Wir haben uns mit zwei sehr sympathischen Herren unterhalten, die musizieren und ein großes Faible für adidas ZX Modelle haben. Rob und Tommie von Born from Pain stehen schon lange auf unserer Liste, weil die beiden Typen eben down to earth sind, aber auch ihren eigenen Kopf haben. Born from Pain gehört zu den relevanten Hardcore Bands und tourten in über zwanzig Jahren bereits mehrmals rund um den Globus. 

Natürlich haben wir uns mit Tommie und Rob über die Band und ihre Leidenschaft zur Musik unterhalten, aber da gibt es noch viel mehr. Rob ist aktiv in der Szene von Kerkrade engagiert, betreibt zwei Podcasts, mit South XVI – ein kleines Casual Label, ist ein Beeroisseur und pflegt den Football Casual Kleidungsstil. 
Tommie ist den meisten vermutlich eher als „Toto Stahl“ und somit als leidenschaftlicher Sammler von vierstelligen ZX Modellen bekannt. Seine WOMFT Bilder treffen immer ins Schwarze. Sein Herz schlägt für die Roten aus der Pfalz und den Softdrink Samstag. 
Ihr seht schon, es sind viele spannende Themen dabei und das Interview hätte gut und gerne auch doppelt so lang werden können und trotzdem an keiner Stelle irgendwie langweilig. 

Wir wünschen euch viel Spaß mit dem Interview und dem was uns Rob und Tommie zu sagen hatten. 

Born from Pain

Gude Rob! Gude Tommie! Schön, Euch bei uns zu haben. Lasst uns nicht viel Zeit verlieren und stellt euch doch einmal bitte selbst kurz vor. 

Tommie: Hi, grüße Euch, ich bin Tommy, wohne in Aachen, mache seit Jahrzehnten Musik und bin leidenschaftlicher Adidas-Sammler.

Rob: Hi Mark, ich bin der Rob, wohne in Essen, bin aber gebürtiger Holländer und komme aus Kerkrade. Mache seit meinem 17. Lebensjahr Musik, veranstaltete Shows, habe Fanzines gemacht, Bands gemanagt, bin immer noch Tour-Manager und mache nebenher zwei Podcasts und betreibe ein Klamottenlabel.

Rob ist der Sänger oder Shouter und Tommie ist der Bassist. Jetzt aber mal für die Leute, die die Band nicht kennen sollten: Wer oder was ist Born from Pain und in welches Genre wird eure Musik eingeordnet?

Rob: Born From Pain ist eine Hardcore-Band. Aber nicht die Gabber-Variante, sondern die, die aus Punk entstanden ist und auch viele Metal-Einflüsse kennt. Uns gibt es seit 1997 und wir haben bereits in der ganzen Welt getourt. So haben wir vor allem in Europa viele große Festivals gespielt. 
Vom Ursprung her sind wir eine holländische Band, aber heutzutage eher ein Mix aus Holländern und Deutschen. Wir waren und sind noch immer stetig unterwegs und sorgen für Lärm.

Rob

Wie seid ihr zur Musik und dann zur Band gekommen?

Tommie: Ich hab schon früh gemerkt, zu Grundschulzeiten, dass mir handgemachte, härtere, gitarrenlastige Musik mehr zusagt als die Töne, die damals aus dem Radio kamen. So kam eins zum anderen. Man tauschte Mix-Tapes aus und irgendwann bekam ich eine E-Gitarre, man traf sich mit Freunden im Keller zum proben. So entstanden dann ein paar verschiedene Bands über die Jahre (Another Victory, The Sure Shot, Look My Way) und seit 2014 spiele ich Bass bei BFP. Die Bands waren alle so im Punk-/Hardcore-/Metal-Genre, aber ich persönlich höre eigentliches vieles.

