Die Celtic Punk Band aus Quincy in Massachusetts gehörten bei den vorangegangenen Generationen der Stadiongänger sicherlich zu den ganz großen Lieblingsbands. Bestimmten doch Punk, Oi! und Britpop die Playlisten vor dem Einzug des Deutsch-Rap.
Dropkick Murphys‚ elftes Werk ist ein Liebesbrief an die erholsamen Kräfte der Musik. Voller Witz, Wärme und ihrem Markenzeichen, dem rauen Gesang, knüpft es geschickt an ihre frühen Tage an, in denen sie zu The Clash und Sham 69 abrockten.
Turn Up That Dial ist eine kraftvolle Erwiderung gegen all diejenigen, die diese Bar-Helden beschuldigten, sich zu stark kommerzialisiert zu haben. Kurz gesagt: Ken Casey und seine Murphys meinen es immer noch verdammt ernst.
Vermutlich seit dem Album „The Meanest of Times“ von 2007, hat die Band nicht mehr so aufgeheizt geklungen. Und ganz geradeaus gesagt, die Dropkick Murphys wissen immer noch wie man rockt, wobei Tim Brennan erneut seine Vielseitigkeit herausstellt.
Elf Songs, die eine Mischung aus fröhlichem Punk-Rock, augenzwinkerndem Spaß und einigen tief empfundenen Klageliedern sind. „L-EE-B-O-Y“ und „Middle Finger“ erhöhen das Tempo, während sie absichtlich den Ton senken. Und ‚Mick Jones Nicked My Pudding‘ ist eine lustige Salve von kopfschüttelndem, schnörkellosem Oi-Punk. „Chosen Few“ nimmt Trump, Covid und die Unruhen in ihren Heimatstaaten aufs Korn.
„Middle Finger“ macht genau das, was der Titel sagt, es zeigt allen und jedem den Mittelfinger in einer beschwingten, fröhlichen Art mit einem netten kleinen Kick. Das Album ist bereits am 30. April 2021 erschienen und der gebotene Celtic Punk macht endlich mal wieder richtig Spaß.
Wenn ich richtig im Kopf habe, werden die Dropkick Murphys gemeinsam mit den Broilers auf eine kleine Festivalreise gehen. Das passt wie Arsch auf Eimer, nicht nur weil beide bereits gemeinsam auf Tour waren, sondern weil beide Bands dieses Jahr zwei großartige neue Alben veröffentlicht haben.