London rief alle adidas ZX Enthusiasten an die Themse und auch wir sollten diesem Lockruf folgen. Ein Wochenende auf der Insel in Verbindung mit Shopping, Pub und einer Überdosis Drei Streifen Madness, waren für uns die richtigen Rahmenbedingungen, um dem Alltag zu entfliehen.

Vergangenen Freitag kletterten wir nach Feierabend in die irische Harfe und ein paar Stunden später, verabschiedeten wir den Tag nahe Hyde Park mit indischen Essen und englischen Cider. Am Samstag ging es dann auch recht früh über Paddington Station zum Regency Café, wo wir uns erst einmal ein Full English Breakfast gönnten. Das Art Deco Café gehört zu einem meiner Orte, die ich immer gerne besuche, wenn ich an der Themse zu Gast bin. Das Café ist 1946 eröffnet worden und war Drehort von verschiedenen BBC Serien und Kinofilmen. Hier besonders Layer Cake mit Daniel Craig zu erwähnen. Das Regency Café ist absolut Kult, ist aber eher als ein Mix aus Kantine und Frühstückscafé zu verstehen. Erwartet also bitte keine Tischdecke oder keinen Deko Schnickschnack.

Mit einem Uber starteten wir in Richtung Soho und checkten in und um der Carnaby Street die „szenetypischen“ Stores wie C.P. Company, Ben Sherman, Fred Perry, Barbour, size?, End, Oi Polloi, etc. Da wir zu unserer großen Überraschung kein offenes Pub fanden, waren wir dann auch schon Punkt 12 Uhr bei der ZX – The Roots of Running Ausstellung in der Earlham Street. Für alle Drei Streifen Enthusiasten war das hier der Place to be. In Vitrinen, auf Säulen und Regalen wurde hier ein fantastischer Überblick über die adidas ZX Serie geboten.

1984 – das Jahr, das den Titel des Klassikers von George Orwell trägt, brachte eine Vielzahl von technologischen Durchbrüche, die die Welt nachhaltig verändern sollten. So wurde beispielsweise der erste Laserdrucker und die erste CD-ROM der Welt vorgestellt. Aber auch Adidas nutzte diese kreative Ära und präsentierte ein Programm, dass die Welt der Laufschuhe neu darstellen und dominieren sollte. Die Rede ist selbstverständlich von der adidas ZX Serie. 
Das Konzept hinter ZX entstand aus der Motivation und dem Wunsch von adidas, eine Kollektion von Laufschuhen zu kreieren, die alle Anforderungen der Läufer abdeckt. Vom Geländelauf, für die Straße, vom Jogger bis hin zum Langstreckenläufer, es sollten alle ihre eigene Schuhlösung in der adidas ZX Kollektion finden können. 
Die Schuhe wurden im adidas-Werk Scheinfeld entwickelt und man begann 1984 mit der Produktion der Hunderter Modelle. Nach den Olympischen Spielen von 1988 erstreckte sich die Kollektion dann auch auf die Tausender Nummern. Diese Zeit brachte so viele Durchbrüche bei den Sport- und Laufschuhen, die schließlich in der Soft Cell- und vor allem in der Torsion-Technologie gipfelten. Diese Erfindungen und Kreationen ziehen bekanntermaßen auch heute noch viele Fans an, die die Runner als Designklassiker huldigen.

Die Ausstellung in London war in drei Teile aufgeteilt

  • ZX Three Digits Serie
  • ZX Four Digit Series Torsion
  • ZX Legacy Models.

Für mich stand vor allem der adidas ZX 500 im Fokus. Mein absolutes Lieblingsmodell und ich war wohl so fasziniert gewesen, dass ich von den ausgestellten Schuhen fast gar keine Fotos gemacht hatte. Neben dem 500er war dann natürlich auch der legendäre adidas aZX – Jacques Chassaing & Markus Thaler – ZX 8000 ein absoluter Blickfang, den ich zuvor nie live sehen konnte. Aber auch die Preview auf den adidas ZX 4000 Consortium und den adidas ZX 10000 sind hier ebenfalls zu nennen. Da warten richtige Kracher auf die ZX Lovers. Insgesamt wurde ein Füllhorn mit drei Streifen geboten und besonderes faszinierten mich die Modelle, mit denen ich mich zuvor fast gar nicht auseinandergesetzt hatte oder halt die ganzen Sondereditionen und nie in den Verkauf gegebenen Sneaker wie z.B. dem adidas 530 SPZL.

Mich hatte es besonders gefreut, mit Mike Chetcuti einen der Kuratoren persönlich kennenzulernen und kurz über sein ZX Lieblingsmodell, die SPZL Serie und 2019 babbeln zu können. Aber auch ansonsten war es sehr interessant zu sehen, wer alles an der Realisierung der Ausstellung beteiligt war. Neben Gary und Mike von Adidas SPZL und einer langen Liste von Sammlern aus Großbritannien, wurden auch Quote und Marc von Overkill genannt, die vor allem die Tausender Modelle der Ausstellung zur Verfügung stellten.
Es war nur leider ein wenig schade, wen wir später noch alles verpassen sollten. Irgendwie schien am vorletzten Tag der Ausstellung noch einmal jeder vorbeischauen zu wollen. Wir erfuhren erst am Abend und von Instagram, wer denn später alles noch in London am Start war.

Als Zeitzeugnis zur Ausstellung ZX – The Roots of Running gab es übrigens ein Buch in dem jedes Modell abgebildet und beschrieben wird. Und natürlich kommen darin auch die Kuratoren, Organisatoren, viele Designer und Sammler zu Wort. Ein überragendes Machwerk dessen Erlös dem Teenage Cancer Trust gespendet wird. Wir haben übrigens zwei Exemplare mehr gekauft, die wir diese Woche bei uns verlosen werden. Behaltet mal unsere Facebook und Instagram Seiten im Auge 🙂