Wer uns kennt, weiß, wenn wir von etwas fasziniert sind, gibt es für uns kein Halten mehr. Genauso war es auch als ich das erste Mal die Arbeiten von Benji Blunt gesehen habe. Der gute Mann ist ein wahrer Künstler. Er individualisiert Schuhe und zaubert aus diversen Teilen von Sneakern ganz neue Silhouetten. Einfach echte Schönheiten. Ich hatte ein wenig Geld zur Seite gelegt und hatte ihn dann kontaktiert, um meinen „adidas Samoa“ aus der Island Series von 2015 in einen adidas „Sapeur“ verwandeln zu lassen. 

Nachdem es mit der „Verwandlung“ des Sneakers doch schneller als gedacht voran ging, musste ich den vielleicht etwas öffentlichkeitsscheuen Meister für euch interviewen. Und richtig, es war mal wieder sehr schwer die Fragen zu begrenzen. Es ist so wieder etwas länger geworden. Macht euch also (wie immer) ein Bier (oder auch zwei) auf und erfahrt was uns Benji Blunt – a sneaker artisan completed, uns zu sagen hatte.

—For our international reader: Please scroll down for the Interview in English —

Gude Ben, stell dich bitte einmal kurz selbst vor. Wer bist Du und was machst du?

Hi, ich bin Vater von zwei Jungs und der Ehemann einer wunderschönen Frau. Ich arbeitete für ein Jahr als Orthopädieschuhmacher für Maßanfertigungen. Heute arbeite ich von Zuhause und lege dabei mein Augenmerk auf die Erforschung von Materialen und Mustern, während ich an meiner Lieblingssilhouette arbeite.

Ich würde nicht von mir behaupten, dass ich ein „Customizer“ war als ich im Alter von 10 Jahren meinen adidas Columbia mit den adicolor Stiften „personalisierte“. Wie fing das bei dir alles an? Bist du ein gelernter Schuster oder so etwas wie ein fortgeschrittener adicolor Stift Experte? J

Ich kann mich auch noch sehr gut an die Sache erinnern. Eine großartige Idee!

Das Ganze spricht mich einfach an, denn ich habe schon als Kind meine Kleidung oder Schuhe angepasst und individuell gestaltet. Ich war in der glücklichen Situation ein Teil der Generation zu sein, die es verstand Dinge aufzunehmen, zu Remixen und anzupassen.

Vor gut 10 Jahren legte ich als DJ in Clubs auf und unterrichtete junge Straftäter in den Techniken der Musik. In dieser Zeit wurde ich von einem Abteilungsleiter eines Gefängnisses gebeten, einen Kurs in Design und Kunst zu unterrichten, weil ich einen Abschluss in Kunst nachweisen konnte. Ich hatte gesehen, was in der „Customize-Szene“ so lief und beschloss, dieses mit den Jungs dort auch zu versuchen. Parallel beschäftigte ich mich auch mit diesem Handwerk in meiner Freizeit.

Ich teilte die Bilder von meinen ersten Sneakern und die Leute begannen damit mich zu kontaktieren, dass ich das auch für sie machen soll. Über die Jahre lernte ich sehr viel über Leder und Farben. Vor allem mochte ich es jedoch gerne, die originalen Techniken aufzugreifen und weiter zu entwickeln. Die Innovation ist mein Weg, um mich für Dinge zu begeistern. Letztlich führte dies auch dazu, dass ich mehr über den Herstellungsprozess und die besondere Handhabung des Handwerks von Schuhen verstand.

Ben, du bist wahrlich ein Sneaker Kunsthandwerker. Welche Materialarten verwendest du für deine Arbeiten und woher beziehst du sie?

Ich male heute eigentlich nicht mehr. Zeit ist kostbar und ich möchte mich ganz auf die Fabrikation fokussieren. Für einige Restaurationen und Custom Arbeiten benutze ich natürlich noch Dinge, die ich von meiner Zeit mit dem Pinsel gelernt habe. Darüber hinaus verwende ich auch Custom-Techniken und diverse Hilfsmittel um Materialien zu kreieren, die einen neuen Gestaltungsweg für Schuhe ermöglichen. Man kann quasi sagen, dass das eine Handwerk dem anderen bei seiner Entwicklung hilft.