Rob: Als ich mit 11 Jahren die ersten Plattencover von Iron Maiden gesehen habe, hat Eddie (das Maiden-Maskottchen, das auf jedem Cover abgebildet ist) mich so beeindruckt, dass ich meine Mutter quasi dazu genötigt habe, mir ein Iron-Maiden- Shirt zu kaufen. Danach kam dann erst die Musik, haha. 
Über Maiden kam ich dann zu den ersten Metallica- und Slayer-Alben. Nach ein paar Jahren Thrash Metal geriet ich dann zum Punk und Hardcore. Das ging früher alles über Mixtapes und Tapetrading, wie Tommie schon sagte. Da habe ich stetig mehr entdeckt. Da es im Hardcore auch einen aktiven Underground gab, wo man auch als quasi Nichtskönner allerhand machen konnte oder auf jeden Fall ne Chance hatte, was zu machen, war ich angekommen. Mittlerweile kann ich etwas mehr, aber weggegangen bin ich trotzdem nicht mehr, haha. Hören tue ich allerdings alles von Hardcore bis Britpop und Metal bis hin zu Hiphop.

Stichwort Highlights: Wenn ich mir eure Tourdaten so anschaue, habt ihr bereits gemeinsam die ganze Welt bereist, konntet u.a. in Wacken spielen und wart auch mit Bands wie Terror und Madball unterwegs. Welche Konzerte haben bei euch einen bleibenden Eindruck hinterlassen?

Tommie: Es sind so viele Erinnerungen … mal schöne und auch mal weniger angenehme. Aber wenn ich zwei Highlights oder Touren nennen möchte, dann definitiv die Euro Tour 2012 mit Lifeless aus New Jersey – da war ich aber noch bei Look My Way – und 2018 die Persistence-Tour mit Hatebreed, Madball und Co. im Nightliner. Das hat schon sehr Bock gemacht.

Rob: Boar, da gibt es eine Menge in 23 Jahren BFP! Wacken war Hammer, das erste Mal in Russland in Moskau war auch extrem geil, touren in Südostasien, in den Staaten. So hat die Band z.B. noch immer Hausverbot im legendären „Whiskey-a-go-go“ in LA nach einer eskalierten Show auf Tour mit Terror. Aber auch so Sachen wie die meisten Shows in Läden so wie dem SO36 in Berlin oder hier in Essen, die eigentlich immer legendär sind/waren. Es gibt sehr, sehr viel, das man hier erwähnen könnte. Dafür bin ich allerdings sehr dankbar.

Ich hatte Euch ja schon durch eure privaten Instagram-Seiten im Auge, aber so richtig aufmerksam wurde ich dann durch das Video zu „Rebirth“, in dem Rob unseren „Taunus Hills“-Windbreaker trägt. Wenn ich richtig informiert bin, war das der Vorbote zu eurem Album „True Love“. Wie wichtig war dieses Album für Euch und welche Geschichten habt ihr mit dem musikalischen Werk erzählt?

Rob: Das stimmt! Ja, wenn man irgendwie die Aufmerksamkeit auf kleine, hart arbeitende Labels lenken kann, dann machen wir das auch 😉
Vieles in den Texten auf „True Love“ handelt von persönlichen Sachen oder hat eine sozialkritische Message. Das Hauptthema ist allerdings die Verwurzelung mit der Heimat und die Geschichte und Emotionen, die damit zusammenhängen. So handelt „Anti Town“ über den Niedergang der Region nach dem Verschwinden des Bergbaus. Und der Titelsong „True Love“ handelt von der Liebe zur Region und zum lokalen Fußballverein, der hier stark in der Gesellschaft verwurzelt ist…

Tommie

… was bei Euch vermutlich Roda Kerkrade ist, Robs Heimatverein, oder? Im Video zum Song sind einige Mitglieder der aktiven Fanszene zu sehen. Seid ihr alle Supporter von Roda – und wie kam eigentlich der Song beim Verein selbst an?

Tommie: Ich bin ja eigentlich auf dem Betze zu Hause aber dadurch, dass ich in Aachen wohne, gehe ich natürlich auch öfters gerne mal mit den Jungs zur Alemannia, die ja mit Roda auch eine Fanfreundschaft pflegen. So kommt eins zum anderen.

