Der Brexit hat nur Nachteile mit sich gebracht. Das ist sicherlich kein Geheimnis und wenn man es mal ganz subjektiv betrachtet, vor allem für uns Football Casuals. Kein schneller und kostengünstiger Zugriff auf den Heimatmarkt mit all den Specials und Collabos, die es bei uns nicht zu kaufen gibt. Hier reiht sich nun auch die folgende Kooperation von Fracap und HIP, früher bekannt als The Hip Store, aus Leeds ein. Herrliche Boots aus Italien, die exklusiv für den Store hergestellt wurden.
Für die aktuelle Wintersaison hat sich HIP mit den Italienern von Fracap zusammengetan, um eine Auswahl an maßgeschneiderten Farbkombinationen mit einzigartigen Obermaterial-, Sohlen- und Hardwarekombinationen zu entwickeln. Die Briten hatten das Vergnügen, die Fracap-Fabrik in Monteroni in Italien zu besuchen, um sich den Herstellungsprozess der Kollektion anzusehen und sich mit den Experten vor Ort auszutauschen. So trafen sie sich mit den Schuhmachern Antonio und Michele Cappello, die das Label in dritter Generation führen, und ihrem Team in der historischen Heimat des Labels.
Fracap ist ein italienisches Familienunternehmen, das über Generationen hinweg geführt wird und seinen Wurzeln immer treu geblieben ist. Die Ursprünge des Labels gehen auf das Jahr 1908 zurück, als der Großvater der Familie, Antonio Capello, zum ersten Mal ein Paar Schuhe in Handarbeit herstellte. Obwohl das Unternehmen geschlossen wurde, als Antonio in den Ersten Weltkrieg zog, erwarb es sich den Ruf, langlebige und widerstandsfähige Schuhe zu fertigen.
Der italienische Hersteller entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhunderts ständig weiter: erstens, als Antonios Söhne in den 1940er Jahren das Unternehmen übernahmen und mit neuen Designs und Rahmentechniken experimentierten, und zweitens, als die nächste Familiengeneration eine Militärkollektion für die italienische Armee und Luftwaffe entwarf.
Noch heute hat Fracap seinen Sitz in Monteroni, einer kleinen Stadt in Apulien, wo der Großvater das Unternehmen gegründet hatte. Damals wurde die Gegend „scarpa pulita“ (sauberer Schuh) genannt, was auf das handwerkliche Schuhhandwerk anspielt, für das sie bekannt geworden war. Die Ansiedlung von Produktion und Design in Monteroni hat es Fracap ermöglicht, „die Energie und Schönheit unseres Ortes in den Schuhen zu verbreiten, die wir mit unseren Händen herstellen“.
Wenn ich ehrlich bin, entfachten die Twins von CasualCo hier wieder mal einen kleinen Trend, in dem sie und ihre Entourage bei Fotoaufnahmen immer wieder den Fracap M120 trugen. Glaube das war 2014-2015 und ich hatte damals noch nie etwas von dieser Firma, geschweige denn dem Modell gehört. Ich war von der Silhouette direkt fasziniert gewesen und bin jeden Winter erneut am überlegen: Red Wings Moc Toe oder M120? Bisher kamen der Europapokal oder Autoreparaturen immer dazwischen 😎
Fracap und HIP präsentieren direkt neun unterschiedliche Ausführung von wiederum unterschiedlichen Modellen des italienischen Traditionshauses. Normalerweise ist der Magnifico M120 oder der Magnifico M120 Roc Boot mein großer Favorit. Natürlich ist der M120 auch bei dieser Collabo direkt in drei verschiedenen Farbvarianten vertreten, nur gefällt mir hier ehrlich gesagt die weiße Sohle überhaupt nicht.
Nicht nur aus diesem Grund ist der sogenannte Monkey Boot, bei Fracap heißt er R200, der Boot bei dem ich zuschlagen würde. Sehr smart umgesetzt und kommt direkt in zwei starken Colorways.
Der sogenannte Monkey Boot wurde im Zweiten Weltkrieg von der tschechoslowakischen Armee als Standardmodell getragen und zeichnete sich durch seine Haltbarkeit, Praktikabilität und durch die Tatsache aus, dass er in der Herstellung preiswert war. Den Namen verdankt der Stiefel der Legende nach alleine der Tatsache, dass die Soldaten mit ihnen mühelos klettern konnten, wohingegen die hohen Stiefel sie in der Bewegung eingeschränkt hatten.
Nachdem der Monkey Boot dann einige Jahrzehnte verschwunden war, hauchten ihm die Mods in den Sechzigern ein neues Leben ein. Der Stiefel wurde schnell neben der Harrington Jacke oder Parka zum Bestandteil des Looks, der später in den 1970er und 1980er Jahre dann auch von den Skinheads, Punks und Studenten übernommen wurde.
Die neun Collabo Modelle, natürlich allesamt handmade in Italy, sind bereits über HIP erhältlich. Die Preisrange könnt ihr in den ähnlichen Gefilden wie andere Boots dieser Art und Güte erwarten.
Source: Fracap