändern und so den räumlichen Gegebenheiten des modernen Tokioter Lebens Rechnung zu tragen.
Während sich viele Marken für eine billigere Produktion in Übersee oder in großen Fabriken entscheiden, um die Nachfrage zu befriedigen, bleibt Yoshida & Co. der ursprünglichen Vision seines verstorbenen Gründers treu und arbeitet mit über 80 einzelnen Fabriken und Ateliers zusammen, um Taschen in echter Partnerschaft herzustellen.
1983 ließ sich Porter von den MA-1-Flugjacken inspirieren, die für das US-Militär hergestellt wurden. Dieser Einfluss spornte die Entwicklung ihres einzigartigen dreilagigen Nylongewebes an, das sich durch seine schützenden Eigenschaften, seine Haltbarkeit und seine Ästhetik auszeichnet. Mit dieser Innovation konnte Porter die von Yoshida & Co. formulierte Vision verwirklichen und sich an der ursprünglichen Mission der Marke orientieren.
Die berühmte Tanker-Kollektion ist eine Hommage an das ikonische „Rescue Orange“-Futter der Piloten-Bomberjacken der USAF MA-1. In Notsituationen drehten gestrandete Piloten ihre Jacken um, so dass das leuchtend orangefarbene Futter zum Vorschein kam, um die Sichtbarkeit bei Notlandungen zu erhöhen und sicherzustellen, dass sie von oben leicht zu erkennen waren. Dieses orangefarbene Innenfutter findet sich auch heute noch in der Tanker-Serie von Porter in einer Reihe von Kleidungsstücken und natürlich in der Tanker-Taschenserie.
Bis heute hat die Faszination der Tanker-Kollektion nichts von ihrem Glanz verloren und man sieht die Taschen immer wieder mal im Alltag, sei es im Büro, bei Pendlern in der Bahn oder bei Kreativen auf den Modemessen. Porter zelebrierte bereits mit diversen Labels von Rang und Namen eine Collabo, hier für unsere Casual Culture natürlich Stone Island genannt.
Ein Modell hat vermutlich zu dem heutigen Bekanntheitsgrad der japanischen Marke beigetragen, der sogenannten Helmet Bag. Sei es Arbeitskleidung oder Kleidung sowie Accessoires, die beim Militär getragen wurden und speziell für diesen Zweck angefertigt wurden. Für uns heute gängige Schnitte oder Designs orientieren sich oft an genau diesen. Ob man sich dessen immer bewusst ist, ist fraglich.
„Ein Behälter aus flexiblem Material mit einem abgerundeten Boden. Er dient dazu, den Helm eines Fliegers vor Kratzern zu schützen, wenn er nicht benutzt wird.“
Klingt etwas uncharmant, aber so wurde die Tasche seit ihrer Einführung in den 1960er Jahren definiert, und zwar von Seiten des Militärs.
Was als praktisches Mittel zur Aufbewahrung und zum Transport eines Helms und anderer wichtiger Dinge für einen Piloten gedacht war, wurde zum Grundmuster für unzählige einfache Nachahmungen sowie für ikonische zeitgenössische Taschendesigns. Bei näherer Betrachtung des Seitenverhältnisses und der beiden großen Fronttaschen muss man zugeben, dass diese Art von Tasche auch Ihnen über den Weg gelaufen sein muss, ohne ihre Wurzeln zu kennen.
Soweit mein kurzer Exkurs zu der Tanker-Kollektion von Porter Yoshida & Co. Wie ihr seht, sind die Taschen durch die Verwendung von Nylon viel leichter als Leder, haben aber die gleichen Eigenschaften. Wenn ich euer Interesse geweckt haben sollte, noch die kurze Information, dass das japanische Label natürlich eine breite Palette von Produkten an bietet, darunter Rucksäcke, Kuriertaschen, Tragetaschen, Geldbörsen, Schultertaschen, Helmtaschen, Aktentaschen, Reisekoffer und Hip Bags.
Ihr findet Porter zum Beispiel bei MBCY, asphaltgold, Overkill oder Allike. Und zum Kostenpunkt noch die Information, dass Porter Yoshida & Co. für Langlebigkeit und Qualität steht, demzufolge beginnt die Preisrange bei ca. 119,- EUR für einen Sacoche Bag und endet bei rund 725,- EUR für einen Counter Shade 3Way Briefcase.
Porter Yoshida & Co. | Homepage Instagram
Source: Porter Yoshida & Co.