Rob: Ja, wie gesagt, da gibt es eine starke Verwurzelung des Vereins in der Region. Im Hardcore ist es eher ungewöhnlich, die Liebe zum Fußball oder seinem Verein zu besingen, aber ich denke, das hat sicherlich seinen Platz, da es hier ja um ehrliche Emotionen geht. Wir sind mit der SouthXVI-Sache auch selbst aktiv in der aktiven Fanszene. Daher war es logisch, dass im Video auch Teile jeglicher Fankategorien mitwirken. Das darf dann auch nicht fehlen, denk’ ich.

Welcher Song vom Album „True Love“ bedeutet euch am meisten?

Tommie: Am meisten bedeuten? Ich denke „Anti Town“, „Bombs away“ und „True Love“ sind meine Favoriten der Platte. 

Rob: Ich würde sagen „Anti Town“, „True Love“, „New Beginnings“ und „Live Forever“.

Das Jahr 2020 hat sich wohl jeder etwas anders vorgestellt. Wie geht ihr als Band aktuell mit der Situation um? Überbrückt ihr die Zeit, bis ihr irgendwann endlich wieder Konzerte spielen könnt, vielleicht sogar im Studio?

Tommie: Wir arbeiten von zu Hause aus an neuen Songs und Riffs. Jeder hat so seine Ideen, die wir sammeln. Und ja, da wird es demnächst mit Sicherheit was Neues zu hören geben.

Rob: Im September kommt erst noch unser Roadmovie der letzten US-Tour raus. Dazu gibt es auch noch das Video zu „Live Forever“, der aktuellsten Auskopplung vom „True Love“-Album.

Rückblickend auf über 20 Jahre Born from Pain mit vielen Höhen und Tiefen: Was ist das Herzstück der Band und was hat die Band am Leben gehalten?

Rob: Ich bin eigentlich seit 23 Jahren die einzige Konstante in der Band. Ich würde behaupten, dass ich immer ein sehr starker Antrieb für die Band war, um immer weiter zu machen. Natürlich hat es immer auch andere gegeben, die genauso fühlten oder dachten wie ich. 
In 23 Jahren gibt es immer Höhen und Tiefen, aber ich könnte mir kein Leben ohne die Band vorstellen. Und weil mir das Live-Spielen noch immer den gleichen Kick gibt wie vor 23 Jahren, sehe ich auch kein Grund, damit nicht weiterzumachen. Die Band hat intern viele Leute kommen und gehen sehen, aber BFP hatte und hat seine eigene Dynamik und die ist es, immer vorwärts zu gehen. Das hat sich in all den Jahren nie geändert.

Wer so viel rumkommt wie Ihr, der kennt bestimmt alle Bier-Leckereien auf dem Planeten. Also los Männer, haut raus: Welches Bier schmeckte bislang am besten? Und steckt in eurem Bierkonsum vielleicht das Geheimnis der Fitness und Agilität, die ihr für das Tourleben braucht?

Tommie: Ich bin nicht so der Biersommelier, ich halte die Straight-Edge-Flagge noch hoch, obwohl Rob schon mal gerne versucht, mir ein Bier schmackhaft zu reden. Aber ab und an wird schon mal ein Alkoholfreies getrunken. Shout out an Goesser! Mit Softdrinks kriegst du mich eher, haha.

Rob: Tja Mark, da gibt es einiges! Haha. Auf der letzten Tour in den USA gab es vor allem IPA’s aller Sorten und Geschmacksrichtungen, und so hat natürlich jedes Land oder jeder Teil der Welt seinen eigenen Style und Art beim Brauen. 
Ich muss aber sagen, dass mir unser lokales Gulpener Bier in allen seinen Variationen, wie auch vieles, was kleine Craftbier-Brauereien machen (Mücke aus Essen, Verdant und Left Hand Giant aus UK, Hopnytized und Enigma aus Belgien, Brouwerij t Ij und Jopen aus Holland, usw.) und gute deutsche Biere (Stauder und Fiege zum Beispiel) am besten schmecken. 
Meine absolute Lieblingsbiere sind allerdings traditionell belgisch. Da nenne ich zum Beispiel mal Karmeliet, St. Feuillien, Val-Dieu, Gouden Carolus, Manenblusser und natürlich der Zwerg, La Chouffe! Die Liebe zu dem kam ja schon mehrfach in einigen unserer XVI-Shirt-Designs rüber, haha.

