Wir alle wissen, dass der Begriff „Parka“ für eine ganze Reihe von Kleidungsstücken in der Welt der Herrenmode verwendet werden kann und die Definition von „eine lange, oft wasserdichte, warme Jacke mit einer Kapuze“ bestätigt dies. Die Auszeichnung für den ikonischsten Parka des zwanzigsten Jahrhunderts würde wahrscheinlich an den Fishtail vergeben werden.
Der Fishtail-Parka, der durch die britischen Mods berühmt wurde (man denke nur an „Quadrophenia“) und in Militärbedarfsläden in der ganzen westlichen Welt verkauft wird, ist einer der unbestrittenen Könige der Mäntel. Unser heutiges Thema ist jedoch eine viel bescheidenere, unauffälligere Version des Parkas.
Der Mountain Parka, dessen Ursprünge bis in den Zweiten Weltkrieg zurückreichen, ist eine der bekanntesten Oberbekleidungssilhouetten aller Zeiten. Der Begriff „Mountain Parka“ kann auf unterschiedliche Weise interpretiert werden, aber für die Zwecke dieses Artikels beziehe ich mich auf eine Jacke mit Kapuze, Reißverschluss und vier Taschen, die isolierende Eigenschaften haben kann oder auch nicht.
Wir reisen zurück in die 1970er Jahre und denken an Holubar, Sierra Designs und das frühe „braune Label“ von The North Face. Wir denken aber auch an die zunehmende Beliebtheit von Aktivitäten wie Klettern, Wandern und Geländefahrten. Der Mountain Parka ist dabei, bei Wanderungen durch die Berge und sogar bei der Abwehr der Meeresbrise an der Nordseeküste.
In auffälligen Farben wie Burnt Orange oder leuchtendem Teal war er ein Kleidungsstück, das nicht nur die technologische Zusammensetzung von Outdoor-Ausrüstung vorantrieb, sondern auch zu einem bekannten Stück Oberbekleidung für alle Lebensbereiche wurde. Durch sein einfaches und funktionelles Design eignet er sich für alle Arten von Aktivitäten.
Die Geburt der M-1941 Field Jacket war der Katalysator für diese Entwicklung, aber ihr etwas jüngerer Bruder, die M-1943 Field Jacket, sollte nicht nur die Militäruniformen, sondern auch die moderne Herrengarderobe nachhaltig beeinflussen. Sie hatte eine Knopfleiste, vier Taschen (zwei auf der Brust und zwei auf der Hüfte), ein optionales gepolstertes Innenfutter, eine abnehmbare Kapuze und war aus einem strapazierfähigen Baumwollstoff gefertigt. Doch während dieses olivgrüne Rüstungsteil entwickelt wurde, arbeitete die US-Armee auch an einer einzigartigen Jacke für ihre Gebirgsjäger, um die Soldaten bei alpinen Einsätzen zu unterstützen.
Die „Jacket, Mountain“ basierte auf einem ähnlichen Design wie die M-1943 Field Jacket, wies jedoch eine Reihe zusätzlicher Merkmale auf. Die Gebirgsjacke verfügte über eine angesetzte Kapuze (die in einer versteckten Tasche an der Oberseite der Jacke verstaut werden konnte), einen Dreiviertel-Reißverschluss an der Vorderseite, eine große Reißverschlusstasche auf der Rückseite der Jacke, die es den Soldaten ermöglichte, bei kurzen Einsätzen auf einen Rucksack zu verzichten, einen externen Gürtel, der um die Taille der Jacke verlief, und ein integriertes Gurtsystem, das schwere Lasten in der Rückentasche stützen und dafür sorgen sollte, dass die Jacke während des Gefechts ihre Position am Soldaten behielt.
Die Mountain Jacket wurde von Firmen wie Goodall Co., Perry Sportswear Co. und Rogol Mfg. Co. hergestellt und ist heute ein sehr begehrtes Kleidungsstück. Die Bergjacke, die nur in kleinen Stückzahlen hergestellt und von Kampfeinheiten wie der First Special Service Force (FSSF) und der Tenth Mountain Division getragen wurde, ist ein unbesungener Held des Zweiten Weltkriegs, der in den Nachkriegsjahren die Weichen für bedeutende Entwicklungen in der Oberbekleidung stellte, deren Auswirkungen wir noch heute erleben.
In den 1950er und 60er Jahren waren in den USA die Arbeitslosigkeit und Inflation niedrig, die Löhne hoch und die Mittelschicht hatte mehr Geld als je zuvor. Es war eine Zeit, in der es noch nie so viel zu kaufen gab, so dass sich Familien mit Freizeitaktivitäten, neuen Hobbys und Interessen beschäftigten. Die freie Natur wurde zu einem beliebten Spielplatz der amerikanischen Mittelschicht. Camping und Wandern wurden zu Familienbeschäftigungen, während Outdoor-Aktivitäten wie Klettern und Angeln ein exponentielles Wachstum erlebten, da sie sich vom Hobby zum Sport entwickelten.
