Mitte März erscheint ein neuer Film auf Netflix, der sich der vermutlich letzten (über)lebenden Subkultur widmet: den Ultras.

Netflix veröffentlichte bereits im Februar den offiziellen Trailer zum Film ULTRAS, den man aktuell nur in italienisch oder mit englischen Untertiteln finden kann. Bei dem Film handelt es sich um ein Werk von Francesco Lettieri, der eine fiktive Gruppe der neapolitanischen Ultràszene in den Mittelpunkt setzt.

Zur Story
ULTRAS spielt in einem realen und zeitgenössischen Neapel und erzählt das Leben der Gruppe aus der Sicht von Sandro, dem historischen Capo der Gruppo Apache.
Er hat sein ganzes Leben dem Lebensstil in der Kurve gewidmet und in den Dienst seiner Gruppierung gestellt. Dies brachte ihm zwar auf der einen Seite den Respekt seiner Leute, aber auf der anderen Seite auch Probleme mit den Strafverfolgungsbehörden ein.
Mit knapp 50 Jahren ist er immer noch der Capo und führte seine Gruppe in einem Leben von Gewalt und Zusammenstößen und lebt in einer Welt voller Leidenschaft und unerschütterlicher Werte. Aber jetzt, da ihm ein Daspo (dt. Stadionverbot) daran hindert, sich der Kurve und seiner Gruppe zu nähern, beginnen all diese Werte, die zuvor sein Leben bestimmt hatten, zu wanken. Er spürt zum ersten Mal das Bedürfnis von einem normalen Leben, nach einer Beziehung, vielleicht sogar einer eigenen Familie.
Ein weiterer Protagonist ist Angelo. Der Sechzehnjährige versteht die „Apachen“ als seine Familie und Sandro als seinen Capo, der den Platz seines Bruders Sasà eingenommen hatte, der Jahre zuvor bei Zusammenstößen auf einer Auswärtsfahrt ums Leben gekommen war.

Regisseur Lettieri im Gespräch mit „Angelo“

Der Film von Francesco Lettieri behandelt die Rituale der Freundschaft, der Stadionkultur, den Kontrast zwischen den Generationen innerhalb der Gruppo „Apache“ und den täglichen Umständen, mit denen man umzugehen hat. Die Geschichte des Films ist von den letzten Wochen einer Seria A-Saison und einer unvermeidlichen Begegnung mit dem Schicksal geprägt.
ULTRAS wird in einigen ausgewählten Kinos ab dem 09. März in Italien zu sehen sein, bevor er dann am 20. März 2020 in Netflix veröffentlicht wird.

Lettieri, der 1985 in Neapel geboren wurde, drehte mehrere Kurzfilme, bevor er dank seiner Musikvideos auch einem größeren Publikum bekannt wurde. Gerade die Arbeiten mit dem um stets seine Anonymität besorgten Musiker Liberato, zeigen immer wieder Graffitis oder Murals der Ultras aus Neapel. So ist es auch kein Wunder, dass er gemeinsam mit dem Künstler an dem Soundtrack zu seiner Filmpremiere gearbeitet hat. Bereits beim Trailer wurde beispielsweise die Single „We come from Naples“ von Liberato verwendet.

Was man von solchen Filmen allgemein zu halten hat, weiß man trotz einer gewissen Skepsis im Vorfeld, dann doch immer erst, wenn der Abspann über den Fernseher flimmert. Genau aus diesem Grund wollten wir euch ULTRAS von Francesco Lettieri bei uns vorstellen. Ob das Ergebnis dann „Sehenswert“ lauten wird, wissen wir dann alle spätestens ab dem 20. März 2020.