Tommie aka Toto

Vom Bier zur Botte: Tommie, Du bist ja ein recht bekannter Sammler vierstelliger ZX-Modelle. Wie zufrieden bist du persönlich mit 2019, das aufgrund des 30-jährigen Jubiläums der adidas Torsion-Modelle ein ziemlich wichtiges Jahr war? Konntest Du bei allen Modellen zuschlagen, die du haben wolltest?

Tommie: Ja, die vier Paar „30 Years Of Torsion“-Modelle habe ich mir besorgt. Ich muss zugeben, dass mir davon tatsächlich der 5000 OG am besten gefällt, obwohl der 5000er generell nicht zu meinen Favoriten gehört.
Ich bin eher etwas enttäuscht über die aktuelle A-ZX-Serie. Da merkt man einfach, dass da zu wenig Herzblut reingesteckt wurde. Manche Modelle sind ganz gut aufgemacht vom Gesamtkonzept, bei anderen Modellen fragt man sich dagegen, ob der Praktikant ran durfte. Hier wünscht man sich, dass eher Leute aus der Szene involviert wären für mehr Liebe und Details. Die alte Serie 2008 hatte mir besser gefallen. Da hat das ganze Konzept irgendwie besser zusammengepasst. Es hat den Anschein, dass eher die Quantität zählt, als die Qualität. Die wird leider öfters vermisst.

Rob: Ich kann da nur hinzufügen, dass ich mich frage, was die sich teilweise bei den Toeboxes gedacht haben? Unglaublich!

Da sind wir einer Meinung. Was würdest du dir von der Marke mit den drei Streifen für 2020 oder 2021 noch wünschen?

Tommie: Ich hätte total Lust auf weitere Artikel rund um das Thema „Torsion“. Ich glaube Schuh-technisch kommt wohl noch einiges, allerdings fänd‘ ich Accessoires wie früher z. B. Rucksäcke, Jacken, Hip-Bags, Kappen und so weiter ganz interessant.

…oh yes, das wäre stabil! Jetzt aber zu Rob. Du wohnst aktuell in Essen, stammst aus den Niederlanden und dein Heimatverein ist wie bereits erwähnt Roda Kerkrade. Du bist mit dem Verein sehr eng verbunden und hast ihm gleich diverse Projekte gewidmet. Wie würdest du die Mentalität von Roda und seiner Fanszene beschreiben?

Rob: Kerkrade und die umliegende Region hat eine lange und reiche Historie im Bergbau. Bis Mitte der Siebziger haben viele Spieler auch unter Tage gearbeitet. Es wird daher auch keinen überraschen, dass die Mentalität von jeher von Bodenständigkeit und harter Arbeit geprägt ist. Wir waren nie die Region und ein Verein für hochgradige Techniker oder Träumer. Der absolute Einsatz ist hier das höchste Gut. Weil wir der südlichste professionelle Verein der Niederlande sind, Kerkrade direkt an Deutschland grenzt und auch nicht zuletzt wegen unserer bereits 30 Jahre währenden Freundschaft zu den Aachenern werden wir im ganzen Land natürlich deutsch „geschimpft“. Nehmen wir aber gerne so an. Große Liebe haben wir noch nie genossen im Rest des Landes. Dafür ist die Region auch zu unterschiedlich zum Rest des Landes.

Du betreibst das Football Casual Label „South XVI“ und den Podcast „True Love“, beides natürlich Roda gewidmet. Und beim Podcast „The Voice of Kaalhei“ hast Du auch deine Finger im Spiel. Ich finde das sehr spannend, weil die ganzen Projekte sehr zeitintensiv sind. Wie organisierst Du die unterschiedlichen Themen und wie ist der aktuelle Output?