Die meisten meiner Hommage-Arbeiten an Adidas beinhalten das Entfernen der Einheiten von einem brandneuen „Spenderschuh“. Dann erfolgt die Arbeit mit dem Leder per Hand, mit Werkzeugen und einer sehr alten Nähmaschine. Ich habe etwas Erfahrung was die Gestaltung des Shapes angeht, aber dies überlasse ich dann am Ende doch lieber den Profis. Schließlich ist es unheimlich wichtig, dass der Shape stimmt und auch perfekt auf die Spendersohle passt.

Ich hole Werkzeuge und Materialen von überall her. Von wo ich nur kann. Ich kaufe große Bestände von Leder oder Wildleder von Lederhändlern, manchmal aber auch kleinere Teile von Verkäufern in eBay. Das Lernen, welches Material für welchen Teil der Konstruktion das Richtige ist, ist fundamental wichtig. Ich bin vor kurzen nach Deutschland gereist, um ein großartiges dickeres Leder zu kaufen, dass pflanzlich gegerbt ist und ich für die Heel Counters und Sohle verwenden werde. Es ist einfach toll, so viel wie möglich mit natürlichen Produkten arbeiten zu können.

Ich bin eines Tages in Instagram über eine deiner Arbeiten gestolpert. Wenn ich mich richtig zurückerinnere war es etwas für „Trojan Records“. Ich war einfach sofort hin und weg. Der Look, die Farben und die Details waren faszinierend. Sind deine Sneaker eigentlich alles Auftragsarbeiten oder customized du auch für deine eigene Sammlung?

Ich hatte schon zuvor „Trojan“ Sneakers gemacht. Trojan Records haben einen Puma in deren Hauptquartier und ein anderes Paar wurde für einen guten Zweck versteigert. Das Paar, das du gesehen hattest war vermutlich der size? „Bermuda“ von Adidas. Als ich den „Bermuda“ gesehen hatte, dachte ich mir, dass ich die Streifen entfernen und sie durch ein warmes Wildleder in Gold ersetzen kann. Das hat den Schuh mit den anderen Farben in einen tiefen Rasta Colorway verwandelt. Ich hatte die Idee hierzu irgendwann mal auf meiner Facebook Seite geteilt und jemand war derart überzeugt davon, dass dieser mir einen Spenderschuh gab und alle meine Kosten übernahm.

Ich mache sehr viele Prägungen und Streifen „Verpflanzungen“. Dies passt zu meinem erlernten, einen komplett handgefertigten Sneaker zu designen und herzustellen. Ich arbeite mit einigen Sammlern und Künstler zusammen, um Re-interpretationen von klassischen Sneakern zu entwerfen. Hier machen wir sehr viele Prototypen oder Entwürfe bis wir dann endlich die endgültige Version gefunden und abgeschlossen haben. Ich lerne jeden Tag und es ist ein sehr langsamer Prozess, aber das hier und jetzt ist meine Schule des Lebens zur Herstellung von Turnschuhen. Ich hatte etwas Hilfe von einigen großartigen Machern und Menschen in der Branche gehabt, aber meist ist es doch ein einsames Bestreben. In gleichem Masse frustrierend und lohnend.

Wann hattest du zum ersten Mal positives Feedback von den Sneakerheads da draußen erhalten, dass du etwas ganz Besonders erschaffst?

Meine frühsten Malarbeiten wurden in einigen Magazinen und Webseiten veröffentlicht und ich erhielt positives und negatives Feedback von der Öffentlichkeit. Ich hatte eine Seite auf der ich meine Arbeiten zeigte, aber am Ende fehlte mir dafür die Zeit. In gewisser Weise repräsentiert „Benji Blunt“ eine Phase und zeigt meine Werke, die ich mit dem Malen bzw. Pinseln gestaltet hatte. „Blunt Shank“ ist vielmehr auf das Machen von Sneakern fokussiert. Es geht hierbei nicht um irgendeinen Hype oder Branding, sondern vielmehr um den Prozess des Erlernens wie man einen coolen Turnschuh macht.

