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Ich weiß nicht, wie ich auf JR gestoßen war. War es mein unsteter Lebenswandel oder schlicht Schlaflosigkeit, die mich eines Sonntagabends beim Zapping durch das Abendprogramm in der ARD und der Sendung „ttt – titel, thesen, temperamente“ stoppen ließen? Ich weiß es nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, zeigte das Magazin anlässlich des Ausstellungsbeginns im Frieder Burda Museum zu Baden-Baden eine sehr interessante Reportage über diesen mir bis dato völlig fremden Künstler, der alle seine Fotos mit einer Leica M9 schießt.

In dem Kunstmagazin wurden seine Projekte wie zum Beispiel „Women are Heroes“ und „FACE 2 FACE“ vorgestellt. Sehr fasziniert war ich von „FACE 2 FACE“, nicht zuletzt, weil wir erst vor kurzer Zeit mit der magischen SGE in der Euroleague in Israel zu Gast waren. JR reiste ins israelisch-palästinensische Grenzgebiet und fotografierte Israelis und Palästinenser mit den gleichen Berufen und klebte ihre Portaits nebeneinander auf Häuserwände, auf beiden Seiten der Grenzmauer in der Westbank oder sogar auf die Grenzanlagen. Die Botschaft ist unübersehbar: Kunst und Humor können gemeinsam Vorurteile abbauen. Denn rein äußerlich sind beide Seiten gar nicht so verschieden, wie sie es vielleicht meinen.

Bei „Women are Heroes“ zeigt uns der aus Frankreich stammende Künstler Fotos von Frauen in den Armutsvierteln von u.a. Nairobi und Rio. Sie sind es, die in einer rauen und von Männern dominierten Umwelt die Gemeinschaft zusammen halten.

Ich nutzte meine Reise zum Besuch des ewigen Klassikers FC Basel vs FC Zürich, um vorher noch einen Abstecher in Baden-Baden zu unternehmen. Dort könnt Ihr noch bis zum 29. Juni 2014 eine Vielzahl seiner Werke und der verschiedensten Projektreihen (u.a. Wrinkels of the City, Inside Out Project, FACE 2 FACE und Women are heroes) bestaunen und auch in der Stadt selbst nach seinen Werken auf die Suche gehen. JR durfte hier in seiner Reihe „UNFRAMED“ Häuser und eine Uferwand bekleben.

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