Rob: „The Voice Of Kaalhei“ ist der Podcast, den ich mit einem Kollegen beim Fußball in Kerkrade mache. Der ist unabhängig vom Verein. Da starten wir jetzt gerade in die 2. Saison und er wird von Fans und Verein sehr gut angenommen. 
Den „True Love“-Podcast mache ich als Laseize im Alleingang; er thematisiert alles, was mit Subkultur zu tun hat: musikalische Subkultur (Hardcore, Punk, Metal, Hiphop, usw.), aber auch Kunst (Graffiti, Tätowieren, alternative Kunst, Street Art), Fußball Kultur, usw. Halt alles, was sich abseits des Mainstreams entwickelt hat. Da kommen auch noch einige spannendende Episoden. 
Die Podcasts sind schon sehr zeitintensiv ja. Mit dem Fußball-Podcast haben wir mittlerweile schon 65 Folgen gemacht und „True Love“ ist jetzt bei Folge vier. Editing, aufnehmen, rumfahren usw. … das kostet schon viel Zeit. 

Ich arbeite aber auch noch als selbstständiger IT-Trainer und kann mir daher meine Zeit meistens selbst einteilen oder gut einplanen, damit ich alles hinbekomme. „South XVI“ überspannt das eigentlich alles. Wir produzieren die Podcasts. Wir machen auch einiges in Sachen Merch. Auf der einen Seite orientieren wir uns eher am Verein oder der Region, aber wir machen auch vieles, das exklusiv in Richtung Casual style geht, da wir ja auch in der Ecke der Fußballkultur angesiedelt sind. Die ganzen Subkultur und Casualstyle-Sachen werden demnächst alle als Laseize released werden, um damit den Unterschied zu den vereinslastigen Sachen noch deutlicher zu machen. Und ja, auch da steckt einiges an Zeit drin. Aber wie gesagt: Mit einem guten Timemangement kommt man schon weit, haha.

Rob, Du liebst genau wie wir den gepflegten Casual-Look. Welche Marken kicken dich aktuell und wie würdest du deinen eigenen Stil beschreiben?

Rob: Eine Marke, die ich nach wie vor liebe, ist Barbour: klassisch und hohe Qualität. Wenn man die richtigen Sachen findet, ist Lacoste auch noch immer top. Vor allem die alten Sachen von denen. Die alten Track Tops zum Beispiel sind für mich unschlagbar. Dann Nemen bis vor ein paar Jahren. Hawkwood Mercantile, Paul & Shark, aber auch ein paar Fjällräven- und Patagonia-Sachen. Krakatau ist eine russische Marke, die noch nicht so etabliert ist, aber Megaquali-Jacken machen, die gut aussehen und in einer guten Preisrange liegen. Und Norse Projects. 
Bei Sneakern bin ich neben dem ZX 500 großer Fan einiger Le Coq Sportif-Modelle wie dem Eclat oder dem R800. Aber ganz ehrlich: Es gibt noch viele andere, auch ganz kleine Marken, oder auch Labels, bei denen man normalerweise gar nicht denken würde, dass sie ab und zu was richtig Geiles raushauen an Jacken oder sonstigem. 

Mein Style, puh, würde sagen: Casual mit ein bisschen Street Style-Einschlag. Ich trage eher Shirts und Crewnecks, alles ein bisschen grösser, und kombiniere auch mal gerne Band-Shirts mit dem klassischen Look. Dieser mehr auf Hipster gestylte Look ist zum Beispiel gar nicht mein Ding.

Sprechen wir mal für 2019 und vor Corona: Wie viele Spiele Eurer Vereine besucht ihr pro Saison – Tommie in der Pfalz und Rob in Kerkrade? 

Tommie: Ich versuche, so viel wie möglich an Heim- und Auswärtsspielen mitzunehmen – wie es der Terminkalender eben zulässt. Ein paar Auswärtsspiele liegen fahrtechnisch für mich eher um die Ecke als die mindestens 2,5 Std. zum Betze und zurück. Ich hoffe, dass bald wieder Zuschauer erlaubt sind, wir wollten nämlich mit ein paar Jungs auswärts zum Grünwalder Stadion und das Wochenende dann in München als Gast im Hilton Hotel live beim „Doppelpass“ ausklingen lassen. 

