Fred Perry ist nicht nur eine Marke, sondern auch ein Symbol, das sich tief in die kulturellen Schichten verschiedener Subkulturen eingegraben hat. Seit seiner Gründung in den 1950er Jahren hat die Marke eine beeindruckende Reise unternommen, die von der Tennismode bis hin zu einer festen Ikone in der Welt von Musik, Rebellion und Stil reicht. Im Folgenden wird beleuchtet, wie Fred Perry in unterschiedlichen Subkulturen Relevanz erlangte und diese bis heute bewahrt hat.

Fred Perry, benannt nach seinem gleichnamigen Gründer, einem britischen Tennisprofi und dreifachen Wimbledon-Gewinner, wurde ursprünglich als Sportbekleidungsmarke etabliert. Das berühmte Polohemd mit dem Lorbeerkranz-Logo wurde schnell zum Markenzeichen. Während das Design funktional und schlicht war, bot es zugleich eine Eleganz, die sowohl auf als auch abseits des Tennisplatzes Wirkung zeigte.

In den 1960er Jahren wurde Fred Perry von der britischen Mod-Szene angenommen. Die Mods, bekannt für ihren scharfen Stil und ihre Liebe zu italienischer Mode, adaptierten das Fred-Perry-Polohemd als Teil ihres Outfits. Die klaren Linien und die hochwertigen Materialien passten perfekt zu ihrem anspruchsvollen Ästhetikempfinden. Besonders beliebt waren Poloshirts mit kontrastierenden Kragen und Ärmeln, die oft in den Farben der britischen Flagge gehalten waren.
Fred Perry wurde nicht nur ein Kleidungsstück, sondern ein Symbol der Identität. Es zeigte Zugehörigkeit, ohne zu laut zu sein, und repräsentierte die Werte der Mods: Individualität, Eleganz und ein gewisses Maß an Rebellion.

In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren begann Fred Perry auch in der Skinhead-Szene an Bedeutung zu gewinnen. Diese Subkultur, die ursprünglich aus der Arbeiterklasse entstand und stark von jamaikanischer Ska- und Reggae-Musik beeinflusst war, übernahm das Polohemd als Teil ihres charakteristischen Stils. Kombiniert mit Hosenträgern, Doc Martens und hochgekrempelten Jeans wurde das Fred-Perry-Hemd zu einem unverzichtbaren Element.
Allerdings entwickelte sich die Skinhead-Kultur in verschiedene Richtungen. Während die frühen Skinheads vor allem durch Musik und Mode vereint waren, wurde die Bewegung später teilweise von politischen Ideologien beeinflusst. Dennoch blieb Fred Perry ein konstanter Bestandteil der ästhetischen Identität der Szene.

Mit dem Aufkommen des Punk in den späten 1970er Jahren und des New Wave in den 1980er Jahren fand Fred Perry erneut eine neue Anhängerschaft. Punks schätzten die Marke für ihre klassische und zeitlose Optik, die sie oft mit Nietenjacken, Sicherheitsnadeln und anderen unkonventionellen Accessoires kombinierten, um Kontraste zu schaffen. New-Wave-Künstler und Fans hingegen nutzten Fred Perry, um einen minimalistischen und gleichzeitig coolen Look zu unterstreichen.

Die Perry Boys haben ihre Wurzeln in der Soul Boy-Subkultur und entwickelten sich zwischen 1977 und ’78 zu einer eigenständigen Gruppe. Für einige Mancunians ist es wahrscheinlich ein Sakrileg, dies zu sagen, aber die Perry Boys wurden mit ziemlicher Sicherheit von ihren Altersgenossen und ihrer rivalisierenden Subkultur beeinflusst – den Scallies aus Liverpool. Während der meisten Zeit der 1970er Jahre stand der FC Liverpool an der Spitze der ersten Liga oder in deren Nähe. Die Scallies folgten ihrer Mannschaft auf den Kontinent und schufteten und klauten, um teure und exklusive Marken tragen zu können. Im Norden verbrachte Manchester United die meiste Zeit des Jahrzehnts mit dem Versuch, nicht abzusteigen. Obwohl die Perry Boys in erster Linie mit Fußballrowdytum in Verbindung gebracht wurden, traten sie zunächst natürlich abseits der Tribüne in Nachtclubs wie dem legendären Pips in Manchester auf. Wie bei allen guten Jugendsubkulturen spielte auch bei den Perrys die Musik eine zentrale Rolle. Zum Perry-Soundtrack gehörten Disco, Soul, Roxy Music, David Bowie und neo-psychedelische Post-Punk-Bands.

In den 1990er Jahren erlebte Fred Perry ein weiteres Revival, diesmal in der Britpop-Bewegung. Bands wie Oasis und Blur, die den Sound und Stil der britischen Jugendkultur prägten, trugen Fred Perry als Hommage an ihre kulturellen Wurzeln. Das Polohemd wurde zum Symbol für ein nostalgisches Lebensgefühl, das dennoch modern wirkte. Es vermittelte eine Verbindung zur Mod- und Skinhead-Tradition und passte perfekt zur ästhetischen Sensibilität des Britpop.

Heute ist der Lorbeerkranz von Fred Perry weiterhin ein Symbol von Stil und Subkultur. Die Marke hat es geschafft, ihre Ursprünge zu bewahren, während sie gleichzeitig moderne Designs und Kooperationen mit zeitgenössischen Künstlern und Designern integriert. Besonders in der Streetwear-Szene und in der Fankurve ist Fred Perry nach wie vor relevant.

Ihr findet hier eine Preview auf die kommende Kollektion, die schon sehr viel Lust auf mehr macht. Gerade das neue Branding mit der Kombination aus altem Laurel und dem Gründungsjahr gefällt mir sehr gut.

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Source: Fred Perry