Hier kommt ein Leckerbissen für die Raver unter euch. Aufgrund der Vorbereitung unserer UNFR Collabo, folgt hier der offizielle Pressetext. Vielen Dank an den hr-Hessichen Rundfunk!
Elektronische Musik aus Deutschland prägt bis heute die Szene weltweit. Die ARD-Koproduktion „Techno House Deutschland“ blickt auf die Ursprünge dieser Bewegung und fängt das einzigartige Lebensgefühl der Clubkultur ein. Zu sehen ist die Dokureihe seit Freitag, 29. Juli, in der ARD Mediathek.
Im Frankfurt der 1980er-Jahre entwickelt sich etwas Neues: „Gegen das Establishment, gegen den Mainstream. Wir wollten einfach unser eigenes Ding machen“, erinnert sich DJ Sven Väth. Sein Club Omen wird zum Hotspot einer Szene, die sich im ganzen Land ausbreitet. Die ersten vier Teile der Doku, produziert vom hr in Koproduktion mit dem rbb, nehmen das Publikum mit in die pulsierenden Clubstädte Deutschlands – insbesondere nach Frankfurt und Berlin.
„Techno House Deutschland – Im Club“ wird ausschließlich aus der Perspektive der Akteure der Szene selbst erzählt. Sie berichten, wie sich in Deutschland eine Musikkultur entwickelt, die international gleichermaßen beliebt wie anerkannt ist und deren Erfolg sich auch aus einem Freiheitsversprechen speist: „Jeder, egal woher er kommt; die verschiedensten kulturellen Backgrounds und sexuellen Ausrichtungen feiern zusammen“, so erlebte und erlebt es Techno-Pionierin Monika Kruse.
„Techno House Deutschland“ besteht aus acht Teilen à 30 Minuten
Teil 1: Im Club – Die Anfänge
Als Gegenentwurf zur Bankenstadt: In den 80er-Jahren wird in Frankfurt durch US-GIs elektronische Tanzmusik populär. Dazu kommt die Härte von Electronic Body Music, und aus Detroit und Chicago schwappen weitere Impulse nach Deutschland. Es entsteht eine, auch durch die Schwulen- und Lesbenszene geprägte, neue Feierkultur. Das Front in Hamburg oder das Frankfurter Dorian Gray sind Techno- und House-Clubs der ersten Stunde, die den neuen Sound erlebbar machen.
Teil 2: Im Club – Das Omen und die 90er
Mit Sven Väth als Treiber der Szene und der Eröffnung seines Clubs Omen wird Frankfurt in den 90er-Jahren zur Techno-Hochburg. Raver und DJs aus ganz Europa reisen mit eigenen Bussen an, um in dem legendären Club zu feiern. In ganz Deutschland ist die Bewegung im Aufwind, man besucht sich am Wochenende gegenseitig: im Ultraschall in München oder im Warehouse in Köln und natürlich fahren alle zur Loveparade nach Berlin. Währenddessen stößt die Frankfurter Szene zunehmend auf Widerstände: Die Stadtpolitik bietet keine alternativen Räume an und den Jugendlichen somit nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten. Die Kultur blutet aus, das Personal wandert nach Berlin ab. Wie sich die Zeiten doch gleichen…
Teil 3: Im Club – Berlin ist die Partystadt
Nirgendwo wird so gefeiert wie in Berlin. Durch den Mauerfall hat die Stadt viel zu bieten: keine Sperrstunde, freie Flächen und Freiraum. Etliche Clubs entstehen: Planet, E-Werk, Tresor oder Bunker. DJs und Techno-Fans von überall ziehen in die Großstadt. Der Sog hält bis heute. Viele Tourist*innen kommen nur wegen der Party. Vor allem um das Berghain bildet sich ein Mythos. Das liegt auch an den Regeln: keine Fotos, Awareness für queere Partygäste, strenge Türpolitik.
Teil 4: Im Club – Wir sind Kultur
Clubkultur ist Kultur! Das zeigt auch das Robert Johnson in Offenbach. Durch seine besondere Atmosphäre und seinen speziellen Sound bekommt der Club internationale Aufmerksamkeit.
Doch trotz der weltweiten Begeisterung und der enormen Wirtschaftsleistung erlebt die Branche mit Beginn der Pandemie einen heftigen Einschlag. Nach der Zwangspause ist die Sehnsucht nach Clubgefühl, der gemeinsam erlebten Ekstase, größer als je zuvor. Die Szene beweist damit, wie unverzichtbar sie ist.
Teile 5 und 6: Elektro Osten
Abseits der Metropole Berlin wird elektronische Musik in den 1990er-Jahren in Ostdeutschland zum Sound eines neuen Freiheitsgefühls in Städten wie Leipzig und tief in der Provinz von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Partys werden zu Partyreihen, zu Festivals, zu Clubs. Lost Places werden genutzt, eine alte Fabrik, ein verlassenes Munitionslager, ein altes Bungalowdorf. Star-DJs aus der ganzen Welt feiern diese Aufbruchsstimmung mit. Auch 30 Jahre später ist Leipzig eine der Club-Städte Deutschlands und die regionale Festival-Landschaft ist vielfältig: Die Geschichte der Entwicklung einer neuen Kulturlandschaft, geprägt von langjährigen Freundschaften und engen Bindungen innerhalb der Techno-Familie.
Teile 7 und 8: Nature One
Zum Lebensgefühl „Techno“ gehört gerade im Sommer auch eines der größten und schillerndsten Festivals in Deutschland, die Nature One. Mitte der 90er-Jahre kam das Festival in den Hunsrück und ist seitdem eng mit der Region verbunden. Wo im Kalten Krieg Atomraketen stationiert waren, werden heute die Nächte durchgemacht. Nature One-Stars wie Paul van Dyk, Klaudia Gawlas, Lari Luke oder Felix Kröcher kommen zusammen, um über ihre Festival-Erfahrungen zu sprechen. Was bedeutet die Nature One für die Techno-Bewegung in Deutschland? Wie verändert sie das Leben der Hunsrücker und welche Bedeutung hat der geschichtsträchtige Ort – die ehemalige Raketenstation Pydna – für das Festival?
Die vier Teile „Im Club“ vom hr in Koproduktion mit dem rbb über die Frankfurter und Berliner Szene gehören zur Dokureihe Techno House Deutschland. Der MDR steuert zwei Teile „Elektro Osten“ bei, die zeigen, wie der Techno Mitteldeutschland eroberte und wie vielfältig sich die Szene dort entwickelt hat. Und der SWR erzählt in zwei Teilen von einem der größten Festivals Deutschlands, der Nature One.
Protagonisten von „Techno House Deutschland“ sind DJs wie Sven Väth, Roman Flügel, Dapayk & Padberg, Mathias Kaden, Paul van Dyk, DJ Hell, Monika Kruse, Chris Liebing, Lexy & K-Paul, Daniel Stefanik, Talida, Anja Schneider, Mira, Robag Wruhme, Klaudia Gawlas und Lari Luke, Festivalmacher, Fans, Szenegrößen und Clubgänger.
Wir wünschen euch viel Spaß mit dieser wirklich sehenswerten Doku. Rave on!