Wie du weißt customize ich natürlich immer noch, aber eine Unterscheidung zwischen den verschiedenen Arten von Handwerken war mir wichtig. Ich bin nicht daran interessiert Aufmerksamkeit zu erregen, ich will nur lernen. Jedes einzelne Projekt ermöglicht es mir mich weiter zu entwickeln.

Deine Arbeit oder besser gesagt deine Magie ist sehr vielseitig. Du zeigst bei deinen Schuhen die unterschiedlichsten Stile und Arbeiten. Wie würdest du selbst deine Fähigkeiten beschreiben wollen?

Kenner allen Handwerks. Hahaha! Es ist das Zusammenspiel von Erlernten und dem Wissen aus allen Bereichen. Flickschuster haben zum Beispiel vielmehr anzubieten als ein normaler Schuster. Farben, die für andere Arten von Produkten verwendet werden, arbeiten extrem gut auf dem Obermaterial der Schuhe und Sohlen. Es gibt so viele Werkzeuge, Materialien und Techniken von anderen Sparten, die sich ganz hervorragend in der Schuhherstellung eignen. Ich denke, man muss einfach nur die Augen etwas öffnen.

Ich mag keine Faulheit bei den Menschen und bei mir. Manche Leute wollen das immer alles in ihrem Schoß landet. Ich hingegen möchte gerne so viel wie möglich erforschen und untersuchen. Anerkennung und Erfolg ist großartig, aber der Prozess ist der wertvollere Teil für mich.

Von wo erhältst du zu deinen Arbeiten deine Inspiration?

Ich beantworte immer die kommende Frage in der letzten Antwort! Hahaha, das sagt doch bestimmt etwas über mich aus J

Ich denke, ich unterteile das mal in zwei Teile: Die Inspiration zur Konstruktionsmethode und die Inspiration zur Ästhetik.

Ich träume sehr viel von der Schuhherstellung und Konstruktion. Ich lerne kinästhetisch und strauchele manchmal an den technischen Informationen. Ich muss physisch an einem Problem arbeiten, um es verstehen zu können. Ich gehe manchmal mit einem Konstruktionsproblem in meinem Kopf schlafen und wenn ich Glück habe, wache ich am nächsten Morgen mit der Lösung auf. Ich unterhalte mich mit Leuten aus anderen Bereichen und Berufen und oftmals hilft mir das, um Lösungen zu meinen Konstruktionsproblemen zu finden. Es gibt viele Bücher und YouTube-Videos, aber es gibt auch eine Fülle an Wissen von erfahrenen Handwerkern in Großbritannien, welches leider sehr oft verloren geht, weil ihr Erfahrungsschatz nicht an die nächste Generation weitergegeben wird.

In Bezug auf Ästhetik und Themen zeichne ich meine Ideen von überallher. Ganz offensichtlich habe ich eine Vorliebe für die Farben der Vintage Sneaker, die mich an meine Jugend erinnern. Darunter fallen aber auch klassische Schuhe wie zum Beispiel Brogues und Arbeitsschuhe. Manchmal sehe ich aber auch ein erstaunliches Bild auf dem Instagram -Account von „National Geographic“, dass mich dazu inspiriert einen „Colourway“ oder einer Mischung aus Texturen zu verwenden. Manchmal hat es auch Bezug zur Musik und ein anderes Mal kommt ein Freund mit einer sehr guten Idee zu mir. Aktuell arbeite ich an einem Paar, dass von seiner eigenen Geschichte gezeichnet wurde.

So viele großartige Projekte und Sondereditionen….welchen deiner Sneakers würdest du als deine bisher beste Arbeit bezeichnen wollen und warum?

Bemalter Schuh – Der adidas Safari Superstar.

Ich liebe einfaches Understatement. Das Muster und das Colourway sind basic, aber die Ausführung war clean.

Reconstruction/ handmade – The Dassler.

Das ist mein ganz eigenes Muster, gezeichnet von alten Retro Styles. Die Sohle von einem ZX 500, Verwendung von geöltem Leder und mit Wildleder Akzenten in Szene gesetzt. Er ist vielleicht sehr einfach und clean, aber der Shape ist fantastisch und das Leder ist von bester Qualität.

