Montag 02. November 2015 | Uhrzeit 18:30h| Zuschauer 7.800 | Tivoli Stadion Tirol

Gude Sapeuristen,

eure Redaktion scheute weder Zeit, Mühen noch Kosten, um für euch beim brisanten Westderby in der zweiten Spielklasse Österreichs vor Ort zu sein. Okay ein wenig Eigeninteresse war natürlich auch vorhanden, aber das könnt ihr euch sicherlich denken.

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Kurz zur Historie des Spieles sei euch gesagt, dass das letzte Derby zwischen den wackeren aus Innsbruck und den violetten aus Salzburg bereits über 10 Jahre zurück lag. Bedauerlicherweise muss man wohl aktuell auch davon ausgehen, dass die nächste Spielzeit mit einem Derby wohl mindestens genauso lange auf sich warten lassen könnte. Während der Innsbrucker scheinbar auf dem besten Weg in die erste Liga ist, könnte die Reise der Salzburger nun ein jähes Ende finden, weil der finanzielle Hintergrund nicht mehr ausreichend ist. Ein Umstand welcher sicherlich traurig wäre, aber der Vorfreude im Lager der Grün-Schwarzen keinen Abbruch tat.

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Das letzte Aufeinandertreffen war übrigens ein Geisterspiel, welches unter Ausschluss der Öffentlichkeit in Schwanenstadt stattfand. Dieses Mal sollte die Vorfreude jedoch groß sein, denn es hatten sich 1.000 Gästefans aus der Mozartstadt für den Montagabend an der Inn angekündigt. Im Laufe des Tages verwandelte sich allerdings die Vorfreude in Ernüchterung, weil die erwartete Invasion aus Salzburg ausbleiben sollte. Die Gründe dafür können nur spekulativ in den Raum geworfen werden, aber vielleicht war es tatsächlich die dramatische Entwicklung im dortigen Verein.

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Im Stadion selber konnte endlich mal wieder sehr gut gefüllte „Nord“ in Aktion beobachtet werden, welche einiges Leuchteffekten und grünen Rauch zu bieten hatte. Der Höhepunkte der Liebesbekundungen an die kleine Abordnung aus der Mozartstadt war ein brennendes Schweinekostüm am Galgen, welches hinter dem Tor in Flammen aufging. In unseren Gefilden wäre wohl bereits zu diesem Zeitpunkt das Spiel abgebrochen worden und heute würde bereits die Task Force „Schweinekostüm“ darüber sinnieren, ob man es generell Fußballfans untersagen sollte bekleidet ins Stadion zu gehen und über „eine neue Qualität der Gewalt“ zu schwadronieren.

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Das Team aus Salzburg zeigte auf jeden Fall mehr Biss als sein Anhang und konnte so unter der Leitung von Jörn Andersen ein 1:1 – Unentschieden für sich verbuchen. Der einheimische Anhang wollte sich auch nicht lumpen lassen und versuchte deswegen noch mal zur persönlichen Verabschiedung an den Gästesektor zu kommen. Die nette Rennerei sollte leider ohne nennenswerten Erfolg bleiben.

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Die eigene Abreise in die heimischen Gefilde sollte sich allerdings auch leicht verschieben, weil der mit Weitsicht ausgesuchte Parkplatz nicht nur fast in Salzburg gelegen war, sondern eben auch von jenen genutzt wurde. An dieser Stelle einen dicken Applaus an unseren Fahrer! Daher zogen wir es vor die ominöse Parking-Area zu betreten, welche sich im benachbarten Wohngebiet befand. Lediglich eine Salzburger Autobesatzung lieferte den ganz großen Auftritt mit quietschenden Reifen und der Tatsache beinah einen SKB über den Haufen gefahren zu haben. Der heiße Reifen dürfte daher wohl noch ein rechtliches Nachspiel haben. Ganz zu schweigen von dem Schlagstockeinschlag auf der Motorhaube.

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Das abschließende Fazit kann daher wohl nur lauten, dass dieses Derby nicht sterben darf, aber beim nächsten Mal die Teilnahme der violetten Szene wünschenswert wäre. Denn nur so ist es ein echtes Westderby. Dies gilt aber auch umgekehrt für einen zukünftigen Gegenbesuch der Tiroler in Salzburg.

Vilbelmaggus

photo source: ultras-tifo.net, wackerfans