Bonjour les amis du blog,

um mal die sprachliche Einleitung zu dieser Markenvorstellung zu bekommen. Heute wollen wir euch mit Chevignon einen Klassiker aus den 80er Jahre und frühen Neunzigern vorstellen, welcher auch aktuell für viele ein „must have“ darstellt und somit einen festen Platz im Kleiderschrank-Portfolio einnimmt.

Der Franzose Guy Azoulay gründete das Unternehmen in meinem Geburtsjahr 1979 und ließ sich dabei von den Fliegerjacken der US Airforce inspirieren. Die ersten Modelle sind auf der Basis von gebrauchten französischen Armeejacken entstanden, welche von ihm aufgekauft, überarbeitet und veredelt wurden. Seine Kreationen fanden sofort einen breiten Markt an Abnehmern und die Bestände an alten Armeejacken war relativ schnell erschöpft. Aus diesem Grund muss Guy Azoulay einen Weg finden, welches ihm ermöglichte neues Leder in einen Vintage-Look zu verwandeln. Letztlich sollte die Stonewash-Technik die Lösung sein, welches sich bereits in der Jeansbearbeitung bewährt hatte. So stellte „Der Spiegel“ bereits 1982 in einem seiner Artikel folgerichtig fest: „Der Second-hand-Appeal trügt. Zumeist handelt es sich um nagelneue Fabrikate, die künstlich und mit viel Mühe auf alt und verschlissen getrimmt wurden.“, wobei der Verfasser des Artikels Schäbige Pracht scheinbar kein besonders großer Freund des Trends gewesen ist.

Die Welt der Mode, die Menschen auf der Straße und insbesondere die Subkulturen fanden allerdings ihren Gefallen an den ausgefallenen Bomberjacken, welche besonders für junge Männer zum Statussymbol geworden ist. Spätestens 1986 durch den Filmhit „TopGun“ dürfte wohl fast jeder junge Mann davon geträumt haben mit der rassigen Blondine seiner Wahl auf dem Sozius durch die Welt zu cruisen. Die Fliegerjacke hätte dabei natürlich in echt wie im Film nicht fehlen dürfen. Auf der anderen Seite wurden die Chevignon-Jacken nicht nur besonders beliebt bei den bereits benannten Personen, sondern erfreuten sich auch einer gewissen Beliebtheit bei den Straßengangs, welche aber eher weniger dazu neigten sie im Laden zu kaufen. Der Schreiber dieser Zeilen kann sich noch selber sehr gut daran erinnern, dass sich die Jugend aus den wohlbehütenden Vororten von Frankfurt nur sehr ungern in der neuen Chevignon-Jacke nach Frankfurt damals getraut hatte. Die Sorge spielte dabei immer mit, dass man einer Straßengang wie der früher berüchtigten „Türkisch Power Boys“, „Club 77“ oder „La Mina“ in die Hände fallen könnte, welche kurz Prozess macht und sich nimmt was sie will. Mit Abstand sei mal dahin gestellt, dass es damals wirklich so krass gewesen ist, aber auch Geschichten und Legenden reichen manchmal aus, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Allerdings wird es sicher auch das ein oder andere Opfer gegeben haben, welches ohne Jacke die Straße in Frankfurt verlassen hat.

Und natürlich waren die Jacken von Chevignon auch im Stadionumfeld omnipräsent gewesen. Ihr müsst euch vorstellen, dass die Marke einfach das Ding, wie vermutlich Stone Island vor Jahren in England, war. Auch das Preisniveau war ungefähr ähnlich. Für einen „Hochkaräter“ von Chevignon musste man bis zu 800,- DM hinlegen. Das ist heute in € umgerechnet immer noch eine Menge Holz, aber damals war das einfach ein kleines Vermögen gewesen. Gern getragene Modelle waren die gleichen Modelle, die auch auf Frankfurts Straßen populär waren: Cosmos, Teddy oder die klassische Daunenjacke. Die heißen Teile waren über diverse Serien mit klangvollen Namen aufgeteilt, die mir heute immer noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern: Bay Winds, Togs, Chevignon Sport und viele mehr.

Was bis heute geblieben ist, ist der typische Chevignon-Stil, welcher immer noch eine gewisse männliche Stärke und Verwegenheit symbolisiert und somit seine Liebhaber und Zielgruppe findet, wenn es um die klassischen Fliegerjacken geht. Ein weiterer beliebter Klassiker aus dem Hause Chevignon ist die Modell-Serie Togs Unlimited, welche sich durch die Verwendung von Daunen auszeichnete und somit eine modische Alternative zur Fliegerjacke in den kalten Phasen des Jahres darstellt. Über die Jahre sollte das Sortiment noch einige weitere Ergänzungen erfahren, was dazu führte, dass das Sortiment am Ende fast alle modischen Bereiche abdeckte.

Ähnlich wie die Hooligans aus den Stadien, verschwand auch Chevignon auch irgendwann von der Bildfläche. Die wirtschaftliche Delle der 90er-Jahre in Frankreich sollte dabei auch vor der Marke Chevignon keinen Halt machen. Letztlich wurde das Unternehmen von einem französischen Konsortium geschluckt, was sich allerdings positiv auf den Fortbestand der Marke auswirkt. Mittlerweile wurde Chevignon ein Teil der französischen Unternehmensgruppe Vivarte mit Sitz in Paris, welche sich darauf besinnt hat die Marke Chevignon wieder exklusiver am Markt positionieren. Bezeichnet dafür, dass das Kerngeschäft von Vivarte im Betrieb von exklusiven Schuhgeschäften zu finden ist. Der offizielle Vertrieb und Verkauf von Chevignon-Bekleidung ist daher heute auf eine überschaubare Anzahl von Einzelhändlern in Deutschland begrenzt.

Freunde von modischen Flieger-, Leder- und Daunenjacken sind bei Chevignon auch heute noch gut aufgehoben. Schaut einfach mal im Internet oder beim Einzelhändler in der Nähe vorbei, wenn ihr etwas zeitloses und exklusives für den Kleiderschrank sucht. Falls wir euer Interesse an Chevignon geweckt haben sollte, findet ihr zum Beispiel bei Terrace TINT eine kleine Auswahl an aktuellen Kleidungsstücken und neuinterpretierten Klassikern. Bilder der aktuellen und kommenden Saison haben wir für euch diesen Artikel beigefügt. Viel Spaß beim Stöbern 🙂

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Source: Chevignon