Bist du bisher schon einmal von einer Sportmarke kontaktiert worden, um mit ihnen einen Schuh zu machen?

Ich habe in der Vergangenheit die Marken kontaktiert, ob sie vielleicht mir Schuhe als „Spender“ für Projekte geben könnten. Einige Sachen wurden dann auch von den Marken gefördert wie zum Beispiel von New Balance in Flimby oder von VOR Shoes.

Keine Marke hatte bisher versucht mit mir Kontakt aufzunehmen, aber das ist auch nicht weiter tragisch. Ich glaube, dass ich das vor ein paar Jahren noch erhofft hatte, aber eine Anerkennung von ihnen oder ihren Anhängern zu bekommen treibt meine Arbeit nicht an. Vor kurzem hatte ich bei einer Veranstaltung an einem Paar gearbeitet und das war einfach klasse. Ich habe eine Schaubude aufgebaut und arbeitete darin mit all meinem Werkzeug. Die Leute die vorbeiliefen waren sehr an der Arbeit an den Schuhen interessiert und verstanden welche Leidenschaft in einem Paar handgefertigten Turnschuhen steckt.

Ich denke, dass dies die großartigen und wichtigen Gelegenheiten sind. Ich habe genügend Arbeit, um mich weiter nach vorne zu bringen und nicht meine Zeit mit dem „Über-Teilen“ in den sozialen Netzwerken zu verschwenden und Likes zu zählen.

Wie lange dauert der durchschnittliche Prozess, quasi vom Anfang bis zum fertigen Ergebnis?

Das ist unmöglich zu sagen, denn jede Arbeit ist unterschiedlich und das macht es ja auch gerade aus. Wenn ich einen Schuh neugestalte, den ich schon einmal gemacht hatte, dann geht das schon viel leichter. Das mache ich aber nur ganz selten. Wenn ich etwas gelernt habe, dann geht das natürlich danach viel schneller. Aber ich nehme mir häufiger sehr anspruchsvolle Projekte vor. Wenn ich diese Arbeit als meine Ausbildungszeit sehe, schaue ich nicht auf die Uhr.

Wenn Spenderschuhe oder Leisten benötigt werden, dauert das Wochen, manchmal auch Monate. Die Suche nach dem richtigen Material kann auch sehr knifflig sein. Wenn ich aber mal etwas gedrängt werde schneller fertig zu werden, würde ich sagen, das von Musterdesign bis zum Ergebnis es auch nur wenige Wochen sein können.

Ich passe meine Arbeitszeit an meine Familie an. Ich kümmere mich um die beiden Jungs, anstatt irgendeine Kinderbetreuung vor und nach der Schule zu nutzen. So bleiben mir rund fünf Stunden am Tag für meine Arbeit. In dieser Zeit arbeite ich an handgefertigten Konstruktionen, kleineren Restaurationen und individuellen Prägearbeiten. So kann ich an drei oder vier Projekten auf einmal arbeiten. Als die Kinder schulfrei hatten, habe ich in dem Monat gerade mal zehn Stunden gearbeitet! Denn die Zeit mit ihnen ist einfach unheimlich wichtig. Ich muss dies meiner verrückten Turnschuhmacher-Persönlichkeit immer wieder in Erinnerung rufen: Zuerst die Familie!

Sapeur – One Step Beyond ist ein sogenannter Fußball Casual Blog aus Deutschland. Hast du irgendeine Beziehung zur Tribüne oder einer anderen Subkultur?

Ich bin in London aufgewachsen und wir wohnten im obersten Stock eines Wohnblocks. Die Hip-Hop Kultur hat mich als Junge sehr angesprochen und so habe ich mit Freunden so oft wir konnten auf einem riesigen Stück Pappe Breakdance geübt.

Natürlich hatte ich auch eine Schublade voll mit Second-Hand Chemise Lacoste, aber ich war kein echter Casual oder Lad von den Rängen. Wir haben einfach nur die ähnlichen Sachen wie die getragen. Wie meine Söhne heute, liebte ich es zu kicken, folgte aber keinem Team. Ich habe in meinem Leben nur zwei Fußballspiele besucht. Tottenham gegen Man City und irgendwen auswärts bei Wimbledon..haha! Meine Tante war eine Freundin von Glen Hoddles Mutter und so war ich vielleicht ein Spurs Fan, um deine Frage zu beantworten.