In Verbindung mit den Fortschritten in der Bekleidungsindustrie, die durch die Kriegsjahre vorangetrieben wurden, verfügten viele Amerikaner nun über die Mittel, kleine Unternehmen zu gründen und über die Technologie, um neue Produkte zu entwerfen und zu entwickeln. In den folgenden dreißig Jahren entstand eine ganze Reihe von Outdoor-Marken wie Chouinard Designs (später Patagonia), Gerry, Holubar, MSR, REI, Sierra Designs und The North Face. Viele dieser Unternehmen begannen jedoch nicht mit der Herstellung von Bekleidung, sondern von Outdoor-Ausrüstung wie Zelten und Schlafsäcken. Einige dieser Marken verschwanden später, während andere zu globalen Kraftpaketen wurden.
Aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie wurden in einer Ära geboren, in der die Outdoor-Bekleidung eine beispiellose Entwicklung durchmachte, deren Auswirkungen wir noch heute erleben. Man muss sich nur den Outdoor-Trend ansehen, der die Modeindustrie in den letzten Jahren im Sturm erobert hat.
Der Original Mountain Parka
Wir haben jetzt schon viel über den Mountain Parka gelernt, aber wer kann für sich in Anspruch nehmen, das Original entworfen zu haben? Die Zeitachse ist nicht ganz klar, aber der Outdoor-Autor und Ausrüstungsexperte Bruce Johnson behauptet, dass Alice Holubars „herausragende Innovation der erste echte Mountain Parka war. Ihr NP-22-Shell-Kleidungsstück, das zu Recht Kultstatus genießt, war mindestens zehn Jahre älter als der berühmte 60/40-Parka von Sierra Design“.
Die 1946 von Alice und Roy Holubar gegründete Marke ist für eine Reihe von bahnbrechenden Entwicklungen bei Zelten und Schlafsäcken für den Bergsport bekannt. Ursprünglich in Boulder, Colorado, ansässig, stellte Holubar einen Großteil seiner Ausrüstung für den Einzelhandel selbst her, bot aber auch Bausätze zum Selbstnähen an, bei denen der Kunde direkt bei Holubar einen Bausatz kaufen konnte, um sich seinen eigenen Mountain Parka zu nähen. Obwohl es sich dabei um eine recht kurzlebige Neuheit handelte, war dies damals ein bemerkenswertes neues Modell des Direktverkaufs an den Verbraucher.
Aber der eigentliche Ruhm der Marke sollte erst später kommen, als sie den orangefarbenen Mountain Parka lieferte, der von Robert De Niro in dem Kultfilm „The Deer Hunter“ (dt. „Die durch die Hölle gehen“) von 1978 getragen wurde. Dieser Moment katapultierte die Marke (und das Kleidungsstück) ins Rampenlicht und festigte den Ruf des Mountain Parka als kultiges, klassisches Kleidungsstück.
Sierra Designs ist es jedoch auch zu verdanken, dass der Mountain Parka in den späten 60er und frühen 70er Jahren der breiten Masse bekannt wurde. Sierra Designs wurde 1965 von Bob Swanson und George Marks mit dem Grundsatz gegründet, dass alle Menschen eine gute Ausrüstung für die Erkundung der Natur verdienen und entwickelte eine Reihe von Outdoor-Innovationen, die noch heute verwendet werden.
Nachdem sie sich 1963 in Berkley kennengelernt hatten, bündelten Swanson und Marks ihre jahrelange Erfahrung in der freien Natur und steckten sie direkt in die Ausrüstung, die sie produzierten. Der 60/40 Mountain Parka ist zweifelsohne das ikonischste Produkt der Marke und alte Exemplare sind auch heute noch sehr gefragt.
Von großen Marken wie The North Face, Pendleton, Eastern Mountain Sports und Woolrich bis hin zu heute nicht mehr existierenden Labels, die 1950er bis 1970er Jahre waren eine Zeit der unglaublichen Entwicklung von Outdoor-Ausrüstung. All diese Marken (und noch andere mehr) versuchten sich daran, ihre eigene Version des Mountain Parka anzubieten, mit subtilen Anpassungen hier und da.Aber alle zusammen trugen sie dazu bei, dass das Kleidungsstück zu einer Ikone wurde. Als Hommage an eines der besten Oberbekleidungsstücke findet ihr hier Beispiele für den Mountain Parka. Von traditionellen Versionen wie Battenwear oder Crescent Down Works bis hin zu eher militärisch inspirierten Silhouetten wie Engineered Garments – sie alle bleiben den Designprinzipien des Originals treu.
