Am Donnerstag packten wir unsere Taschen. Keine Sonnenbrillen diesmal, aber Augenringe – die waren tief genug, um jeden Hinterhof im Frankfurter Bahnhofsviertel zu überdecken. Wir sind unterwegs „Im Namen der Etikette und Stils von der Tribüne und dem einzig wahren Evangelium: Fußball und Liebe.“ So zumindest der Plan.
“It’s 106 miles to Chicago. We got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it’s dark and we’re wearing sunglasses.”
Dänemark rief, und wir antworteten. Ein „Football Community Event“ stand an, mit den „Besten der Besten“ aus der Welt der Fußballkultur und Liebhabern von einzigartigen Trikotdesigns. Ziel: das Länderspiel Dänemark gegen Spanien. Unser Gastgeber Hummel arbeitete gemeinsam mit HALO für das Spiel an einem einzigartigen Trikot und Apparel-Linie.
Erster Halt: Billund – Heimat von Lego. Ein Cityflieger spuckte uns aus wie eine schlechte Punchline. Von dort aus ging es mittels Shuttle weiter zum Headquarter von Hummel nach Aarhus, der lebendigen Universitätsstadt an der Ostküste Jütlands. Das kreative Zentrum des Sportbekleidungsherstellers liegt direkt im alten Hafen in dem alte Backsteingebäude sehr ästhetisch mit moderner Architektur kombiniert werden.
In Gesprächen mit CEO Lars Stentebjerg und anderen Führungskräften erfuhren wir, wie tief Hummel in der dänischen Kultur verwurzelt ist. Als offizieller Ausrüster der dänischen Nationalmannschaft und vieler lokaler Vereine genießt die Marke eine besondere Popularität. Besonders beeindruckten uns die Einblicke der Abteilungen für Lifestyle & Performance, Design und Partnerschaften mit Profi-Clubs. Der erste Tag stand im Zeichen des Austauschs, der Materialentwicklung und einer kleinen exklusiven Vorschau auf die kommende Saison.
Am Abend überraschte uns das Hummel-Team mit einem außergewöhnlichen Dinner: Stadionklassiker wie Fish & Chips und Hot Dogs wurden in Form von Fine Dining kredenzt. Dazu gab es ein Jersey-Quiz, bei dem wir die Teams, Länder und Saisons der gezeigten Trikots erraten mussten – ein unterhaltsamer Abschluss des ersten Tages, bei dem man sein Fußballwissen abrufen konnte. Bevor wir nach einem langen Tag endlich in unser Bett fallen konnten, musste noch auf schmerzhafte Weise die Erfahrung gemacht werden, dass man in Skandinavien ist. Drei Schlucke Bier an der Hotelbar – 9 Euro, Baby. Skandinavien ist kein Ort für schwache Nerven oder dünne Brieftaschen.
Am nächsten Morgen? Kein Sonnenaufgang, nur ein Bus, der uns durch die Dunkelheit zog. Die imaginären Sonnenbrillen blieben auf, auch wenn wir nach Aarhus‘ Flughafen schlichen. Sicherlich nicht die beste CO²-Bilanz aber geografisch absolut nachvollziehbar. Aufgrund der Meeres-Kanäle an der nordöstlichen Landesseite, wäre die Anreise per Pe-ka-we oder Zug quasi fast über Flensburg erfolgt. In der Luft blieb keine Zeit für eine Pause – schon waren wir wieder unten.
Am Kopenhagener Flughafen ging es direkt mit einem Bus in Richtung Stadtzentrum. Im ersten Stopp, einem Sportgeschäft, bestaunten wir die Hummel x HALO x DBU-Trikots und Apparel-Linie. Besonders der HALO Store begeisterte uns mit spannenden Designs, die hoffentlich bald auch in Deutschland verfügbar sein werden.
Weiter ging es in die Freistadt Christiania, ein selbstverwaltetes Viertel in Kopenhagen, das seit seiner Gründung 1971 ein Symbol für Freiheit und Kreativität ist. Nach einer kurzen Erkundung erwartete uns im Kino „Byens Lys“ eine Stärkung mit Smørrebrød und lokal gebrautem Bier. Lars begrüßte uns erneut, bevor Christian Stadil, der Hummel-Inhaber, und David Bruce vom Sunderland AFC die Bühne übernahmen. Auch ein Vertreter des Christiania SC berichtete bewegend über die Herausforderungen, mit denen die Freistadt aktuell konfrontiert ist und führte uns durch das Viertel. Die Einladung geistbefreiende Mittel an der Bar zu erwerben nahmen wir nicht in Anspruch was sich später am Abend noch als Fehler erweisen sollte.
Der krönende Abschluss der Reise fand im Stadion „Parken“ statt, wo wir das Nations-League-Spiel zwischen Dänemark und Spanien verfolgten. Obwohl die Nations League wirklich niemand braucht, konnte Mark endlich den fehlenden Ground in Kopenhagen kreuzen. Basti fühlte sich jedoch im Wechselbad der Gefühle nach dem man noch mit Schaumwein begrüßt wurde, aber im Verlauf des Abends immer mehr vom Sicherheitspersonal des Stadions verboten bekam. Ein harter Kontrast zum Mittagsprogramm in Christiania.
Einen herzlichen Dank geht an Hummel für diese Einladung und die Offenheit, ihre Visionen und Werte mit uns zu teilen. Das war ganz groß und immer sehr sympathisch. Die Reise war nicht nur ein Blick hinter die Kulissen, sondern auch eine Gelegenheit, andere Fußball-Enthusiasten kennenzulernen – von Mundial über Copa90 bis hin zu Cult Kits. Es war eine unvergessliche Erfahrung, die uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Ganz herzlichen Dank vor allem an Nicolai und Phil! Ihr habt uns ein sehr spannendes Programm gebastelt und meldet euch bitte, wenn ihr mal in der Nähe von Frankfurt sein solltet.
Cheers!
Mark und Basti für Sapeur OSB
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