Die meisten Schuhe in meiner Sammlung haben aber eine Verbindung zum Hip-Hop und ich bin darauf stolz, dass ich zu einer kleinen Gruppe gehöre, die die frühen Shelltoes (adidas Superstar) verehrt. Ich lerne jeden Tag immer mehr über die Terrace Classics, weil ich immer häufiger gefragt werde einige dieser Modelle zu restaurieren.

Welches Modell ist dein absoluter Favorit und warum?

Das kann nur der Superstar sein.

Seinen Einfluss auf mich als junger Bursche war einfach immens groß. Er ist die Summe meines Verlangens nach der Hip-Hop Kultur. Du konntest früher nicht so einfach einen Superstar hier bei uns bekommen. Die waren sehr exklusiv wie die Breaks oder diese Daunenjacken und wurden deshalb auch irgendwann zu einer Ikone, die die Subkultur repräsentiert. Und sie sehen auch ein klein wenig irrsinnig aus.

Ich bin auch von dem japanischen adidas Special sehr angetan. Ein Casual Klassiker, den ich leider bisher nur von Fotos her kenne. Zum ersten Mal hatte ich das Model vor ein paar Jahren gesehen und habe mich sofort in sie verliebt. Leider konnte ich bisher noch kein Paar in UK11 finden.

Lass uns wieder auf deine Arbeit zu sprechen kommen. Neben deinen Customize Arbeiten hast du auch so verrückte Sachen wie zum Beispiel deine Flachmänner gemacht.

Manchmal wache ich mit einer ziemlich verrückten Idee auf. Die Flachmänner waren zum Beispiel eine Art wie ich einige Teile der Spenderschuhe für ein anderes Projekt wiederverwenden konnte. Die Leute dachten jedoch, dass die Idee zu durchgedreht ist. Den „Bunghert“, den ich für mich gemacht hatte, benutze ich heute immer noch.

Wer ist dein typischer Kunde und hast du auch schon mit Sammlern aus Deutschland etwas gemacht?

Die meisten Leute für die ich die handgefertigten Arbeiten mache sind Freunde von mir. Einer meiner besten Freunde von den Sammlern kommt aus Leipzig und besuchte mich mit seiner Familie. Wir kennen uns bereits seit zehn Jahren, hatten uns jedoch zuvor nie persönlich gesehen. Er hat über die Jahre zwei handgefertigte und drei Custom Modelle von mir gefertigt bekommen. Wir sind Brüder im Geiste und sein Besuch hatte dazu beigetragen, dass es ein großartiger Sommer wurde.

Als ich eben das hier schreibe kam ein weiterer Schuh zum Auffrischen rein. Ich bin mir nicht mal sicher was das für ein Schuh ist und von wem er kommt! Hahaha!

Ich denke, wenn meine Kinder weiter unabhängig werden, werde ich damit beginnen mein Geschäft etwas ernsthafter zu betreiben. Ich werde mich aber nur auf ein einziges Element beschränken: Meine eigene Marke für maßgeschneiderte und handgefertigte Turnschuhe.

Für all die Leute, die das hier lesen und dir nun ihre Schuhe schicken wollen: Wie nehmen sie mir dir Kontakt auf und was müssen sie vorab wissen?

Mich erreichen nicht sonderlich viele Anfragen, die mir gefallen und zu mir passen. Vieles ist leider auch nur hohles Gebabbel und dann passiert nichts. Ich denke, die Anfragen nach den handgefertigten Rekonstruktionen oder Originalen sind ernsthafte Anfragen und mit der Zeit finden diese Gesuche auch den Weg zu mir! Hahaha!

Ich will einfach nicht den ganzen Tag mit meinem Telefon oder an dem Computer verbringen. Ihr könnt die Instagram und Facebook Seiten checken und manchmal melden sich Leute, die bei ihrer eigenen „do it yourself“ Arbeit ein paar Tipps von mir brauchen und die gebe ich dann natürlich sehr gerne. Ich habe bisher nie eine Nachricht oder ein Hilfegesuch ignoriert. Ich war nämlich schon oft genug auf der anderen Seite (und bin es immer noch) und weiß wie es ist, wenn man nach Hilfe fragt und ignoriert wird. Ich denke mein Hintergrund als Lehrer treibt dies in mir voran.