Rob: Na dann hoffe ich, dass der Tommie viel ins Phrasenschwein reinwerfen muss. Genügend Phrasen hat er ja parat! ☺  Aber mal im Ernst, ich hoffe auch, dass bald wieder die Normalität zurückkehrt. Ist ja kein Zustand so. Fußball ist auf diese Art und Weise auch absolut belanglos. In den Niederlanden dürfen wir ab dieser Saison ein Drittel des Stadions füllen. Das heißt, bei uns werden vermutlich so 6000 bis 7000 Leute reindürfen, alle mit Abstand zueinander, usw. Eigentlich absolut scheiße, aber weil es der Verein ist, geht man halt hin. Geil ist es nicht. Letzte Saison war ich trotz eigener Band und Madball-Tour doch noch bei geschätzten 20 Spielen. Wenn es die Zeit zulässt, bin ich auch auswärts mit dabei. Es war aber letzte Saison ein ziemlicher Leidensweg, hahaha… 

Männer, bevor wir zum Ende kommen, würde ich gerne von Euch wissen, was die Subkultur als Ganzes für euch ausmacht und warum sie euch bis heute so fasziniert?

Tommie: Jede Subkultur hat halt irgendwie so ihren eigenen Mindset. Diesen auszuleben macht es interessant, auch wenn der vielleicht nicht immer dem normalen „9-to-5-Job“-Kleingeist entspricht oder man diesem entfliehen kann.

Rob: Den eigenen Weg gehen. Neue Ideen, gegen den Strom, Authentizität, Herzblut, Zuwendung, eine gewisse Mentalität, Loyalität, usw. – da gibt es bestimmte Elemente, die in jeder Subkultur gleich sind. Daher kann sich ein Underground-Hiphopper auch immer mit einem Hardcore-Typen unterhalten und verstehen, was er meint. Es gibt viele Schnittstellen. So auch zwischen der Fußballkultur und den Underground-Musikszenen. Alle diese Subkulturen werden angetrieben von einer gewissen Attitude, die du nicht im Mainstream findest. Genau diese Attitude hat mich immer angezogen und von ihr werde ich auch nie wegkommen.

Wie geht es 2020 bei Born from Pain und bei Euch persönlich weiter? Gibt es neue Projekte?

Rob: Wie gesagt, mit Born From Pain werden wir erst mal den Roadmovie und das „Live Forever“-Video im September raushauen. Dann schreiben wir weiter an einer neuen Platte. Wir haben gehofft, dass wir unsere traditionelle Weihnachtstour spielen können, aber das sieht wohl eher schlecht aus. Was Konzerte angeht, heißt es jetzt erst einmal, abzuwarten. Da kann man auch fast nix planen.

Persönlich hoffe ich, dass mein IT-Training wieder recht schnell losgehen wird. Das war auch ein Riesenproblem in Zusammenhang mit dieser Covid-Sache. Bis dahin wird umso härter an beiden Podcasts geackert, da steht ja wie gesagt noch einiges an. „The Voice Of Kaalhei“ ist niederländischer Content, aber checkt gerne mal „True Love“ aus, der ist auf Deutsch und Englisch. Mit South XVI stehen noch einige Releases an, was Klamotten angeht, und es kommen nach dem Sommer auch mehr Laseize-Sachen. Außerdem brauen wir im Oktober unser erstes limitiertes Bier in Kooperation mit der Gulpener-Brauerei. Das wird im November rauskommen und kann vorbestellt werden. Da werden wir in Zukunft auch noch mehr machen, ganz nach unserer eigenen Vorstellung. Haltet da als Beeroisseurs mal die Augen auf, das wird gut! Eigentlich arbeite ich immer an irgendetwas. Von nix kommt ja nix!

Das klingt sehr spannend und vor allem lecker! Männer, vielen Dank für das Gespräch. Ich wünsche euch für die Zukunft nur das Beste, bleibt gesund und hoffentlich ist COVID-19 bald Geschichte. Die letzten Worte gehören euch. 

Tommie: Danke Dir, Mark, für das Interview. Ich wünsche Euch mit Sapeur nur das Beste, macht weiter so und viele neue Projekte! Bleibt gesund und ich hoffe wir können bald alle wieder in unsere geliebte Kurve! 
Rob: Mark, vielen Dank fürs Interview. Hat Spaß gemacht. Respekt an Sapeur und macht auf jeden Fall weiter so! Ich hoffe, wir können bald mal im Hessischen mit einem Bierchen anstoßen.

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