Ich glaube fest an den freien Zugang zu Bildung und der Wissensweitergabe. Und ich würde sehr gerne in naher Zukunft Workshops für die Leute anbieten, die sehr an handgearbeiteten und individualisierten Schuhen interessiert sind.

Ben, vielen Dank für die großartige Arbeit an meinen adidas „Sapeur“. Ich wünsche dir für die Zukunft nur das Beste und vor allem viele neue, spannende Projekte. Die letzten Worte gehören dir. Sag was immer du möchtest…

Vielen Dank dafür, dass du mich kontaktiert hattest. Es gibt kein größeres Kompliment für das was ich tue als das.

Benji Blunt | Bluntshank   Homepage   Facebook   Instagram

 

—The Interview in English starts here—

Those who know us also know that in the case we are fascinted about something we have to contact the people. This was also the case when I saw the first time the work of Benji Blunt. Absolutely stunning! He´s a true sneaker artisan. He does customize sneaker and he conjures from „donor trainers“ a new fascinating silhouette. True beauties. I safed a bit money before I´ve contacted him and asked him if it´s possible to transform my adidas Samoa of the Island Series 2015 into a adidas „Sapeur“. You can see the fantastic result with this interview.

After the great transformation was done I´ve had to interview him for our reader. Benji is a bit reclusive and loves to focus on this projects and to spend his time with his family. But I have to ask him few or better said several questions about his work and inspiration. The interview is bit long so please open a beer (or two) and read what Benji Blunt – a sneaker artisan completed had to tell us.

Hi Ben, please introduce yourself. Who are you and what are you doing?

Hi, I am father of two boys and husband to a beautiful kind woman! I worked in Bespoke Orthopaedic Shoemaking for a year and now I work from home developing my skills. I am exploring patterns and materials while recreating some of my favourite silhouettes, as well as my own.

I would not say I was a „customizer“ in my age of 10 years when I started with my adicolor pens to change the colours of my adidas Columbia. How did you start to customize trainers? Are you a craftsman or an advanced adicolor pen expert? ;o))

I remember those well. Such a great idea! It really appeals to me; I have always adapted and customised my clothes and footwear since I was a child. I was lucky to be part of a generation that took things, remixed and reappropriated them. About 10 years ago, I was Djing in clubs and teaching Music Tech to Young Offenders. As I also had a qualification in Art, the head of Education at a prison asked me to teach a course in Art and Design. I saw what was going on in the Custom Sneaker scene and decided to try this with the lads. At the same time I began exploring the craft in my spare time. I shared pics of my early trainers and people began asking me to make some for them. I learned much over the years about leather and paints, I particularly liked developing original techniques and resources. Innovation is the way for me to stay interested in something. Ultimately this lead me to want to understand more about shoemaking process and techniques.

You´re an truly sneaker artisan, Ben. Which kind of materials do you use for your work and from where do you get them?

I don’t really paint anymore. Time is precious and I really want to focus on making. For some restoration and custom work I use things I’ve learned from my time painting. I also use custom techniques and resources to create materials to make new shoes from scratch.. one craft really compliments the other. Most of my adidas homage work involves removing the tooled units from a brand new donor shoe, then crafting the upper by hand with leathers, tools and a very old sewing machine. I invest a lot of money and time getting the last form correct. I have some experience of shaping shoe lasts but I also leave it up to professional last makers. It is very important the shape is correct and fits the donor soles perfectly.

I pick up tools and materials where I can. Sometimes I buy large hides of leather or suede from leather merchants, othertimes smaller pieces from craft sellers on ebay. Learning what will be right for each part of the construction is very important. I recently travelled to Germany and picked up some great thick vegetable tanned leather, I use for this for the heel counters and sole. It’s great to work with natural products as much as possible.

One day I stumbled in instagram over your work. If I remember rightly it was one of your customized trainers for Trojan Records. I was simply fascinated about the look, the colours and details. Is it all remittance work or which trainers did you have custom for your own collection?

I had painted Trojan trainers before. Trojan Records have a PUMA pair at their HQ and another pair was donated to charity. The pair you saw were the Size? adidas Bermuda release. When I saw these I thought I could remove the stripes and make some in a warm gold suede. This pulled the other colours on the shoe together for a deep Rasta colourway. I added custom logos to finish the reconstruction. I offered the idea of the pair on my facebook account and someone snapped them up, providing the donor shoes and covering all my costs. I do a lot of embossing and stripe transplants. This fits in around my learning to design and make fully handcrafted trainers. I work with collectors and artists on creating reinterpretaions of classics trainers. Often we make many prototypes or drafts until the final version is completed. I am learning everyday and it is a slow process, but this time and place in my life, is my University of Trainer Making. I have had some help from some great makers and people in the industry, but mostly this has been a solo endeavour. Frustrating and rewarding in equal measure.

When did you get the first positive feedback by the sneakerheads that your way to customize is something very special?

My early painted work was displayed on some magazines and websites and I recieved positive and negative feedback from the community. I used to have a dedicated site to showcase the work, but it requires housekeeping and I have little time as it is.

In a way, ‚Benji Blunt‘ represents a time and a kind of output to do with painting. ‚Blunt Shank‘ is focussed much more on trainer making. It isn’t really about hype or branding, it is about the process of learning to make a cool trainer. Of course I still customise as you know, but drawing a distiction between the crafts was important I felt. I am not intersted in courting attention, only in the learning. Each project enables me to push this learning along.

Your work or better say „magic“ is versatile and you have different styles and types of works. How would you describe your skills?

Jack of all Trades. Haha! Again, it is the pulling together of all things learned from anywher; embracing knowledge from all fields. Cobblers have as much to offer as Shoemakers. Paints used for other types of products often work extremely well on shoe uppers and soles. There are lots of tools, materials and techniques in other trades that lend themselves to shoemaking. I think you just have to open your eyes a bit. I dislike laziness in people and in myself. Some people want everything to land in their lap. I want to explore and investigate as much as possible. Success and recognition is great, but I the process is the valuable part for me these days.

From where do you get your inspiration?

I always answer the next question in the previous answer! Haha, that says something about me 😉 I guess it breaks into two parts, the inspiration for construction methods and the inspiration for aesthetics.

I pretty much dream about shoemaking and construction in particular. I learn kinesthetically and struggle with technical information sometimes. I have to physicaly work through a problem to understand it. Sometimes I go to sleep with a construction problem on my mind and wake up with the answer, if i’m lucky. I talk with people in other fields and professsions and often find solutions to construction problems. There are books and you tube vids but there is a wealth of knowledge from skilled craftsmen and women in the UK, much of which is being forgotten as it isn’t passed on to the next generation.

In terms of asthetics and themes, I draw ideas from everywhere. Obviously I love the colourways and style of vintage trainers that remind me of my youth, but also love classic shoes such as brogues and hardy work boots. Sometimes I see an amazing picture in National Geographic (insta) that inspires a colourway or a mix of textures. Sometimes it is music related. Sometimes it is for a friend who comes with his or her own idea. I am working on a pair at the moment that is drawn very much from own history.

Beside all the great projects…charities…New Balance- Flimby 30th year….and many more – Which trainer would you choose as your best work so far and why?

Painted shoe – The adidas Safari superstar.

I just love simple understatement. The pattern and colourway is basic but the execution was clean.

Reconstruction/ handmade – The Dassler.

This was my own pattern drawn from retro styes, made from oiled leather and suede accents, and soled with a zx 500 unit. It is very simple but the shape is great and the leathers are quality.

Did ever a sportswear brand contact you to do your own sneaker with them? If not please let us know with which brand do you wish to work with ;o))    

I have approached brands in the past for donor shoes for projects. Some of these have been promoted by the brand, such as NB in Flimby and VOR Produkte. No brand has ever approched me, but I don’t worry about it. I think I would have wanted this years ago. But recognition from brands, or their followers does not drive the work I’m doing. Recently I worked on a pair at an event and this was great. I set up a stall to work on with all my tools etc. The people walking passed were so intersted in construction and understood the passion going into the handcrafted pair. I think these are great and important opportunites. I have enough work to push me forward at the moment and my time is not used up over-sharing on social media or counting likes.

From beginning of a project to the final result. On average how long does it takes?

Impossible to say. Every job is different and that is a great thing. If I remake a shoe I have made before then it is obviously going to be easier, but I don’t do that often. As I learn more it gets easier, but then I often set myself new more challenging projects. As I consider this to be a period of training I am not watching the clock. If donor shoes and lasts are needed then it can be weeks, even months. Sourcing materials can be tricky too. But if pushed I would say from pattern design to finish, a few weeks. I fit my work in around my family. I look after my two boys rather than use childcare before and after school. So each day I have about 5 hours available. In this time I work on handmade constructions and smaller restoration and custom embossing jobs. I often have 3 or 4 projects on at a time. As the kids have been off school I have only done about 10 hours this month!! But this time with them is more important. I have to remind the crazy trainer maker side of myself sometimes. Family first!

Sapeur – One Step Beyond is a so called Football Casual blog from Germany. Do you have any relation to the terraces or to any other subculture?

I grew up in London. We lived on the top floor of a tower block and I would drag a huge piece of cardboard down to the bottom to breakdance with my mates. The hip hop culture informed my taste as a youngster. Of course I had a drawer full of second hand chemise Lacoste, but I wasn’t really a casual or terrace guy. We all wore similar stuff back then. Like my sons, I enjoyed playing sports but not following. I think I have been to two football matches in my life. Tottenham vs Man City and something at Wimbledon haha! My Aunt was friends with Glen Hoddles mum so I was Spurs fan if pushed to answer. Most of my footwear colectibles have been related to Hip Hop. I am proud to belong to small group that venerate the early shelltoe iterations. I am learning more about terrace classics everyday as I am often asked to restore parts of them.

What is your alltime favourite sneaker model and why?

It has to be the Superstar. Just because of the impact it had on me as a young lad.

It summed up the desire for more of this Hip Hop culture that we got little nuggets of from the US. You couldn’t get Superstars over here back then, they were as elusive as the Breaks and the goose jackets. So they became iconic in representing the culture. They are pretty mad looking too.

I am also a fan of the Japanese made adidas Special. A casual classic that I have never seen except in photos. I saw these for the first time a few years back and loved them immediately. I am unlikely to find a pair in a UK11 though.

Let´s come back to you work, mate. You made beside your customizations also crazy stuff like your hip flask. Please tell us more about this funny project.

Sometimes I just wake up with a crazy idea. This was a way to re-use parts of shoes I had used soles from or other components. It was a one off. Some people thought it was weird.. I like it and still use the Bunghert I made for myself.

Who is your typical customer and did you work already with German sneakerheads?

Most of the people I work with on handmade are my friends. One of my best trainer friends just visited with his family from Leipzig. We have known each other online for 10 years. But we only just met in person. He has two handmade and about 3 customs I have made. We are kindred spirits and his visit contributed to what has been a great summer. But as I write this another repair has just arrived! I’m not even sure what the pair is or who it is from! Haha!

I think as my kids become more independent I will get a bit more serious about my business. I will likely focus on one element; making my own brand bespoke handmade trainers.

For all the people who want to send your their sneakers. What they have to know first and how to contact you?

I don’t receive lots of enquiries which suits me. Most stuff is word of mouth. I think those after handmade reconstructions or originals are serious about it, by the time they finally find a way of contacting me!! haha! I don’t want to be on my phone or computer all day. I have an Instagram and a Facebook page you can check. Sometimes I encourage people to ‚do it themselves‘ and I give them some tips. I have never ignored a message or a request for help. I have been on the other side (and still am) of asking someone for help and know it is frustrating when you are ignored. I am busy but I try to help if i can. I think my teacher background drives this in me. I strongly believe in the free acess to education and the passing on of knowledge for all. I would like to offer some workshops in the near future for those intersted in customs and handcrafted shoes.

Ben, many thanks for your time and your outstanding work on my adidas „Sapeur“. I wish you all the best for your future and incredible upcoming projects! The last words are your. Say what you want to say….

Thanks for seeking me out. There is no greater compliment for what I’m doing.

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